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Die Sekte Satans

Die Sekte Satans

Titel: Die Sekte Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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ihrer
Teufelsrobe krachten.
    „Ins Feuer mit ihr!“, gellte
Claudias Stimme. Die Frau schielte, als säße ihr Satan persönlich auf der
Nasenspitze. Abgründe taten sich auf im wahren Wesen dieser Hexe.
    „Ihr bleibt hier!“
    Das zu sagen, nahm Tim sich
noch die Zeit. Dann fegte er los. Wie ein Wirbelsturm brach der TKKG-Häuptling
über Cornelias Peiniger herein. Wie ein Wirbelsturm mit 16 Dreschflegel-Armen.
Wen er traf — der verschwand im wadenhohen Gras, ohne Mucks oder Japs. Und er
traf viele. Ausnahmslos linkshändig schlug er zu, denn die rechte Hand brauchte
er, um dem Satansgesocks die Maske runterzureißen. Verbarg sich darunter ein
Mann — dann gab’s keine Gnade. Hexen dagegen wurden lediglich beiseite
geschubst.

    Natürlich: 60 gegen einen — das
hält der stärkste Karate-Kämpfer nicht aus. Am Ende hätten sie ihn überwältigt.
Schon hingen fünf oder sechs an seinem Sweat-Shirt. Aber die Reporterin war in
Sicherheit. Klößchen hatte sich fünf Schritte unter der Buche hervorgewagt, die
junge Frau am Teufelskragen erwischt und ins Dunkel gezerrt. Jetzt suchten Karl
und Klößchen den Boden ab: nach Knüppeln, mit denen sie Tim herauspauken
wollten.
    Doch dazu kam es nicht mehr.
    Überall unter den Bäumen
schrillten Trillerpfeifen. Rufe erschollen. Polizisten mit Schutzhelmen, aber
ohne Schutzschilder, quollen aus der Dunkelheit.
    Über Megaphon ertönte Glockners
Stimme: „Hier spricht die Polizei. Sie sind umstellt. Widerstand sofort
einstellen!“
    Die Teufelsanbeter schienen zu
versteinern. Tims Gegner fielen von ihm ab. Er konnte Luft holen. In diesem
Moment sah er, wie der Oberpriester Delirius Glänzer sein schwarzes Gewand
raffte und querbeet in Richtung Waldesschatten den Abflug machte. Ausgerechnet
dort hatte der Ring der Ordnungshüter eine Lücke. Glänzer verschwand und war
wie vom Erdboden verschluckt. Tim setzte nach — vergebens. Außerdem wurde er
abgelenkt, denn linker Hand preschte ein Schatten vorbei: der Zweite der
Schwarzen. Tim erwischte ein Fußgelenk und hielt fest. Hugo Sellig — der war’s
— flog bäuchlings in die Brennnesseln. Jaulend gab er den Fluchtgedanken auf.
     
    *
     
    Nach Mitternacht machten TKKG
Bilanz. Alle waren wieder bei den Petersens versammelt. Auch der Hausherr, auch
seine Inge.
    „Beide Selligs“, erklärte Tim,
„sind festgenommen. Außerdem 53 Satansjünger und Satanshexen. Damit ist die
Sekte Babylon am Ende, nämlich aufgerieben. Allerdings werden nur die führenden
Köpfe mit empfindlichen Strafen rechnen müssen. Für die dummen Mitläufer wird
es nicht so schlimm. Leider ist der Oberpriester Delirius, alias Otto Glänzer,
entkommen. Er hatte in der Nähe ein Motorrad geparkt, das ideale
Fluchtfahrzeug. Offenbar eine geländetaugliche Maschine. Mit der, aber ohne
Licht, ist er quer durch die Botanik geprescht — wie ein Zeuge aussagt — und
seitdem verschwunden. Zu seiner Adresse traut er sich bestimmt nicht mehr
zurück. Denn dort sind natürlich Kripobeamte postiert. Man würde ihn sofort
festnehmen. Bleibt abzuwarten, wie die Fahndung nach Glänzer verläuft.“
    „Ist dieser Martin Greilisch
unter den Festgenommenen?“, fragte Inge.
    Tim schüttelte den Kopf. „Der
war nicht dabei. Hat nicht teilgenommen an der Generalprobe. Leider heißt das,
er bleibt ungeschoren.“
    „Und wird meinen Bruder
weiterhin belästigen“, sagte Klaus.
    „Vielleicht auch nicht.“ Tim
grinste. „Wenn wir mal mit Greilisch reden — freundlich und nett kommt er
bestimmt zur Vernunft.“
    Klaus zog ein Gesicht. „Drohen
dürft ihr ihm nicht.“
    „Fiele uns nicht im Traum ein.
Wir sind gegen Drohungen, Bedrohungen und gegen Gewalt. Grundsätzlich. Aber wir
sagen etwas gern mit Nachdruck.“
    Es war spät. Inge hatte mit
Gabys Eltern abgesprochen, dass Tims Freundin hier — im künftigen Kinderzimmer
der Petersens — übernachten konnte. Dort hatte auch Kater Humphrey sein
Körbchen.
    Karl und Klößchen schliefen im
Gästezimmer bei Tim.
    Also allerseits ,Gute Nacht!“,
Bussi für Gaby, Bussi für Tim. Dann kehrte Ruhe ein im Haus der Petersens,
sieht man ab vom Gemurmel der Jungs.
    Mit dem Zähneputzen war man
sich nicht in die Quere gekommen, denn es gab drei Bäder mit insgesamt sechs
Waschbecken — und Klößchen schrubbte seine Zähne gebückt über der blitzblanken
Gäste-Toilette.
    Im Zimmer der Jungs löschte Tim
das Licht. Er trug noch dieselben Klamotten wie vorhin im Schroffwald und
machte — als er sich aufs Bett

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