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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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summte gewöhnlich leise vor sich hin, während er und seine Leute das Triebwerk zusammenzubauen versuchten. »Wir befinden uns hier im Niemandsland, haben Teile zur Verfügung, die nach unserem Wissen in einer hochtechnischen Ära funktioniert haben und funktionieren sollten, wenn wir sie richtig zusammenfügen, aber wir haben dafür Werkzeug, das vergleichsweise aus der frühen Eisenzeit stammt. Manchmal vollbringt Aarens wahre Wunder – wenn man ihm erklärt, was man mit einem bestimmten Werkzeug machen will, schafft er es, eins anzuschleppen, das diese Arbeit tatsächlich ausführt. Das Problem ist, zu wissen, welches Werkzeug man als nächstes braucht und wie lange man warten muß, bis er es heranschaffen kann.«
    Kris, die mit verbundenen Füßen und einer bandagierten Hand auf Krücken umherhumpelte, begleitete Zainal zu den zahlreichen Beratungen. Sie schien noch immer die unverzichtbare Hilfe bei der Vervollkommnung seines Vokabulars zu sein. Die Hälfte der Zeit versuchte sie sich mit dem technischen Kauderwelsch, aber sie war nicht bereit, offen zuzugeben, daß ihr das nicht immer gelang. Easley vermutete das sicherlich, aber er war auf ihrer Seite. Kris wäre wirklich froh gewesen, wenn sie, Zainal und ihr Team wieder das hätten tun können, worin sie am besten waren, nämlich im Erkunden.
    Manchmal schien es ihr, daß Scott das ablehnte, was Zainal nicht zu erlernen brauchte – soweit es die verschiedenen Aspekte der Antriebstechnologie seiner eigenen Rasse betraf –, weil er immer noch gezwungen war, den Catteni aufgrund seines wenn auch nur geringen Wissens und der Informationen, die er zu anderen Bereichen geben konnte, zu allen wichtigen Besprechungen hinzuziehen.
    »Scott hat einen ausgeprägten Sinn für Kleinigkeiten«, meinte Easley eines Abends während einer extrem langen Besprechung zu Kris.
    »Er kommt mir übertrieben mißtrauisch und geradezu abfällig vor«, erwiderte sie flüsternd.
    »Mißtrauen ist auch wichtig, wissen Sie, aber ich weiß zufälligerweise, daß er von Zainal tief beeindruckt ist.«
    »Das hätte ich fast nicht bemerkt«, erwiderte Kris und schaute zum Ende des Tischs, wo Scott, Rastancil, Ainger, Marrucci und Beverly die Köpfe zusammensteckten und leise diskutierten.
    »Aber ich weiß es«, sagte Easley, und seine leise Stimme vibrierte geradezu vor Ernsthaftigkeit. »Er erkennt sofort, wenn er einer integren Persönlichkeit begegnet, und so betrachtet er Zainal. Ich glaube nicht, daß viele von uns eine Vorstellung von der Rolle hatten, die die Eosi bei den Catteni spielen. Daher wirft er den Catteni nicht mehr vor, was sie auf der Erde getan haben, sondern betrachtet sie als Werkzeug für andere. Zainal hat dieses Umdenken bewirkt, ohne in Scotts Augen seine Würde oder Ehre verloren zu haben.«
    Kris freute sich über diese Einschätzung und sah Scotts abweisende Haltung gegenüber Zainal nicht mehr in einem so kritischen Licht. Aber richtig zufrieden war sie noch immer nicht.
    Wieder einmal, als ihr hochempfindliches Gehör den ersten Laut eines herannahenden Schiffs wahrnahm, alarmierten die Deski-Wachen die Lager, ehe das landende Schiff seine unmittelbar bevorstehende Ankunft über Funk bekanntgab.
    Die ›Brücke‹ nahm die Nachricht mit typischer Catteni-Gelassenheit auf, wie Zainal es eingeübt hatte, und bestätigte die Koordinaten der Position des gestrandeten Schiffs. Obgleich Leon einen Bericht über die Ursache des Schadens vorbereitet hatte, wurde er nicht danach gefragt. Zainal hatte ihm zwar erklärt, daß diese Angaben nicht verlangt würden, hatte ihm jedoch dabei geholfen, die entsprechenden Begriffe auswendig zu lernen.
    Die Lager, die sich auf dem Kurs des anfliegenden Schiffs befanden – Bella Vista, Ayers Rock und Shutdown – entfernten sofort jegliche Zeichen eines geordneten Lebens. Alle Luftkissenfahrzeuge wurden versteckt, und es herrschte eine allgemeine Sorge wegen der Leute, Scouts und Jäger, die vielleicht beobachtet werden konnten. Vor allem Camp Narrow mußte aus der Luft völlig verlassen erscheinen.
    »Sie erkennen an der Wärmestrahlung, daß Leute sich auf der Oberfläche aufhalten«, hatte Zainal gewarnt, »aber nicht, was sie tun oder wo sie wohnen. Es wäre klüger, sie sehen Männer auf der Jagd.«
    »Heißt das, sie zählen?« hatte jemand gefragt.
    Zainal lachte über diese Vorstellung. »Nein, nur das Vorhandensein von Lebenszeichen, die angeben, daß hier unten Überlebende sind.«
    »Damit sie uns mehr Leute

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