Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Seraphim

Die Seraphim

Titel: Die Seraphim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seline Blade
Vom Netzwerk:
hatte, sorgte zwar dafür, dass sie nicht mehr mit den Zähnen klapperte, aber nach wie vor fror sie. War es das, was die Leute erlebten, wenn sie starben? Schreckliche Schmerzen und Kälte?
    Sie hatte sich ihren Tod irgendwie anders vorgestellt und trotzdem wusste sie, dass es soweit war. Ihre Zeit war gekommen. Wie gerne hätte sie noch mehr Zeit mit Darius verbracht. Kaum hatte sie ihre wahre Liebe getroffen, so wurde sie ihr auch wieder genommen.
    Sie hatte ihr Ziel verfehlt. Das Tor nicht geöffnet und sie war auch zu schwach, um Magnus alle Symbole zu sagen. Ob sie mit 4 von 5 Symbolen das Tor trotzdem noch öffnen konnten, wusste sie nicht. Sie hatte versagt.
    Ihre Augenlider waren zu schwer, um sie zu heben. Sie spürte die warme Hand von Darius, die ihr immer wieder sanft über den Kopf strich. Er wiegte sie in seinen starken Armen und zog sie fest an seinen harten Körper heran.
    Sie lauschte nur halb den Stimmen von Magnus und Darius. Irgend etwas sprachen sie aufgeregt miteinander.
    Am liebsten hätte sie die beiden darum gebeten, ruhig zu sein. Sie wollte nur Ruhe. Und dass die Schmerzen aufhören.
    „ Seline! Seline hörst du mich?“, fragte Darius. Sie nickte leicht mit dem Kopf.
    „ Es tut mir leid mein Engel aber wir müssen es versuchen. Bitte vergib mir.“
    Sie wusste nicht, was er meinte. Wovon er sprach. Hatte die Trauer seinen Verstand vernebelt? Vielleicht. Immerhin war sie die zweite Seraphim, die in seinen Armen starb. Gott, wie gerne hätte sie ihm gesagt, dass es nicht seine Schuld war und dass er sich nicht das Leben kaputt machen sollte. Es war ihre eigene Schuld gewesen.
    Dann spürte sie, wie Darius seinen Arm an ihren Mund drückte. Immer fester, sodass sie ihren Mund öffnen musste. Eine warme, zähe Flüssigkeit floss in ihren Mundraum und den Hals hinunter. Sie schluckte. Es blieb ihr nichts anderes übrig, sie hatte keine Kraft um seinen Arm weg zu drücken. Also schluckte sie. Ein, zwei Schlucke. Dann verschluckte sie sich und hustete.
    Der Arm wurde von ihrem Mund genommen und wieder aufgeregte Stimmen.
    Die immer leiser wurden.
    Seline wusste, dass ihre Zeit gekommen war.
    „ Darius.“, flüsterte sie. Sie dachte nicht, dass er es hören würde, aber seine Haltung veränderte sich und dann spürte sie, wie er sich ganz weit zu ihr hinunter beugte.
    „ Du musst Magnus helfen, das Tor zu öffnen.“, keuchte sie. Sie hätte nie gedacht, dass Sprechen so anstrengend war.
    „ Das ist jetzt nicht das Wichtigste.“, meinte er trocken, worauf sie hörte wie Magnus etwas Böses fluchte.
    „ Darius bitte. Ich habe es nicht geschafft. Beende es für mich. Tue es nicht für Magnus, sondern für mich und die Seraphim.“
    Darius schwieg. Dann spürte sie, wie eine Träne auf ihre Wange tropfte. Und noch eine. Er presste sein Gesicht an sie, vermutlich damit niemand sah, dass er Tränen vergoss.
    „ Wirst du das für mich tun?“, hakte sie nochmal nach.
    „ Ja mein Engel, ich verspreche es dir.“, erwiderte er mit fester Stimme.
    Sie schenkte ihm ein letztes Lächeln, dann wurde alles schwarz und sie fühlte nichts mehr.

    *****

    „ Darius wir müssen los. Es bleibt nicht mehr viel Zeit.“, drängte Magnus sanft aber bestimmt und zog Darius von Seline fort.
    „ Nimm sie und verteidige sie mit deinem Leben, Bär!“, befahl Darius und überreichte Bär die leblose Seline.
    Dieser nickte.
    „ Das werde ich.“
    Langsam drehte sich Darius zu Magnus um. Diesem stand der Kummer ebenfalls ins Gesicht geschrieben, doch beide wussten, dass sie eine Aufgabe zu erledigen hatten. Und es blieb nicht mehr viel Zeit. Er hatte es Seline versprochen.
    „ Ich werde dir helfen Magnus. Aber danach gehen wir getrennte Wege. Du hast den Tod von Seline zu verantworten und das kann und will ich dir nicht verzeihen!“
    Magnus antwortete nichts, nickte jedoch.
    „ Also los. Öffnen wir dieses Tor und sorgen dafür, dass Selines Tod nicht umsonst war!“

    *****

    Leise schlich Darius hinter Magnus an der Wand entlang. Schon gleich hätten sie die Bombe erreicht. Darius hatte keine Ahnung, wie diese zu entschärfen sein würde und er hoffte aus tiefstem Herzen, dass Magnus es wusste. Ansonsten wäre der Tod von Seline und alle Anderen völlig umsonst gewesen.
    Magnus blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. Gleichzeitig ging ein Raunen durch die Menge der Taroks und Darius befürchtete, sie hatten die beiden Meistervampire bemerkt.
    Er folgte dem Blick von Magnus. Dieser fixierte die Taroks, die

Weitere Kostenlose Bücher