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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sie nicht damit gerechnet, daß ein Emassi den Befehl führt.«
    »Die Catteni sollten lieber lernen, uns Terraner nicht zu unterschätzen«, erwiderte Doyle, während er mit dem Stunner herumfuchtelte, um das Einladen zu beschleunigen. Die beiden Besatzungsmitglieder, die Zainal mit dem Stunner getroffen hatte, waren noch immer ziemlich wackelig auf den Beinen, aber keiner ihrer Gefährten machte Anstalten, ihnen zu helfen. »Sie sind ziemlich gemein zu ihren eigenen Leuten, nicht wahr?«
    »Das ist eine ihrer liebenswertesten Eigenschaften«, sagte Zainal in einem derart ernsthaften Tonfall, daß Doyle den unterschwelligen Sarkasmus beinahe in seiner Stimme überhörte.
    Während das Fahrzeug langsam davonschwebte, bedachte der Drassi-Kapitän Zainal mit einem Blick voller Haß, Angst und Verachtung, daß ein Vertreter seiner eigenen Rasse für diese totale Erniedrigung verantwortlich war.
    »Er hätte Zainal am liebsten die Haut in Streifen abgezogen«, erzählte Sarah, als sie sich mit Kris unterhielt. »Ich hoffe nur, daß sich später nicht herausstellt, daß es besser gewesen wäre, sie für immer loszuwerden.«
    »Nein, dann wären wir nicht besser als sie, wenn wir nach dem Prinzip Auge um Auge, Zahn um Zahn handeln würden«, sagte sie und biß die Zähne zusammen, als die Schmerzen aufwallten. Sarah untersuchte die Blasen an der vom Dampf verbrühten Hand. Es gab nichts, womit man sie und die empfindlichen Fußsohlen hätte behandeln können. Die Sohlen ihrer Catteni-Stiefel waren auf den heißen Deckplanken geschmolzen, und wenn sie noch länger gewartet hätte, wären die Verletzungen um einiges schlimmer gewesen. Leon hatte sich ihre Wunden angesehen, und er war untröstlich gewesen, daß er nichts zur Verfügung hatte, nicht einmal aus dem Medizinschrank im Scout-Schiff, womit er die Verbrühungen hätte behandeln können.
    »Ich denke, es werden keine Schäden zurückbleiben, Kris«, sagte er und legte ihre Hand behutsam in die Armschlinge zurück. »Sobald die größte Blase geplatzt ist, läßt der Schmerz nach, und Ihr Körper wird den Heilungsprozeß einleiten. Wir haben nur diese Salbe, die Patti Sue hergestellt hat und auf die das Kochpersonal schwört, um die Haut geschmeidig zu halten. Vielleicht ist sie auch für Ihre Fußsohlen heilsam.«
    »Ich beklage mich doch gar nicht«, sagte sie. »Sarah war ein wenig übereifrig, daß sie Sie von denen weggeholt hat, die wirklich Ihre Hilfe brauchen.«
    »Ach, keine Angst, meine Liebe«, meinte Leon lächelnd. »Wir haben eine ganze Reihe von Spezialisten zur Verfügung. Und einen beträchtlichen Vorrat an Gas, das sie immer benutzen. Es ist ein sehr wirkungsvolles Narkosemittel.« Er schüttelte sich. »Gott sei Dank. In einigen Fällen wäre eine Behandlung ohne das Zeug die reinste Barbarei gewesen.«
    Kris hatte sich geweigert, ins Camp Rock zurückzukehren, da sie nichts von den Aktivitäten versäumen und von Zainal nicht schon wieder getrennt sein wollte. Außerdem hatte sie unbedingt erfahren wollen, wie sie es geschafft hatten, das Schiff vor einer Explosion zu bewahren. Sarah und Leila hielten sie auf dem laufenden und halfen ihr, als sie in die untere Messehalle hinunterging, wo sie sich die »stündlichen Bekanntmachungen«, wie Sarah sie nannte, anhören konnte. Damit wurden alle, die interessiert waren, über den jeweiligen aktuellen Stand der Dinge informiert.
    Zainal und die Techniker hatten es geschafft, die Kontrolltafel zu reparieren und auf diese Weise die Explosionsgefahr zu bannen. Eine Pumpe wurde gefunden, aus dem Schiff ausgebaut und in den nächsten Bach gestellt. Indem alle Schläuche auf das Catteni-Schiff gerichtet wurden, konnten die Treibstofftanks gerettet werden, und die allgemeine Senkung der Temperatur hatte auch andere Systeme davor bewahrt, auf die Hitze zu reagieren.
    »Wenn sie es nicht geschafft hätten, hätte die Explosion die Landschaft ziemlich gründlich verändert«, fuhr Sarah fort, indem sie versuchte, Kris von der Behandlung der empfindlichen Sohle ihres rechten Fußes abzulenken. »Aber der Treibstoff wurde gerettet, und jetzt ist genug für Baby vorhanden.«
    »Das war also der Grund, weshalb die Catteni so schnell wie möglich das Weite gesucht haben«, stellte Kris mit zusammengebissenen Zähnen fest. »Wurde das Schiffsinnere ernsthaft beschädigt? Können wir damit irgend etwas anfangen?« Sie hatte zwar nur die Frachträume mit ihren geplatzten Leitungen und Rohren und verbogenen Decksplanken

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