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Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Titel: Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Hilfe zu erbitten.“

    Wieder rollten die Augen, hielten inne und blickten zur Seite. Es schien, als wollten sie Elli anschauen, vermochten es aber nicht.
    Die Stimme fragte:
    „Woher hast du die silbernen Schuhe?"
    „Aus der Höhle Gingemas, der bösen Zauberin. Mein Häuschen ist auf sie herabgestürzt und hat sie zerdrückt. Jetzt sind die guten Käuer erlöst..."
    „Die Käuer sind erlöst?" fragte die Stimme lebhaft, „und Gingema ist tot? Eine angenehme Nachricht!" Wieder rollten die Augen und hefteten sich schließlich auf Elli.
    „Was willst du aber von mir?"
    „Daß Ihr mich nach Hause bringt, nach Kansas, zu Vater und Mutter..."
    „Du kommst aus Kansas?" unterbrach sie die Stimme, die jetzt milde und menschlich klang. „Und wie sieht's jetzt dort aus..." Doch plötzlich verstummte sie, und die Augen wandten sich von Elli ab.
    „Ich komme aus Kansas", wiederholte das Mädchen. „Obwohl es in Eurem Land sehr schön ist, kann ich es doch nicht lieben", fuhr sie beherzt fort. „Da gibt es auf Schritt und Tritt so viele Gefahren."
    „Was ist dir denn zugestoßen?" wollte die Stimme wissen.
    „Unterwegs raubte mich ein Menschenfresser. Er hätte mich gefressen, hätten mir meine treuen Freunde nicht beigestanden, der Scheuch und der Eiserne Holzfäller. Dann verfolgten uns schreckliche Säbelzahntiger ... und später kamen wir in ein tückisches Mohnfeld, das war ein Reich des Schlafes! Ich, der Löwe und Totoschka schliefen dort ein, und hätten uns der Scheuch und der Eiserne Holzfäller und dann die Mäuse nicht geholfen, so hätten wir dort geschlafen, bis wir gestorben wären . . . Um Euch das alles ausführlich zu erzählen, würde ich einen ganzen Tag brauchen. Jetzt möchte ich Euch aber bitten: erfüllt die drei sehnlichsten Wünsche meiner Freunde, und wenn Ihr es getan habt, so werdet Ihr auch mich nach Hause bringen müssen."
    „Und warum werde ich dich nach Hause bringen müssen?"
    „Weil es so im Zauberbuch Willinas steht..."
    „Ach, das ist ja die gute Zauberin aus dem Gelben Land`.' Ich habe von ihr gehört", sagte die Stimme. „Was sie prophezeit, geht aber nicht immer in Erfüllung."
    „Außerdem müßt Ihr mir noch aus dem Grunde helfen, weil sich die Starken der Schwachen stets annehmen müssen", fuhr Elli fort. „Ihr seid doch ein großer und weiser Zauberer, ich aber bloß ein hilfloses kleines Mädchen ..."
    „Du warst aber stark genug, die böse Zauberin zu töten", wandte der Kopf ein.
    „Das hat die Zauberei Willinas getan", erwiderte das Mädchen schlicht, „nicht ich!" „Höre meine Antwort", sagte der Kopf und rollte die Augen so schnell, daß Elli einen Schrei des Entsetzens ausstieß. „Ich tue nichts umsonst. Willst du durch meine Zauberkunst nach Hause kommen, so mußt du tun, was ich dir befehle."
    Dabei blinzelten die Augen mehrmals. Trotz ihrer Angst verfolgte Elli mit Interesse die Augen und war gespannt darauf, was sie weiter tun würden. Die Bewegung der Augen stimmte mit den Worten des Kopfes und dem Tonfall seiner Stimme gar nicht überein, ja es schien sogar, als führten die Augen ein selbständiges Leben.
    Der Kopf wartete, daß Elli weiter frage.
    „Und was muß ich tun?" fragte sie.
    „Du sollst das Violette Land aus der Gewalt der bösen Zauberin Bastinda erlösen", sagte der Kopf.
    „Wie kann ich das?" rief Elli.
    „Du hast die Käuer aus der Sklaverei erlöst und dir die silbernen Zauberschuhe Gingemas verschafft. Jetzt ist nur noch eine böse Zauberin in meinem Lande geblieben, die die armen, schüchternen Zwinkerer, die Bewohner des Violetten Landes, unterdrückt. Sie müssen ihre Freiheit erhalten . . ."
    „Aber wie soll ich ihnen helfen?" fragte Elli. „Ich kann doch die Bastinda nicht töten."
    „Hm, hm..." Die Stimme stockte einen Augenblick lang. „Das ist deine Sache. Man könnte Bastinch in einen Käfig sperren, sie aus dem Violetten Land vertreiben, man könnte..." - die Stimme klang jetzt unwirsch-, „schließlich wirst du an Ort und Stelle sehen, was zu tun ist. Es kommt darauf an, die Zwinkerer von der Zauberin zu erlösen. Urteilt man danach, was du von dir und deinen Freunden erzählst, so könnt und müßt ihr es schaffen. Das sage ich, Goodwin der Große und Schreckliche, und was ich sage, ist Gesetz."
    Das Mädchen brach in Tränen aus.
    „Ihr verlangt Unmögliches von uns!"
    „Jede Belohnung will verdient werden", entgegnete der Kopf trocken. „Mein letztes Wort:
    Du kehrst nach Kansas zurück, zu Vater und

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