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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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was geschieht mit unserem wunderschönen utopischen Traum, wenn die Farmer hierher kommen?« fragte Balenquah und schaute sich herausfordernd um.
    »Das sollten wir Balenquah überlassen«, bemerkte eine anonyme männliche Stimme.
    »Was soll das denn heißen?« fragte der Pilot, erhob sich von seinem Stuhl und schaute sich suchend um.
    »Es heißt«, sagte Marrucci und zog Balenquah auf seinen Platz zurück, »daß Sie mal wieder völlig auf dem Holzweg sind und unangenehm auffallen. Sie leben, Sie können sich frei bewegen, Sie können sogar wieder fliegen, und wenn das nicht viel besser ist, als in einem cattenischen Gefängnis zu verhungern, weil Sie deren Frachter gesprengt haben, dann stimmt irgend etwas in Ihrem Kopf nicht.«
    »Sagen Sie lieber nichts mehr«, ergriff Beverly an einem anderen Tisch das Wort, »wenn Sie weiterhin fliegen wollen.«
    »Das ist ja genau das, was ich meine«, sagte Balenquah. »Wir brauchen eine formelle Regierung, damit man weiß, wer das Recht hat, Befehle zu geben.«
    »Das reicht jetzt, Balenquah«, sagte Scott und schloß sich Beverlys Warnung an.
    »Sie sind hier kein Admiral von irgendwas, Scott«, stellte Balenquah fest.
    »Oh, wie laaaangweilig«, meinte eine der ›Ladies‹ zwei Tische weiter. Und sie gähnte demonstrativ, woraufhin die anderen an ihrem Tisch in brüllendes Gelächter ausbrachen.
    »Sie können«, sagte Marrucci und schaute Balenquah kopfschüttelnd an, der sich angesichts des unverhohlenen Spotts allmählich zu verfärben begann, »einem mit Ihrem dummen Gefasel verdammt auf die Nerven gehen, und ich bin offensichtlich« – damit schaute er zum Frauentisch hinüber – »nicht der einzige, der so denkt.« Balenquah erhob sich, holte mit dem rechten Arm aus, aber noch ehe Marrucci aufspringen konnte, um sich zu verteidigen, hatte Scott schon dem Mann neben Balenquah zugenickt. Sie standen auf, fingen Balenquahs Arm ab und schleiften den Mann aus der Messe hinaus in den Regen.
    »Sie können auch noch ›Rausschmeißer‹ auf die Liste meiner Tätigkeiten in der neuen Welt setzen«, sagte Scott zu Beverly, als sie zu ihren Plätzen zurückkehrten.
    Kris teilte Balenquahs Pessimismus ein wenig. Das Problem mit den Farmern lauerte im Bewußtsein aller und bestimmte ihr Denken, auch wenn die meisten Leute so taten, als beträfe sie diese Drohung gar nicht. Zainal beharrte auf seiner Meinung, daß die Farmer durchaus wohlwollend und freundlich wären. Er konnte für seine Meinung keine andere Begründung anführen als die Art und Weise, wie dieser Planet seit Tausenden von Jahren bearbeitet wurde, wenn man zum Beispiel den neuen Wald von Zeltstangenbäumen als Indiz betrachtete.
    »Und dann ist es schon einige Monate her, daß die Blase gesprengt wurde«, erinnerte er sie, während sie zu ihrer Hütte zurückschlenderten, nachdem der Regen aufgehört hatte. Überall in Retreat Bay waren mittlerweile Steinplattenwege angelegt worden, um Aasfresser abzuhalten, aber die Fußgänger hatten immer noch die Angewohnheit, bei jedem dritten Schritt möglichst hart aufzustampfen.
    Kris überließ Zainal diese Vorsichtsmaßnahme, denn sie wollte das Baby, dessen Bewegung sie bereits ganz sacht in ihrem Leib spüren konnte – eine normale Erscheinung im fünften Schwangerschaftsmonat – nicht über Gebühr erschüttern. Sarah beklagte sich ständig, daß ihr Kleines um sich trat wie ein Fußballstar, aber sie war immerhin schon im achten Monat. Mittlerweile war fast jede Frau im zeugungsfähigen Alter – darunter auch die Deski und Rugarianer – schwanger, was zur Folge hätte, daß auf Retreat ein Babyboom von 2.103 neuen Mitbürgern zukäme. Anna Bollinger mochte zwar dem ersten menschlichen Baby auf Botany das Leben geschenkt haben, aber es hatten seitdem vierunddreißig Geburten stattgefunden, da die betreffenden Frauen bei ihrer Gefangenschaft bereits schwanger gewesen waren. Nun stand die neue Ernte – die auf Botany gesät worden war, wie jemand die Bibel zitierte – vor der Reife. Patti Sue war die erste und stolz darauf, Jay Greene einen Sohn zu schenken.
    Kris wußte nicht, was sie sich, abgesehen von Gesundheit und keiner allzugroßen Ähnlichkeit mit seinem Erzeuger, von ihrem Kind wünschen sollte. Irgendwie brachte sie es nicht über sich, Zainal zu fragen, was ihm am liebsten wäre. Und dennoch, er würde bei allem, was sie zur Welt brächte, die Vaterrolle spielen.
    Die meisten schwangeren Frauen arbeiteten in ihrem jeweiligen Bereich so lange wie

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