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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Könige, den Großen Rat einzuberufen, an dem nach altem Brauch die Herrscher mit allen ihren Angehörigen, den Ministern und Hofleuten teilnahmen.
    Der Rundsaal des Regenbogenpalastes mit seinen Girlanden phosphoreszierender Kugeln bot ein prächtiges Bild. Der Saal war in sieben Sektoren eingeteilt – jeder für einen König und seinen Hof. Die Kleider der Herrscher und ihrer Hofleute waren wie immer verschiedener Farbe.
    In einem Sektor strahlte Grün in allen Tönen. In einem anderen leuchtete Rot in berückenden Verbindungen, weiter folgten Tiefblau und Violett, Himmelblau und Goldgelb. In diesem riesigen unterirdischen Saal wäre selbst ein Regenbogen vor Neid erblaßt.
    Das Auge, von den eintönigen bronzenen, braunen und dunkelroten Farben des unterirdischen Landes müde, konnte hier ausruhen und sich an der strahlenden Pracht ergötzen. Nicht umsonst hatte der weise König Karvento vor 200 Jahren ein Gesetz verabschiedet, das die düstere Natur des unterirdischen Reiches durch viele helle Farben aufzuheitern gebot. Damals wurden die Häuser, die Zäune und Wegweiser meergrün, himmelblau und perlmuttfarben gestrichen.
    Als der letzte König, der sich verspätet hatte, mit seiner Gattin und den zwei Söhnen in den Saal trat, wurde die Versammlung eröffnet.
    Mit Genehmigung König Asfejos, der in diesem Monat regierte, nahm der Hüter der Zeit, Bellino, das Wort. Er sprach von der schwierigen Lage, in der sich das Land befand.
    Schon lange, sagte er, reichen die Arbeitskräfte nicht mehr aus, mit jedem Jahr fließen immer weniger Steuern in die Staatskasse, und deshalb müsse der Luxus der königlichen Höfe eingeschränkt werden…
    »Pfui, Schande!« hörte man von den Plätzen rufen, wo die Könige saßen.
    »Auch ich bin der Ansicht, daß man damit Schluß machen muß«, fuhr Bellino fort. »Ich glaube auch ein Mittel gefunden zu haben.«
    »Hm, interessant«, räusperte sich König Asfejo. »Laß hören.«

    Bellino erzählte von seinem ungewöhnlichen Plan, worauf eine lange, drückende Stille eintrat. Man überlegte, wie man sich zu diesem dreisten Vorschlag verhalten solle. Bellino begann den Königen die Vorzüge des neuen Plans auszumalen.
    »Überlegt einmal, Eure Majestäten, wie bequem das für Euch sein wird! Wenn Ihr jetzt einen Monat regiert habt, müßt Ihr dann ein halbes Jahr in qualvollem Nichtstun verharren, bis Ihr wieder an die Reihe kommt. Das ist die Ursache der vielen Streitigkeiten. Nehmt Ihr aber meinen Plan an, so wird Euch die Zeit, in der Ihr nicht regiert, wie im Nu vergehen. Euer Leben wird ein einziges Regieren sein, denn die Zeit Eures Zauberschlafes werdet Ihr ja gar nicht merken. Eure Majestäten schlafen doch auch jetzt alle Tage!«
    »Famos!« rief ein König aus.
    »Gewiß!« sagte Bellino erfreut. »Außerdem haben ich und die hochgeschätzten Doktoren Boril und Robil«, die beiden Ärzte verbeugten sich würdevoll, »herausgefunden, daß dieser Schlaf, obwohl er lange dauert, Euer Leben nicht verkürzen, sondern verlängern würde. Sind Euch zum Beispiel 60 Jahre beschieden, so werdet Ihr 400 Jahre leben, also siebenmal so lange, denn die Schlafzeit zählt ja nicht!«
    Die Ratsmitglieder waren von diesem lockenden Vorschlag derart verblüfft, daß sie lange kein Wort hervorbringen konnten. Dann rief König Ukonda begeistert:
    »Es ist entschieden! Ich lege mich als erster schlafen!«
    »Warum Ihr?« fragte König Asfejo neidisch. »Meine Regierungszeit läuft nächste Woche ab, also gehe ich als erster schlafen. Ihr aber, Eure Majestäten, wartet unterdessen, bis die Reihe an Euch kommt!«
    Königin Rinna fragte:
    »Müssen denn die Hofleute und die Diener auch eingeschläfert werden? Vielleicht reicht das Zauberwasser gar nicht für alle?«
    »Seid unbesorgt«, beruhigte sie Doktor Boril, »es reicht. Und außerdem: Was sollen denn die Höflinge, die Soldaten und die Spione tun, solange die Könige schlafen? Ränke schmieden?«
    »Nein, nein«, riefen die Könige und Königinnen wie aus einem Munde. »Da ist es schon besser, wenn alle schlafen werden!«

DIE NEUE ORDNUNG IM UNTERIRDISCHEN LAND
    König Asfejo war der erste, der mit seiner Familie, den Hofleuten, Dienern, Soldaten und Spionen eingeschläfert wurde.
    Es war wunderlich anzusehen, wie der König und dann seine Gemahlin und die Kinder aus Kristallbechern das Wasser tranken, das ihnen die Doktoren genau abgemessen hatten, dann auf den weichen Teppich sanken und sofort einschliefen. Nach ihnen kamen die

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