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Geister der Vergangenheit

Geister der Vergangenheit

Titel: Geister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Granger transportierte bestellte Bücher in die entsprechenden Buchhandlungen. Das war ein Termingeschäft. Die Kunden warteten nur ungern. Dauerte ihnen die Lieferzeit zu lange, dann bestellten sie über einen anderen Anbieter. Also musste der Mann mit den blonden Haaren fahren. Es war nicht wichtig, ob er nun unter Angst litt oder nicht.
    Ein letztes Mal schaute er sich im Hof um. Der Verfolger war nicht zu sehen. Er stand auch nicht am Beginn der Einfahrt, die Granger hinter sich lassen musste, um sich danach in den fließenden Verkehr einfädeln zu können.
    Seine Knie zitterten, als er auf die Fahrertür zuging. Er riss sie auf und stieg ein. Hinter dem Lenkrad blieb er sitzen und atmete zunächst tief durch. Bevor er startete, wollte er ein wenig zur Ruhe kommen. Er musste sich konzentrieren. Das war nötig, um im Londoner Verkehr zurechtzukommen.
    Er trank noch einen Schluck aus seiner Wasserflasche, danach startete er. Es war nichts geschehen, niemand störte seine Abfahrt. Trotzdem wurde er nicht ruhiger.
    Es lag etwas in der Luft, das wusste Granger genau. Und es hing mit dem unheimlichen Verfolger zusammen, dessen Existenz er sich nicht erklären konnte. Schon seit Tagen litt er darunter, aber daran gewöhnen konnte er sich nicht.
    Dabei hatte er ihm nichts getan. Er stand einfach nur da. Eine Gestalt in einer Kutte und mit einem Gesicht wie aus Stein gehauen.
    Sein erstes Ziel lag nahe des Piccadilly Circus. Eine große Buchhandlung mit breiten Schaufenstern, in denen die wichtigsten Neuerscheinungen präsentiert wurden. Die Lage war ausgezeichnet.
    Die Strecke war wie immer verstopft. Ein ständiges stop and go . Zwischendurch erhielt er einen Anruf von der Zentrale. Da wurden schon die nächsten Fahrten für ihn geplant, und er musste den Leuten eingestehen, mal wieder im Stau zu stecken.
    »Die Bücher müssen ausgeliefert werden.«
    Über die Freisprechanlage gab Granger Antwort. »Dann muss ich Überstunden einlegen.«
    »Kannst du.«
    »Ich melde mich wieder.«
    »Gut.«
    Phil Granger musste erneut stoppen. Er stöhnte dabei auf und schüttelte den Kopf. Vor ihm war ein Radfahrer verunglückt. Die Polizei leitete den Verkehr über den Gehsteig weiter.
    Granger musste sich konzentrieren. Deshalb versuchte er, den Gedanken an seinen Verfolger zu verdrängen. Hin und wieder zuckten seine Wangen. Manchmal lachte er auf. Es klang nicht fröhlich, denn der Verfolger wollte ihm nicht aus dem Sinn.
    Immer, wenn er nicht an ihn dachte, tauchte er auf. Das konnte in der Nacht ebenso der Fall sein wie am Tag. Er hatte ihm nie etwas getan. Er war einfach nur da und...
    Seine Gedanken brachen ab, als vor ihm ein Polizist den Arm hob und ihn zwang, erneut anzuhalten. Zwei Beamte trugen ein zerbeultes Bike zu einem Streifenwagen. Der Fahrer wurde, auf einer Trage liegend, von einem Arzt behandelt.
    Plötzlich wurde es kalt!
    Phil Granger schrak zusammen. Er verkrampfte sich und schnappte nach Luft, obwohl ihm niemand die Kehle zugedrückt hatte. Aber er kannte das Spiel. Er wusste, dass der Verfolger da war, obwohl er ihn noch nicht sah. Er befand sich in seiner Nähe. Er musste im Führerhaus sein, war aber nicht zu sehen, sondern nur zu fühlen.
    Die Furcht kletterte in Granger hoch. Sein Magen drohte zu revoltieren, der Schweiß brach ihm aus allen Poren, und er wusste genau, woher die Kälte kam.
    Von der linken, von der Beifahrerseite her. Dort hätte die Gestalt sitzen müssen, aber sie war nicht zu sehen. Granger wusste, dass es erst der Anfang war. Am liebsten hätte er die Tür geöffnet und wäre aus dem Wagen gesprungen. Das tat er nicht, sondern riss sich zusammen. Er wollte hier nicht in Panik geraten. Zudem hätte er den Polizisten etwas erklären müssen und das war für ihn unmöglich.
    Er hatte die ganze Zeit den Atem angehalten. Jetzt musste er Luft holen und tat es mit tiefen Atemzügen. In seinem Kopf tuckerte es. Er wartete darauf, dass sich der Unheimliche zeigte.
    Die Zeit verstrich langsamer als normal. Granger kam sie doppelt so lang vor. Die Haut an seinem Nacken zog sich zusammen. In der Kehle spürte er die Trockenheit einer ganzen Wüste.
    Er schielte nach links.
    Da saß niemand auf dem braunen Sitzstoff. Es war alles so verdammt normal, sollte man meinen. Das war es in Wirklichkeit nicht. Der Druck in seinem Innern steigerte sich. Er bekam Raumangst in der engen Kabine. Wenn der andere wirklich anwesend war, würde er ihm keine Chance lassen.
    Die Gestalt erschien nicht. Dafür

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