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Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Titel: Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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unangenehme Nachricht hörten, sagte der Feige Löwe grimmig:
    „Ich bin zwar feige, aber morgen werde ich mit Goodwin doch ein Hühnchen rupfen müssen. Zeigt er sich mir in Gestalt eines wilden Tieres, so werde ich ein Gebrüll ausstoßen wie damals, als die Säbelzahntiger uns überfielen, daß ihm angst und bange wird. Nimmt er aber die Gestalt der Nixe an, so werde ich ein Wörtchen mit ihm reden, daß ihm Hören und Sehen vergeht. Am besten wäre es, wenn er sich als lebender Kopf zeigen würde. Dann will ich ihn durch das Zimmer rollen und mit ihm Ball spielen, bis er unsere Wünsche erfüllt hat!"
    Als der Löwe am nächsten Morgen den Thronsaal betrat, prallte er vor Staunen zurück. Auf dem Thron lag ein gleißender Feuerball, der so strahlte, daß der Löwe die Augen schließen mußte.

    Aus der Wand drang eine Stimme:
    „Ich bin Goodwin, der Große und Schreckliche. Wer bist du und warum belästigst du mich?"
    „Ich bin der Feige Löwe! Gebt mir ein bißchen Mut, damit ich König der Tiere werde, wie mich alle nennen."
    „Wenn du Bastinda aus dem Violetten Land vertreiben hilfst, so soll dir der ganze Mut gehören, der in Goodwins Schloß vorhanden ist! Falls du's aber nicht tust, so bleibst du ein Feigling dein Leben lang, und ich werde dich verhexen, daß du sogar vor Mäusen und Fröschen Angst haben wirst!"
    Der ergrimmte Löwe wollte sich an den Feuerball heranschleichen und ihn packen, doch ihm schlug eine solche Glut entgegen, daß er aufheulte und mit eingeklemmtem Schwanz aus dem Saal rannte. Zu seinen Freunden zurückgekehrt, erzählte er, wie Goodwin ihn empfangen hatte.
    „Was sollen wir nun anfangen?" fragte Elli traurig.
    „Wir müssen versuchen, Goodwins Befehl auszuführen", sagte der Löwe.
    „Und wenn's uns nicht gelingt?" fragte Elli.
    „Dann werde ich niemals Mut bekommen", erwiderte der Löwe.
    „Und ich werde niemals zu einem Gehirn kommen", sagte der Scheuch.
    „Und ich niemals zu einem Herzen", fügte der Holzfäller hinzu.
    „Und ich kehre nimmermehr nach Hause zurück", rief Elli schluchzend.
    „Dann wird Nachbars Rektor allen erzählen, ich sei von der Farm geflohen, weil ich mich vor dem entscheidenden Kampf mit ihm fürchtete", sagte Totoschka.
    Elli wischte sich die Tränen ab und sagte:
    „Ich will's versuchen, obwohl ich weiß, daß ich niemals die Hand gegen Bastinda erheben werde, selbst wenn man mich mit allen Schätzen der Welt belohnen würde!"
    „Ich gehe mit dir", sagte der Löwe. „Wenn ich auch zu feige bin, dir im Kampf mit der bösen Zauberin beizustehen, so werden dir meine Dienste vielleicht doch zustatten kommen."
    „Auch ich gehe mit dir", sagte der Scheuch. „Freilich werde ich dir kaum zu etwas nutze sein, weil ich doch so dumm bin!"
    „Ich werd es nie über mich bringen, Bastinda ein Leid anzutun, mag sie noch so tückisch und boshaft sein", erklärte der Eiserne Holzfäller. „Aber wenn ihr geht, so gehe ich natürlich mit euch, meine Freunde!"
    „Na, und was mich betrifft", sagte das Hündchen mit wichtiger Miene, „so lasse ich meine Freunde natürlich nicht im Stich!"
    Elli dankte ihren treuen Gefährten von Herzen.
    Sie beschlossen, am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang aufzubrechen.
    Der Eiserne Holzfäller schärfte seine Axt, schmierte sorgfältig alle seine Gelenke und füllte die Ölkanne bis an den Rand mit bestem Schmieröl. Der Scheuch bat, sein Stroh zu erneuern, Elli verschaffte sich Pinsel und Farben und zog ihm die Augen, den Mund und die Ohren nach, die vom Straßenstaub und von der grellen Sonne ganz blaß geworden waren. Das grüne Mädchen füllte Ellis Körbchen mit schmackhaftem Mundvorrat. Sie kämmte auch Totoschka und band ihm ein silbernes Glöcklein um den Hals.
    Am frühen Morgen erwachten die Gefährten vom Geschrei eines grünen Hahns, der im Hinterhof lebte.

DIE LETZTE ZAUBEREI BASTINDAS
    Der grünbärtige Soldat geleitete die kleine Schar bis an das Tor der Smaragdenstadt, wo der Torhüter ihnen die Brillen abnahm, die er in seine Tasche steckte.
    „Ihr verlaßt uns schon?" fragte er höflich.
    „Ja, das müssen wir", erwiderte Elli traurig. „Welcher Weg führt ins Violette Land?"
    „Dorthin führt kein Weg", sagte Faramant. „Niemand geht freiwillig in das Land der bösen Bastinda."
    „Wie finden wir sie aber?"
    „Darüber braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Wenn ihr in das Violette Land kommt, wird euch Bastinda selber finden und zu Sklaven machen."
    „Vielleicht gelingt es uns aber,

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