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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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seine Züge.
    „Ich hatte ihn nur schon lange nicht mehr gesehen.“ nuschelte ich und versuchte meine Haare aus seinen Fängen zu befreien. Er ließ es zu, aber nur um anstelle meiner Haare mein Gewand einzufangen. Mit einem leisen Geräusch riss der dünne Stoff über meiner Brust und fiel lose herab. Asmodi neigte sein Haupt leicht zu Seite und betrachte das freigelegte Stück Fleisch mit unverhohlen lüsternen Augen. Ich tat ihm nicht den Gefallen mich schamvoll zu verhüllen. Meine Arme hingen träge herab, als ich ihn teilnahmslos in die Augen sah: „Nehmt mich, wenn Ihr mich sonst nicht gehen lasst, aber hört auf mit den Spielchen.“
    „Wie langweilig.“ maulte Asmodi leicht gereizt „Dein Vater hat wirklich ganze Arbeit geleistet. Mit dir ist nichts anzufangen.“
    „Ich will auch gar nichts anfangen.“ tat ich unberührt, aber der beleidigende Unterton traf mich doch etwas. Asmodi zischte etwas Undeutliches und verschwand im nächsten Augenblick im Nichts.
    „Gut.“ brummte ich nur und wollte mich ebenfalls aus dem Staub machen, doch es geschah nichts, als ich meine Kräfte einsetzen wollte. Ich versuchte es noch einmal, musste dann aber einsehen, dass meine Kräfte blockiert waren. Resigniert schnaufte ich vor mir hin. Ich musste nicht einmal raten, wer das verursacht hatte.
    „Was soll das?“ rief ich erbost auf. Doch auch das musste ich nicht erraten. Ohne meine Kräfte war es unmöglich zu dem Reich meines Vaters zurückzukehren. Sie lagen auf verschiedenen Dimensionen. Zwar waren diese Dimensionen eng miteinander verbunden, aber ohne Kräfte war es unmöglich die Wände zu durchstoßen. Der »Fußweg«, den es durchaus gab, war beschwerlich und von niederen Dämonen bevölkert. Auch wenn ich unsterblich war, ohne Kräfte, wollte ich mich ihnen kaum aussetzen. Kurz: Asmodi hatte mich in seinem Reich gefangen.
    Ich wandte mich in meiner momentanen Hilflosigkeit also zu dem Schloss des Verursachers. Anscheinend beabsichtigte der das auch mit seinem Handeln. Ich wollte sehen, was er genau von mir wünschte, ihm den Gefallen tun, insofern mir überhaupt eine Wahl blieb und dann möglichst schnell in mein eigenes Bett zurückkehren. Diese ganze Unternehmung hatte schon lange meine Grenzen des Erträglichen überschritten. Ich hatte keine Lust mehr mich zu bewegen. Es dauerte aber noch eine ganze Weile, ehe ich die fremde Festung überhaupt erreichte. Mit jedem Schritt stieg mein Unwille und als ich die Mauern dann endlich erreicht hatte, hatte ich eine neue Sünde für mich entdeckt: Zorn. Ich hatte keine Kräfte mehr, ansonsten hätte ich den nächst besten, niederen Dämon, der meinen Weg kreuzte, zerquetscht. So aber erreichte ich den Thronsaal in einer abscheulichen und dazu völlig unausgelasteten Laune.
    Die Situation vor Ort war nicht schwer zu überblicken: Es war eine Orgie. Sämtliche Dämonen rekelten sich in der lästerlichen Fleischlust und mittendrin aber doch distanziert davon wartete Asmodi auf mich. Auf seinem feinen Gesicht lag ein deutlich amüsiertes Lächeln. Mein eigenes Antlitz verfinsterte ins Unermessliche. Der Dämonenfürst lachte darauf sogar leise auf. Ein Laut, der die Dämonen in seiner Umgebung auffahren und ihr Treiben vergessen ließ.
    „Gebt meine Kräfte wieder frei!“ kam ich gleich zur Sache. Asmodis Lachen wurde lauter: „Nein.“
    „Was bezweckt Ihr eigentlich damit?“ versuchte ich auf anderem Weg schnell aus der Situation zu entfliehen „Sagt es mir, ich werde es tun und lasst mich gehen.“
    „Das ist doch auch wieder nur eine andere Form der Trägheit, Xaphan.“ belehrte mich Asmodi gönnerhaft. Allein wie er meinen Namen aussprach, brachte mich zur Weißglut. Doch er war noch nicht fertig: „Ich nehme nicht an, dass dein Vater dich bald vermissen wird. Mach dir also keine Gedanken und fühl dich ganz wie zu Hause.“
    „Wunderbar.“ knurrte ich „Ich bin müde, wo kann ich schlafen?“
    „Hm.“ schmunzelte Asmodi raffiniert und gab einem seiner Diener ein Zeichen, das augenblicklich befolgt wurde „Er wird dich in das beste Bett führen, dass mein bescheidenes Heim zu bieten hat.“
    Bescheiden konnte man das Bett wirklich nicht nennen. Es war riesig. Wirklich riesig. Hier konnte ich ein ganzes Jahr liegen ohne einen Platz zweimal berührt zu haben. Die Ausmaße waren wirklich gigantisch. Unsicher, in welcher Richtung ich mich überhaupt auf die Matratze legen sollte, entschied ich recht willkürlich, um dann festzustellen, dass auch die

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