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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Kommandobrücke zurück und nickte Vizeadmiral Walton zu. »Okay, kann’s losgehen?«
    Walton zeigte lächelnd auf einen Schlüsselschalter auf der vorderen Seedatenkonsole. Der Präsident beugte sich ohne Zögern darüber und drehte den großen Bronzeschlüssel energisch nach rechts. Sofort leuchtete das rote Warnsignal START auf, während ein lauter Hupton durch alle Decks des Flugzeugträgers hallte.
    Keine zwei Seemeilen von der Constellation entfernt tauchte mit ohrenbetäubendem Lärm ein riesiger weißer Gegenstand aus dem Meer auf. Er kam ganz aus dem Wasser, schwebte ungefähr zehn Meter über den Wellen und schien sogar etwas tiefer zu sacken. Dann zündete das Feststofftriebwerk der von einem U-Boot abgeschossenen Trident D-5/III mit einem gigantischen Feuerstrahl. Die ICBM mit ihren zehn inaktiven Sprengköpfen röhrte in den Weltraum davon. Das Triebwerk der ersten Trident arbeitete kaum mit Vollschub, als die zweite Rakete die jetzt aufgewühlte Meeresoberfläche durchstieß. Die Pennsylvania , das siebte und jüngste Boot der neuen Flotte aus Super-U-Booten der Ohio-Klasse, begann ihre tödliche Fracht in Zehnsekundenabständen auszuspucken. Der weißschäumende Fleck auf dem Meer breitete sich vom Startpunkt der Pennsylvania bis zur Constellation, ihren Geleitschiffen und den Tausenden von Männern aus, die das imposante Schauspiel beobachteten.
Armstrong-Raumstation
    »Skipper, Raketenstart wird angezeigt!«
    Brigadegeneral Jason Saint-Michael heftete seinen Kaffeebehälter rasch auf den Klettbandstreifen an der Wand neben sich und schwebte zur Konsole des Technikers am Hauptsensor hinüber. Auf dem 60 x 90 Zentimeter großen Multisensorbildschirm mit einer polständigen Projektion der Nordhalbkugel blinkte unweit der japanischen Küste ein weißer Kreis.
    Wenige Sekunden später erschienen auf einem weiteren Bildschirm sechs Zeilen mit Positionsangaben. Während der General die zusätzlich angezeigten Bahndaten studierte, schien seine unterdrückte Spannung sich noch zu erhöhen.
    »Dreihundert Seemeilen östlich von Tokio, Sir«, meldete der Sensortechniker. »Mitten im für die Übung festgelegten Startgebiet…«
    »An alle: Alarmstufe eins!« sagte Saint-Michael. »Übung läuft!« Er rückte seine leichte Hör-Sprech-Garnitur zurecht, kehrte zum Kommandantensessel zurück – dem einzigen Sitz im Kommandomodul in der ersten SDI-Raumstation der Welt – und schnallte sich an. Von seinem erhöhten Sessel aus konnte er sämtliche Konsolen im Nervenzentrum der Raumstation überblicken. Saint-Michael zog einen Bleistift und sein unentbehrliches Notizbuch aus der Brusttasche und heftete es an das Klettband einer Armlehne, damit es in der Schwerelosigkeit nicht davonschwebte. Während er der Besatzung Befehle erteilte, bedeckten seine Finger die aufgeschlagene Seite bereits mit unverständlichem Gekritzel.
    »Okay, Männer«, sagte er mit tiefer, voller Stimme, »mal sehen, ob wir’s schaffen, diese Babys abzufangen. Übermitteln Sie dem Space Command eine strategische Warnmeldung und lassen Sie sich bestätigen, daß dies nur eine Übung ist.«
    »Verbindung mit Space Command bereits hergestellt, Sir«, meldete der Kommunikationstechniker. »Übungscode empfangen und verifiziert.«
    Der General grunzte zustimmend. »Gut, dann wollen wir sie uns mal vornehmen.«
    »Das SBR meldet sechs Raketen in der Antriebsphase«, sagte der Sensortechniker. »Alle sechs sind eindeutig erfaßt und werden weiterverfolgt.« Die Abkürzung SBR (Space-based Radar), bezeichnete ein in der Station installiertes phasengekoppeltes Radargerät mit zwei fußballplatz-großen Antennen. Da Radarantennen in der Schwerelosigkeit beliebig groß sein konnten, war das SBR der Armstrong-Raumstation Hunderte von Male leistungsfähiger als jedes Gerät auf der Erde: Es suchte den Weltraum nach allen Seiten Tausende von Kilometern weit ab und konnte im All, in der Erdatmosphäre und auf der Erdoberfläche jeden über zwei Meter großen Gegenstand orten. Die Abkürzung SBR bezeichnete auch die zahlreichen Sensoren, mit denen die Station Objekte erfaßte und verfolgte: Radar-, Infrarot-, Doppier-, Magnetfeld-, Frequenz-, Strahlungs- und Lasersensoren.
    Die vier Techniker arbeiteten rasch, sprachen nicht viel und verständigten sich mit knappen, nüchternen, oft eingeübten Sätzen. Sie hatten für diesen äußerst wichtigen Test fleißig trainiert und wußten, daß sie im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit standen.
    »Wie sieht unser

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