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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wie einen Traktorstrahl?« wollte sie von Zainal wissen.
    »Einen was?« Er runzelte die Stirn, weil er diesen Begriff in seinem nunmehr beachtlichen Vokabular nicht finden konnte.
    »Etwas, das ein anderes Schiff hinter sich herziehen kann, ein Schiff ohne Antrieb.«
    »Sie hat die Lösung gefunden!« rief Scott. »Hat die KDL einen Traktorstrahl?«
    Zainal brauchte ein wenig Zeit, um genau zu verstehen, was sie meinten, aber dann verzog seine Miene sich zu einem breiten Grinsen.
    »Keinen Traktorstrahl, aber das Schiff kann Verbindung herstellen.« Er drückte beide Fäuste gegeneinander. »Ein Schiffsrumpf ist negativ, der andere positiv. Sehr einfach zu erreichen. Ich sage Bert Bescheid.«
    Sie hatten nicht sehr viele Gespräche von Schiff zu Schiff geführt, weil sie befürchteten, abgehört zu werden. Aber so nahe bei Botany konnten sie es riskieren. Die Orbitalkugel könnte zwar etwas von dem Funkverkehr aufschnappen, aber es würde nicht ausreichen, um einen Alarm auszulösen. Es sei denn, hinter den Monden hätten sich Eosi versteckt und warteten auf sie.
    »Oh, er meint, man sollte den Rumpf magnetisieren«, sagte Bert, als er begriff, um was es ging. »Okay, dann erklären Sie mir mal die Prozedur.«
    Der leichte Ruck, als die KDM sich magnetisch hinter die KDL hängte, war von jedem deutlich zu spüren. Begleitet wurde dieser Vorgang von einem seltsamen Vibrieren in der Luft. Die KDL würde zuerst durch die Blase gedrückt, angeschoben von der KDM. Alle schauten nervös zu, als die glatte Außenhaut der Blase näher und näher kam und dahinter ein leuchtender Halbmond, als welcher Botany sich darstellte, sichtbar wurde. Bert hatte auf die geringste mögliche Vorwärtsgeschwindigkeit abgebremst, während Zainal, der sich vor ihm befand, ihn leitete. Die Nase der KDL stieß gegen die Blase, die weit genug aufklaffte, um das Schiff durchzulassen. Die gesamte KDL befand sich schon bald innerhalb der Blase, und sie spürten keinen Widerstand und auch keinen Ruck der Trennung von der KDM.
    »Wir haben es geschafft!« jubelte Bert über den offenen Kanal. »Wir haben es geschafft! Und wie trenne ich uns jetzt voneinander? Entschuldigung, es war nur ein Scherz.«
    Dann öffnete Rastancil einen Kanal und erkundigte sich, ob es allen gutging. Und was das andere Schiff auf seinem Bildschirm zu bedeuten hätte. »Was habt ihr getrieben, Leute?«
    »Nun, wir mußten unsere Rettungsmission ordnungsgemäß abschließen«, sagte Scott, bei dem die Euphorie über die Überwindung des letzten Hindernisses auf ihrem Heimweg schlagartig nachließ. »Wir konnten sie nicht einfach …« An dieser Stelle versagte seine Stimme für einen kurzen Moment, dann fuhr er mit fester Stimme fort, »auf Barevi zurücklassen.«
    »Sie haben jemanden gerettet? Wen? Was?«
    »Sie werden es schon rechtzeitig sehen«, erwiderte Scott beinahe zornig. »Einige sind in einem ziemlich schlechten Zustand. Rufen Sie alle Mediziner und auch jeden anderen, der Erfahrung in Krankenpflege hat, schnellstens zusammen. Vor allem die Psychiater. Wir haben ein paar weitere Catteni-Gefangene, die ins Tal geschickt werden. Raisha soll sich bereit halten, sie auszufliegen. Dann brauchen wir ein weiteres Tal für ein paar Turs, die wir mitnehmen mußten. Raisha sollte zum Schutz ein paar Wächter mitnehmen, falls diese Bande zu früh aufwacht.«
    »Ärzte? Psychiater? Was für Schäden haben sie denn?« Rastancil klang entsetzt.
    »Das werden Sie schon in Kürze sehen«, erwiderte Scott mit gepreßter Stimme, »und wir brauchen nahrhafte Suppe oder irgend etwas anderes zum Essen.«
    Er unterbrach die Verbindung, und sein Gesicht zeigte einen düsteren, brütenden Ausdruck.
    »Es wird schon klappen, Ray«, sagte Kris und legte eine Hand auf seinen Arm. »Sie werden es sehen.«
    »Botany kann es mit jeder Herausforderung aufnehmen«, fügte Dowdall mit dem Stolz eines Überlebenden des ersten Abwurfs hinzu.
    Als die beiden Schiffe auf dem großen Feld vor dem Hangar landeten, hatte Rastancil Fahrzeuge, medizinisches Personal und genügend Helfer mobilisiert, um die Schläfer schnellstens auszuladen.
    Jim Rastancil, Geoffrey Ainger, Bob Reidenbacker, Bull Fetterman – also all jene, die den Kolonierat bildeten -warteten geduldig auf Scott und Zainal, die mit der KDM kurz vor ihrem Schwesterschiff gelandet waren.
    »Es hätte eine einstimmige Entscheidung aller Bewohner von Botany geben müssen«, meinte Scott, strich sich nervös mit den Fingern die Haare aus der

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