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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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daß wir nicht wissen, was wir tun sollen«, fügte Kris hinzu, auch wenn sich ihre Gedanken in einem panischen Wirbel überschlugen und sie an all die Dinge dachte, sie sich nicht an Bord des Scout-Schiffs befanden und die sie höchstwahrscheinlich dringend brauchte.
    Aber gar nichts wurde gebraucht, da Sarahs hübsches, kräftiges und gesundes Baby für seine Geburt nur ein Minimum an Zeit brauchte. Mutter und Kind waren bereits gesäubert, als der Kindesvater auf die Lichtung hinuntersprang, das Gesicht hochrot und schrecklich zerkratzt, weil er alles getan hatte, um rechtzeitig zurück zu sein. Dann gratulierten Whitby und Zainal ihm und Sarah und bewunderten das Baby. Kris beobachtete Zainal und fragte sich, ob menschliche Babys sich in irgendeiner Weise von neugeborenen Catteni unterschieden.
    »Klein«, murmelte Zainal, der wußte, daß von ihm ein Kommentar erwartet wurde.
    »Klein?« rief Joe indigniert, während sein Sohn sich auf seinem Arm rührte.
    »Er ist überhaupt nicht klein«, sagte Leila bestimmt und verblüffte damit das gesamte Team, weil sie überaus selten jemandem widersprach. »Er wiegt acht Pfund und ein paar Gramm. Und er ist gesund.«
    »Und ich fühle mich blendend«, sagte Sarah. »Und es tut so gut, daß ich dies wieder tun kann«, fügte sie hinzu. Sie hatte sich aufgesetzt und die Arme um die Knie geschlungen, eine Haltung, die sie seit mehreren Monaten nicht mehr hatte einnehmen können.
    »Wie groß sind denn Cattenibabys, wenn du dies für klein hältst?« fragte Kris. Sie hatte beschlossen, Zainal lieber den Kopf zurechtzusetzen, ehe er vielleicht noch von dem enttäuscht war, was sie hervorbringen würde.
    Zainal deutete mit den Händen einen Abstand an.
    »Ich bedaure zutiefst die Frauen, die so viel mit sich herumschleppen müssen«, sagte Sarah und schüttelte den Kopf.
    »Ein größerer Kopf, eigentlich durchaus wahrscheinlich, und größere Knochen«, sagte Joe sachlich.
    »Er ist gesund, und das alleine zählt«, stellte Whitby entschieden fest.
    Aber der kleine Anthony Marley sorgte dafür, daß das Team die ungesunde Gegend verließ und nach Retreat Bay zurückkehrte. Sarah versuchte ihnen eine frühe Rückkehr auszureden, weil sie und Anthony sich wohlfühlten und die Erkundung fortgesetzt werden könnte, wenn es nach ihr ginge. Joe wollte davon jedoch nichts wissen, sondern dachte nur daran, seine Frau und das Kind von den Ärzten untersuchen zu lassen.
    Leon Dane bescheinigte Sarah einen hervorragenden postnatalen Zustand, und Fawzia Johnston, die diensthabende Kinderärztin, meinte, daß der kleine Anthony so gesund und normal wäre, wie eine Mutter es sich nur wünschen könnte. Die Doyle-Brüder, die sich nun vorwiegend als Zimmerleute und Schreiner betätigten, schenkten Sarah und Joe eine Wiege für den Säugling.
    »Wir haben alle Hände voll zu tun, die Nachfrage hier auf Botany zu befriedigen«, sagte Lenny, nachdem er pflichtschuldigst den kleinen Anthony bewundert und den Eltern gratuliert hatte. »Wissen Sie, dieser Ort hier wird immer mehr zu einem Zuhause, zumal jetzt auch die Babys kommen.« Er wiegte den Kopf mit melancholischer Miene.
    »Sie vermissen sicherlich Ihre eigene Familie, nicht wahr?« sagte Sarah und legte ihm mitfühlend eine Hand auf den Arm.
    Lennys Gesicht hellte sich auf, und er lächelte. »Irgendwie schon, aber wer hat Zeit, an das zu denken, was er zurückgelassen hat, wenn es hier noch so viel zu tun gibt?«

Kapitel 11
     
     
    Zane Charles Bjornsen erblickte genau 222 Tage nach seiner Zeugung im Morgengrauen das Licht Botanys. Er war ein großes Kind – worin er seinem Vater ähnelte. Er kam mit Fingernägeln zur Welt, die schon bald nach seiner Geburt geschnitten werden mußten, da er sich sonst sein hübsches Gesicht zerkratzt hätte. Und er hatte volles dunkles Haar.
    Er war nicht, wie Anthony Marley es gewesen war, puterrot, verschrumpelt und ein Wesen, das nur seine Mutter richtig lieben konnte.
    »Zane ist ein absolut guter Name«, hatte Kris Zainal versichert. »Einer meiner liebsten Westernautoren war Zane Grey. Und ich bewundere Chuck Mitford.«
    »Aber er ist nicht der Vater.« Zainal hob lediglich eine Augenbraue und ließ behutsam die Frage anklingen, die zu beantworten sie sich weigerte.
    »Nein, aber ich sehe keinen Grund, weshalb … wir … ihm nicht die Freude machen sollten, Pate zu sein.«
    »Pate?« Zainals Miene drückte Ratlosigkeit aus. »Was ist …«
    »Jemand, der sich zur Fürsorge für das Kind

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