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Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Titel: Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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die silbernen Schuhe würden dich schützen, und wie du siehst, hab ich mich auch nicht geirrt... Aber zurück zu meiner Geschichte. In meiner Jugend war ich Schauspieler, spielte Könige und Helden, dann sah ich aber, daß diese Beschäftigung wenig einbringt, und wurde Ballonist . . ."
    „Was?" fragte Elli verdutzt.
    ,,Ballonist. Ich stieg mit einem Ballon in die Luft - das ist ein Ball, den man mit einem leichten Gas füllt - zurr Vergnügen der Leute auf den Jahrmärkten. Der Ballon war immer an einem Seil befestigt, doch einmal riß dieses, und ein Sturm erfaßte meinen Ballon und trug ihn fort. Viele Tage flog ich über Wüsten und riesige Berge dahin und landete dann in dein Zauberland, das man jetzt Goodwins Land nennt. Von allen Seiten kamen Leute gelaufen, und als sie mich vom Himmel herabsinken sahen, glaubten sie, ich sei ein großer Zauberer. Ich tat nichts, um die Leichtgläubigen aufzuklären. Im Gegenteil. Ich gedachte meiner Rollen als König und Held, und für das erste Mal spielte ich recht gut den Zauberer (übrigens gab es hier keine Kritiker!). Dann rief ich mich zum Herrscher des Landes aus, und die Einwohner gehorchten mir mit Vergnügen, weil sie von mir Schutz vor den bösen Zauberinnen erwarteten, die das Land heimsuchten.
    Zunächst baute ich die Smaragdenstadt . . ."
    „Woher habt Ihr soviel grünen Marmor genommen?" fragte Elli.
    „Und Smaragde?" fügte der Scheuch hinzu.
    „Und so viele grüne Sachen?" wollte der Eiserne Holzfäller wissen.
    „Habt Geduld, liebe Freunde! Ihr werdet bald alle meine Geheimnisse erfahren", lächelte Goodwin. „In meiner Stadt gibt es nicht mehr Grünes als in jeder anderen auch. Das alles kommt von", - er senkte geheimnisvoll die Stimme, „den grünen Brillen, die meine Untertanen niemals abnehmen dürfen."
    „Wieso?" rief Elli. „Der Marmor der Häuser und der Straßen..."
    „. . . ist weiß, mein Kind!"
    „Und die Smaragde?" fragte der Scheuch.
    „Sind aus gewöhnlichem Glas, beste Sorte natürlich", fügte Goodwin stolz hinzu. „Ich scheute keine Ausgaben. Die Smaragde an den Stadttürmen sind übrigens echt. Man sieht sie von weitem."
    Elli und ihre Gefährten staunten immer mehr. Jetzt verstand das Mädchen, warum Totoschkas Halsband plötzlich weiß wurde, als sie die Smaragdenstadt verließen. Goodwin fuhr ruhig fort:
    „Der Aufbau der Smaragdenstadt dauerte mehrere Jahre. Als sie fertig war, brauchten wir uns vor den bösen Zauberinnen nicht mehr zu fürchten. Ich war damals noch jung und glaubte, wenn ich unterm Volk leben würde, so werden mich die Leute bald durchschauen, und dann wäre meine Macht zu Ende. Und so zog ich mich denn in den Thronsaal und die anliegenden Gemächer zurück und stellte jeden Verkehr mit der Außenwelt ein, meine Dienerschaft nicht ausgenommen. Dann fertigte ich die Dinge an, die ihr saht, begann Wunder zu tun und legte mir den Titel ,Der Große und Schreckliche` zu. Nach ein paar Jahren hatte das Volk meine wahre Gestalt vergessen, und im Land gingen allerlei Gerüchte über mich um. Das war auch meine Absicht gewesen, und ich tat alles, um meinen Ruf als großen Zauberer zu wahren. Das gelang mir im allgemeinen, obwohl es nicht immer glatt ging. Ich hatte viel Pech mit meinem Feldzug gegen Bastinda. Die Fliegenden Affen zerschlugen mein Heer. Zum Glück konnte ich mich in Sicherheit bringen und so der Gefangenschaft entgehen. Seither habe ich schreckliche Angst vor Zauberinnen. Hätten sie erfahren, wer ich in Wirklichkeit bin, so wär' es um mich geschehen. Ich bin doch kein Zauberer. Als ich hörte, daß Ellis Häuschen die Gingema zerdrückt hat, freute ich mich ungeheuer. Mir kam der Gedanke, daß es an der Zeit sei, der Herrschaft der zweiten bösen Zauberin gleichfalls ein Ende zu setzen. Deswegen beharrte ich darauf, daß ihr gegen Bastinda auszieht. Und jetzt, nachdem sie unter deinen Händen, Elli, zerronnen ist, schäme ich mich einzugestehen, daß ich meine Versprechen nicht halten kann", schloß Goodwin seufzend.

    „Ich glaube, Ihr seid ein schlechter Mensch", sagte das Mädchen.
    „O nein, mein Kind, ich bin kein schlechter Mensch, sondern ein schlechter Zauberer."
    „Also bekomme ich kein Gehirn von Euch?" fragte der Scheuch bekümmert.
    „Wozu braucht Ihr ein Gehirn? Nach allem, was ich von Euch weiß, seid Ihr nicht dümmer als jeder andere, der ein Gehirn hat", schmeichelte Goodwin dem Scheuch.
    „Vielleicht habt Ihr recht", erwiderte dieser, „und doch werde ich ohne Gehirn

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