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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Rampe hinunterging. Beverly, Rastancil und diejenigen, die nun als Oberkommando bezeichnet wurden, folgten dichtauf.
    »Mitford, Easley!« rief Scott und nannte weitere Namen. »Besprechung um neunzehn Uhr dreißig in Narrow. Beggs!« Der diensteifrige Lieutenant, der Kris so unsympathisch war, kam mit dem obligatorischen Klemmbrett in der Hand herbeigeeilt. »Ich möchte, daß all diese Männer und Frauen an der Besprechung teilnehmen …« Danach gab er Anweisungen, während er das nächste Luftkissenfahrzeug bestieg und es in Richtung Camp Narrow starten ließ.
    Zainal ergriff Kris’ Arm und führte sie auf die Seite, weg vom allgemeinen Trubel an der Luke.
    »Hat Lenvec sie dazu gebracht, einen leistungsfähigeren Satelliten zu starten und in Position zu bringen?« fragte sie.
    »Irgend jemand hat es getan. Wir mußten seine wechselnde Bahn genau berechnen, um unbemerkt zurückkommen zu können. Dabei hat KDL einzigartige Gleitflugeigenschaften bewiesen.«
    »Ihr seid ohne Antrieb geflogen? Von wo?«
    Zainal quittierte ihr Erstaunen mit einem nachsichtigen Lächeln. »Es war nicht schwierig. Eure Raumfähren sind früher genauso gelandet. Catteni sind noch bessere Raumjockeys.«
    »Jockeys?« Kris mußte sich eingestehen, daß es ihr gar nicht gefiel, wenn er aus anderen Quellen Slangausdrücke aufschnappte, aber sie ließ sich absolut nichts anmerken.
    »Bert brachte sie runter. Ein guter Mann. Wo sollen wir das Schiff verstecken?« Zainal dachte angestrengt über dieses Problem nach.
    Kris blickte über das Feld zu dem alten Wrack, das immer noch auf seinem Platz stand. »Stellt sie dorthin. Sie erwarten sowieso an dieser Stelle ein gestrandetes Schiff. Welche Details kann der Satellit hier auf der Oberfläche deutlich aufzeichnen. Erkennt er die Namenssymbole?«
    Zainal lachte. »Warum nicht? Die KDL ist zwar größer, aber nicht sehr viel.«
    »Wenn man etwas wirkungsvoll verstecken will, dann muß man es ganz offen dem Suchenden vor die Nase stellen«, sagte Kris.
    »Ist Scott einverstanden?«
    Kris zuckte die Achseln. »Das Ding ist zu groß für jede Garage – bis vielleicht auf die am Meer, in die wir nicht reinkommen. Wer sucht danach? Du hast uns mit deinen ständigen Befehlen und Gegenbefehlen und der ganzen Hysterie ziemlich aufgescheucht …«
    Zainal lachte jetzt noch offener, seine gelben Augen funkelten nach typischer Catteni-Art.
    »Und wenn ihr auf dem Herweg den Satelliten überlistet habt, dann haben wir es ganz bestimmt geschafft, ihn zu täuschen.«
    »Einer von euren Weisen sagte mal …« Er schloß für einen Moment die Augen, rief sich den genauen Wortlaut ins Gedächtnis und fuhr fort: »… daß man den meisten Leuten für einige Zeit etwas vormachen kann, aber nicht allen Leuten für immer.«
    Sie mußte darüber lächeln, wie sehr er sich freute, richtig zitiert zu haben. Und sie war froh, daß er heil zurückgekommen war. »Meinst du, Lenvec ist so rachsüchtig?«
    »Ich meine es nicht nur, ich weiß es. Als ich ausgewählt wurde …« Er hielt kurz inne und fuhr dann fort: »Ich hatte Privilegien der Auserwählten. Lenvec war neidisch. Wenn er jetzt meinen Platz als Auserwählter einnehmen muß, fühlt er sich, als hätte man ihn beraubt.« Er musterte sie verstohlen und erwartete eine Reaktion auf seine Ausdrucksweise. Kris grinste. Auch seine Aussprache war nicht mehr so rauh. Nicht mehr lange, und er würde sprechen wie ein eingeborener Terraner.
    »Hmm, ja, wenn er von der neidischen Sorte ist, wird er sich ganz gewiß vorkommen wie beraubt. Aber vielleicht wurde er … bereits auserwählt? Wieviel von ihm ist in dem Eosi noch vorhanden?«
    Zainal nickte und ließ sich diesen Punkt durch den Kopf gehen. »Das weiß ich nicht. Glücklicherweise …« Und nun schmiegte er seine Wange an ihre und drückte sie an sich, »wurde ich hier abgeworfen – und ich bleibe.«
    Kris war nicht die einzige, die die Idee hatte, die KDL ganz offen zu parken. Ein kunstvoll auf verbrannt getrimmtes Modell nahm den Platz der Kommandobrücke der neuen KDL 45 ein, aber es gab eigentlich keine andere Möglichkeit, selbst wenn sie ein Bauwerk der Farmer hätten finden können, das groß genug gewesen wäre, um das Schiff aufzunehmen. Das Schiff war nicht nur eine Trophäe, die Staub ansetzte, obgleich über seine weitere Nutzung erst noch entschieden werden mußte. Scott hatte Phase Zwei zugestimmt, aber wer wußte schon, ob der Admiral, der die Führung des militärischen Oberkommandos

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