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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Zum Glück fanden sich im Haus die Aufzeichnungen seines Vaters und die alten Hefte mit den Hausaufgaben Borils. Nach zwei Wochen konnte er schon leidlich seinem Beruf wieder nachgehen.
    Unterdessen war auch Robil erwacht.
    »Ich werde ihn unterrichten!« sagte Boril, und natürlich hatte niemand etwas dagegen einzuwenden.
    Jetzt, da er über seinen Freund und Rivalen Macht hatte, wollte der dicke Doktor jeden möglichen Vorteil daraus ziehen. Als Robil wieder zu sprechen anfing, flüsterte Boril ihm ein:
    »Weißt du, wer ich bin? Ich bin der berühmte Doktor Boril, ein großer Mann der Wissenschaft, dein einziger Lehrer und Beschützer, ohne den du dein Leben lang ein Dummkopf und Trottel bleiben würdest. Hast du verstanden? Wiederhole!«
    Der baumlange Robil, der fast zusammenknickte und dabei immer noch auf seinen Lehrer herabblickte, schaute ihn mit verliebten Augen an und sagte:
    »Ihr seid der berühmte Doktor Boril, ein großer Mann der Wissenschaft, mein einziger Lehrer und Beschützer. Ohne Euch würde ich mein Leben lang ein Dummkopf und Trottel bleiben…«
    »So, das merke dir und höre nicht auf die Leute, die dir etwas anderes sagen sollten.«
    Die Minister, die mehr als die Doktoren vom Wasser getrunken hatten, schliefen drei Monate. Dann erwachten sie beide gleichzeitig. König Ukonda, der darüber erbost war, daß sie ohne Erlaubnis ihr Amt verlassen und so lange geschlafen hatten, gebot ihnen einzuflüstern, daß sie früher Diener im Palast gewesen seien. Ihren Angehörigen befahl er unter Androhung schwerer Strafe, den Ärmsten nichts von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Dieses kühne Experiment gelang: Beide Minister hatten die Vergangenheit völlig vergessen. In ihren Dienerkleidern liefen sie mit Tabletts durch den Palast, fegten die Zimmer, putzten Schuhe und bedienten bei Tisch.

EIN GLÄNZENDER EINFALL
    Als sich diese seltsamen Dinge zutrugen, befand sich unter den sieben Hütern der Zeit einer namens Bellino, der durch Verstand und Ehrlichkeit hervorragte. Seinen klugen Ratschlägen folgten nicht nur die anderen Hüter der Zeit, sondern sogar die Könige.
    Dieser Bellino hatte einen prächtigen Einfall.
    »Wie wär’s, wenn man die Könige einschläfern würde für die Zeit, in der sie nicht regieren?« sagte er leise, blickte sich aber sogleich nach allen Seiten um, ob niemand horche…
    Zuerst schien ihm diese Idee vermessen und unerfüllbar, aber je länger er nachdachte, desto mehr gefiel sie ihm.
    ›Jetzt‹, überlegte Bellino, ›muß das Volk sieben Könige mit ihren Familien, sieben Höfe, sieben maßlos freche Dienerhaufen, sieben militärische Wacheinheiten und sieben Spionsbanden ernähren. Das sind mehr als tausend unnütze Esser. Wird aber meine Idee verwirklicht, so werden dem Volk nur etwa anderthalb Hundert Tagediebe auf der Tasche liegen, während die übrigen friedlich und traumlos schlafen und nicht an ihren Magen denken werden.‹
    Zuerst überlegte der alte Bellino selbst seinen Plan, dann teilte er ihn dem kleinen dicken Doktor Boril mit.
    »Bei allen Senfumschlägen der Welt«, rief dieser begeistert, »das ist eine geniale Idee! Aber werden unsere Herrscher schlafen wollen?« fügte er nachdenklich hinzu. »Egal, dann werden wir sie eben überreden!«
    Vor allem mußten jedoch die geheimnisvollen Eigenschaften des Schlafwassers untersucht werden. Das übernahmen Bellino und die Doktoren Boril und Robil.

    Sie stellten fest, daß das Zauberwasser einmal im Monat aus dem Felsen hervortrat. Es füllte das kleine runde Becken, verblieb darin mehrere Stunden und floß dann in die unerforschte Tiefe der Erde zurück.
    Das Wasser wurde in Krügen in die Stadt gebracht, aber schon nach 24 Stunden verlor es seine einschläfernde Kraft. Damit es wirkte, mußte man es frisch trinken.
    Es war nicht leicht herauszufinden, wieviel Zauberwasser ein Mensch trinken mußte, um genau sechs Monate zu schlafen. Die Versuche Bellinos und der beiden Ärzte nahmen geraume Zeit in Anspruch.
    Mit Genehmigung der sieben Könige, die keine Ahnung hatten, worum es ging, schläferten die Ärzte Handwerker und Bauern ein. Diese ließen es gern geschehen, denn der lange ruhige Schlaf brachte ihnen Erholung von der schweren Arbeit.
    Als die Versuche beendet waren, wußte man genau, wieviel Zauberwasser ein erwachsener Mann trinken muß, um ein halbes Jahr zu schlafen. Frauen brauchten eine kleinere Dosis, Kinder noch weniger.

DER GROSSE RAT
    Nach Abschluß der Versuche bat Bellino die

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