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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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böse Gingema in ihr Land kam. Die Zauberin stieg auf einen hohen Felsen und begann so laut zu schreien, daß die Bewohner aller umliegenden Dörfer herbeieilten. Dann sagte sie zu den zähneklappernden Menschlein:
    »Ich, die mächtige Zauberin Gingema, rufe mich hiermit zur Herrscherin eures Landes aus. Meine Macht ist grenzenlos, ich kann Stürme und Orkane heraufbeschwören…«
    Die Käuer schauten sie ungläubig an.
    »Ich sehe, ihr zweifelt?« kreischte Gingema. »Nun denn, ich will’s euch zeigen!« Bei diesen Worten spreizte sie die Schöße ihres schwarzen Mantels und murmelte: »Pikapu, trikapu, loriki, joriki, turabo, furabo, skoriki, moriki.« Sogleich erhob sich ein Wind, und am Himmel ballten sich schwarze Wolken. Da fielen die entsetzten Käuer auf die Knie und gelobten, die Macht Gingemas anzuerkennen.
    »Ich werde mich in eure Geschäfte nicht einmischen«, sagte die Zauberin. »Ihr könnt eure Äcker bestellen und Hühner und Kaninchen züchten, mir aber werdet ihr Steuern entrichten in Form von Mäusen und Fröschen, Blutegeln und Spinnen – das sind die Leckerbissen, von denen ich mich ernähre.«
    Die Käuer hatten schreckliche Angst vor Fröschen und Blutegeln, aber Gingema war noch schrecklicher, und so weinten sie denn und ergaben sich in ihr Schicksal.
    Die Zauberin ließ sich in einer großen Höhle nieder, hängte Bündel von Mäusen und Fröschen unter die Decke und rief die Eulen aus dem Wald. Die Käuer wagten nicht, sich der Höhle zu nähern.
    Da sie aber Metall für ihre Sensen, Sicheln und Pflüge und Edelsteine für ihren Schmuck brauchten, fuhren sie fort, mit den unterirdischen Erzgräbern zu handeln. Nach wie vor versammelten sie sich an den Markttagen vor dem Tor und warteten auf das mitternächtliche Geläute der Glocke.
    Die Erzgräber bekamen sie nie zu sehen, denn die unterirdischen Menschen waren in den verflossenen Jahrhunderten so empfindlich gegen das Tageslicht geworden, daß sie nur noch bei völliger Finsternis, wenn alle Käuer schliefen, zur Oberwelt hinaufstiegen.
    Ebenso leicht, wie Gingema vom Blauen Land Besitz ergriffen hatte, bemächtigte sich Bastinda des Violetten Landes, in dem die friedlichen und fleißigen Zwinkerer lebten, so genannt, weil sie immerzu mit den Augen zwinkerten.
    Bastinda ließ sich einen Palast bauen, in dem sie, von jedermann gehaßt, mit ihren Dienern hauste.
    Den Bewohnern des Gelben und des Rosa Landes aber war das Glück hold. Bei ihnen regierten die guten Feen Stella und Willina, die ihre Völker nicht unterdrückten, sondern bemüht waren, ihr Leben zu verbessern.
    So blieb es im Wunderland mehrere Jahrhunderte, aber dann trat ein Ereignis ein, das, auf den ersten Blick unscheinbar, wichtige Folgen haben sollte.
    In Amerika, im Staate Kansas, lebte ein Pechvogel namens James Goodwin. Nicht daß er ein Faulenzer oder ein Dummkopf war, nein, er hatte einfach Pech im Leben. Was immer er auch unternahm, alles mißlang ihm. Schließlich kaufte er sich einen aufblasbaren Luftballon, mit dem er auf den Jahrmärkten aufstieg – zur Belustigung der Gaffer, die Münzen in seinen Hut warfen. Einmal riß aber das Seil, das den Ballon hielt. Der Wind erfaßte den Ballon und trug ihn in das Wunderland.
    Zum Glück landete er im mittleren Teil des Landes, in dem es keine Zauberinnen gab. Als herbeieilende Menschen einen Mann vom Himmel herabsteigen sahen, hielten sie ihn für einen großen Wundertäter. Goodwin nahm sich nicht die Mühe, es ihnen auszureden.
    Er baute sich in mehreren Jahren eine schöne Stadt, die er mit zahllosen Smaragden ausschmückte, welche seine Untertanen im Tausch von den Bewohnern des unterirdischen Landes bekommen hatten. Als die Smaragdenstadt – so hatte sie Goodwin benannt – fertig war, zog er in einen prächtigen Palast und verbreitete das Gerücht, daß er der mächtigste Zauberer der Welt sei.
    Seinen Besuchern zeigte sich Goodwin in verschiedenen wunderlichen Gestalten, die den Leuten Schreck einflößten. Dabei erklang irgendwo von der Seite her eine Stimme, die sagte:
    »Ich bin Goodwin, der Große und Schreckliche! Warum lenkst du mich von meinen weisen Gedanken ab?«
    Das Komischste an der Sache war, daß viele Jahre lang nicht nur die Bewohner der Smaragdenstadt, sondern sogar die vier Zauberinnen auf diesen Trick hereinfielen. Selbst sie glaubten, daß Goodwin ein großer Zauberer sei, und fürchteten sich vor einem Kampf mit ihm. Dabei bestand die Ursache des Schreckens, den Goodwin verbreitete,

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