Die Siedler Von Botany
gesehen, aber irgend etwas ließ sich bestimmt noch bergen und anderweitig verwenden.
Sarah schaute grinsend von dem Fuß hoch, den sie gerade sorgfältig verband. »Sie können es sich kaum vorstellen. Die gesamte Brücke!«
»Tatsächlich?«
Sarah kicherte spöttisch. »Nun, das, was davon noch übrig ist. Jeder, der jemals mit irgend etwas geflogen ist, fragte sich, wie das verdammte Ding überhaupt hatte in der Luft bleiben können, geschweige denn eine längere Reise durch den Weltraum unternehmen konnte. Scott wollte sie jedoch dort haben, wo sie benutzt werden kann. Und das Innere des Transportschiffs stinkt immer noch bestialisch, daher wurde es auseinandergenommen und wird im Hangar wieder zusammengesetzt. Sie haben sogar das Komm-System wieder in Gang gebracht. Und Solarzellen auf den Hangar montiert, um alles mit Energie zu versorgen.
Wie die Ameisen haben sie sich auf das Schiff gestürzt und es zerlegt. Es ist jetzt nicht mehr als eine leere Hülle – die immer noch stinkt. Die Techniker und die Ingenieure sind selig mit all den neuen Schätzen, auch wenn das meiste gebraucht und leicht beschädigt ist. Aber es ist mehr, als wir jemals zur Verfügung hatten.
Und dann ist da noch ein Wettstreit im Gange, wer einem Catteni am ähnlichsten klingt. Es gibt mehr Leute, als man meint, die die Sprache erlernt haben.«
»Ich denke, dieses Wissen hat Ihnen auf der Erde sicherlich kaum Freunde gemacht«, meinte Kris sinnend-»Aber warum ein Wettstreit? Die Schiffs-Crew wurde doch in ein Tal verbannt.« Kris hatte Mühe, sich auf das zu konzentrieren, was Sarah erzählte, und sich nicht von ihrem schmerzenden Fuß ablenken zu lassen.
»Tut mir leid, Liebes, ich dachte, Sie hätten an allen Einsatzbesprechungen teilgenommen. Der Drassi-Kapitän hat ein Mayday-Signal, oder wie immer Catteni es nennen, ausgesandt und dabei ein anderes Transportschiff erreicht, das geantwortet hat, es käme auf dem Rückflug vorbei, um die Crew abzuholen. Das heißt, wenn sie die Bruchlandung überlebt hat.«
»Deshalb wollte Scott also, daß die Brücke wieder funktioniert.« Kris grinste, denn es war klar zu erkennen, was höchstwahrscheinlich als nächstes passieren würde. »Demnach haben Sie gemeldet, daß sie am Leben sind?«
Sarah nickte und grinste breit. »Leon hat es durchgegeben. Er ist noch immer der Beste, aber nicht mehr lange.«
»Wann erwarten sie das Rettungsschiff?«
Sarah zuckte die Achseln. »Aus dem, was Zainal bei seiner Befragung der Crew herausbekommen hat – der Kapitän wollte sich mit keinem Wort dazu äußern – geht hervor, daß es sich um ein größeres, neueres Schiff mit größerer Reichweite handelt, daher müssen wir auf eine Nachricht warten, wann wir mit ihnen rechnen dürfen. Es bleibt uns also genug Zeit, um uns auf ihre Ankunft vorzubereiten und unseren Einsatz zu üben.«
»Ein größeres, neueres Schiff?« wiederholte Kris. Dann lachte sie leise, als sie sich Admirals Scotts Brücke vorstellte, die in einem Hangar stand. »Damit hätten wir drei Schiffe.« Sie war so stolz auf Zainal, daß es sie kaum in ihrem Bett hielt.
»Scott scheint mittlerweile Zainal gar nicht mehr so übel zu finden«, sagte Sarah. »Er hat bereits ein paar Leute damit betraut, etwas zu entwickeln, womit man der menschlichen Haut den charkateristischen grauen Farbton verleihen kann. Diese weiten Uniformen, die sie tragen, verschleiern zwar, wer in ihnen steckt, aber sie müssen graue Haut haben. Leon ist ganz wild darauf mitzumachen, aber er ist wirklich zu groß, um einen Drassi zu spielen.«
»Also wieder Zainal.« Kris begann sich Sorgen zu machen. Zainal ging ein sehr großes Wagnis ein. Ein größeres, neueres Schiff hatte sicherlich einen besseren Kapitän und eine bessere Crew. Aber dafür hatten sie den Überraschungseffekt auf ihrer Seite.
Der Verband war jetzt komplett. Sie betrachtete ihre Füße. Sie sollten lieber ganz schnell abheilen, denn sie wollte am zweiten Teil von Phase Zwei auf jeden Fall aktiv mitwirken.
Kapitel 6
Nachdem Zainal den Technikern und Ingenieuren ausführlich erklärt hatte, wofür das geborgene Gut benutzt worden war, konnten sie es geschickter ihren eigenen Bedürfnissen anpassen. Sobald die Brücke aufgebaut und wieder funktionsfähig war, verlangte Scott von ihm, die Angaben in den Datenspeichern des Transportschiffs zu übersetzen.
»Das meiste sind Routineangaben«, sagte Zainal und scrollte schnell durch die Einträge.
»Aber wir müssen wissen, wo
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