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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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ihn setzte. Mit großen im spärlichen Mondlicht violett schimmernden Augen sah ich ihn an: „Nun, es hilft zumindest nicht, wenn du mich so gemein behandelst. Ich bin ein Dämon, weißt du, bei uns ist das der normale Umgangston. Aber wenn du nett zu mir bist, macht mich das auch nur wieder ganz verrückt nach dir… kurz gesagt: Es sieht schlecht aus.“
    Ich grinste von einem Ohr zum anderen. Er musterte mich reserviert: „Und womit habe ich das verdient?“
    „Ich weiß auch nicht.“ gab ich zu „Ich glaube, es war Liebe auf den ersten Blick.“
    Er gab einen ärgerlichen Zischlaut von sich und schmiss sich auf das Moos. Mir wandte er dabei den Rücken zu. Ich fand sogar den ganz entzückend. So schön breit… Ohne lange zu zögern schmiegte ich mich an ihn. Er roch so gut.
    „Lass mich los!“ befahl Lilium steif.
    „Nein.“ murmelte ich und küsste seinen hervorstehenden Nackenwirbel „Ich liebe dich wirklich.“
    „Dann hättest du mich so weit respektiert, dass du mich nicht der Gefahr eines Falles ausgesetzt hättest.“ entgegnete Lilium sehr theoretisch. Ich lachte verdutzt: „Machen das Engel so, wenn sie lieben? Ich bin aber kein Engel. Meine Liebe ist selbstsüchtig und Besitz ergreifend. Ich will für immer bei dir sein.“ damit riss ich ihn zu mir herum und legte mich bestechend auf ihn: „Ich will das du mein bist.“
    Bis jetzt hatte er nicht ein einziges Mal zugegeben, dass auch er mich mochte oder zumindest anziehend fand. Ich wusste selbst nicht, weshalb ich so selbstsicher meine Gefühle offenbarte. Ich wusste nur, dass es die Wahrheit war und dass ich sie ihm sagen konnte und musste, wenn ich ihn behalten wollte. Jetzt sah er mich zögernd an: „Wie soll ich dir noch vertrauen können?“
    „Vertrauen?“ murmelte ich stirnrunzelnd „Was hat das damit zu tun? Wir sind unsterblich. Irgendwann wird einer von uns den Anderen ohnehin verraten. Aber bis es so weit ist, lass uns die Zeit genießen…“
    Plötzlich unterbrach er meinen Wortschall mit einem überraschenden Kuss. Danach sah er mich mitleidig an: „Du hast keine schöne Sicht der Dinge.“
    Wenn er mich so mitfühlend ansah, löste das schon fast so etwas wie einen Reflex aus. Ich spürte, wie sehr mich dieser Blick erregte.
    „Du kannst sie mir ja zeigen.“ schlug ich zweideutig vor und nestelte schon an meiner Kleidung. Lilium sah mir aufmerksam dabei zu, wie ich mich eiligst auf seinem Bauch sitzend entkleidete. Seine Hand streichelte zärtlich über meinen Oberkörper abwärts. Er runzelte dabei ein wenig seine schöne Stirn: „Damit werde ich endgültig fallen. Aber so ein Leben ist auch nicht übel. Immerhin habe ich eine Aufgabe.“
    „Aufgabe?“ seufzte ich als mich seine Hand leicht berührte.
    „Ich werde dich auch zum Fallen bringen.“ kündigte er selbstsicher an „Ich mache aus dir einen lieben vertrauenswürdigen Dämonen.“
    „Wie bit…?“ keuchte ich überrascht, doch da hatte er sich schon über mich gerollt und küsste mich leidenschaftlich auf den Mund. Ich war im Himmel und fand mich mit meinem Fall auch schon halb ab.
     
     
     
     
    Kapitel 2
    »Sohn der Trägheit«
     
     
    Ein Schwarm Flughunde umkreiste den Turm. Das Geräusch der unzähligen Flügel verdrängte die Stille aus dem warmen Gemach in dem ich mich in einem Meer aus Kissen wohlig rekelte. Alles war in das dumpfe rötliche Licht der Feuermeere von draußen gehüllt. Doch das Getier vor dem Fenster verdarb mir die Stimmung. Regungslos und lauernd warte ich darauf, dass sich eines von ihnen zu mir hereinverirrte. Sie taten mir nicht den Gefallen und ich war zu faul, um mir eines zu fangen. Mir war langweilig. Seit Wochen hatte sich nichts Aufregendes ereignet. Ich lag die meiste Zeit hier in der Residenz meines Vaters ohne Beschäftigung. Noch nicht einmal Inkubus kam mich besuchen, um etwas zu kuscheln, wie er es sonst immer getan hatte. Zu Beginn war ich noch geduldig gewesen, dann beleidigt, doch allmählich wurde ich leicht ungehalten über seine Untreue.
    Das Klatschen der Flügel kam näher. Ein besonders wagemutiges Geschöpf hatte es tatsächlich gewagt mit seinem hässlichen Körper meine Räumlichkeit zu entweihen. Ein finsteres Lächeln überzog langsam meine vorher erschlafften Züge. Mit einer müßigen Bewegung legte ich mein Handgelenk frei und lockte das Tier mit dem süßlichen Aroma meines dickflüssigen Blutes zu mir. Es folgte seinem instinktiven Verlangen und begab sich so unvorsichtig in meine Nähe.

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