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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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Haarpracht erhoben und die klauenartigen Hände mit den gefährlichen Nägeln. Seine Augen waren schmal und musterten mich ebenso lüstern, wie ich ihn träge.
    Ich musste nicht raten, um mir denken zu können, dass er einer von Asmodis Dämonen war. Kein Dämon niedrigen Ranges, denn er trug außer dem leichten Gewand, das nur nachlässig geschlossen war, schweres Gold an den spitzen Ohren, um den Hals und an seinen Fingern. Seine Zähne blitzten scharf auf, als er seine Lippen zu einem Lächeln verzog: „Hab ich dir die Sprache verschlagen? Du hast schöne goldene Locken… Komm mit mir!“
    Die Intention hinter dieser Aufforderung war eindeutig. Ich runzelte die Stirn und wandte meinen Blick von ihm ab, um den Hallen in der Ferne neuerlich einen interessierten Blick zu schenken.
    „Was ist?“ wollte der Mann wissen und trat einen entschlossenen Schritt näher „Hast du dich verlaufen?“
    „Ich habe eine Nachricht.“ überwand ich meine Mundfaulheit und wandte mich ihm mit träge geschlossenen Augenlidern zu, mit einem Augenaufschlag fügte ich hinzu:  „Und ich suche Inkubus.“
    „Du bist ein hübscher Junge.“ stellte der Mann fest und ignorierte mein Anliegen „Und du erinnerst mich an jemanden… Belphegor… Ist die Nachricht etwa von ihm? Sag nicht, du bist sein Sohn.“
    Plötzlich kam mir das ungute Gefühl, dass ich Asmodi persönlich über den Weg gelaufen war. Wer sonst sollte wissen, dass Belphegor einen Sohn hatte, denn ich war noch nicht in die Gesellschaft eingeführt, und ihn auch noch persönlich so gut kennen, dass er kleine Ähnlichkeiten feststellen konnte. Zumal ich meinem Vater in seiner jetzigen Gestalt kein bisschen ähnelte. Ich sah eher so aus, wie er damals als Engel. Wie die meisten jungen Söhne der Dämonenfürsten. Wenn er also eine Ähnlichkeit feststellte, dann musste er meinen Vater in seiner Engelgestalt gekannt haben. Aber das war ja auch vollkommen gleichgültig…
    „Dann sage ich es nicht.“ murmelte ich freudlos „Inkubus?“
    „Hm, ich wusste gar nicht, dass ihr beide miteinander gespielt habt.“ bekannte Asmodi mit raffinierten Lächeln auf meinen schlanken Körper „Vielleicht hätte ich den Freunden meines Sohnes mehr Aufmerksamkeit schenken sollen.“
    Er war es also tatsächlich. Ich ließ mir meine Verwunderung darüber nicht anmerken. Natürlich bestand auch hier eine Ähnlichkeit zu Inkubus, aber ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte. Meine Geduld endete allmählich: „Wo ist er denn?“
    „Oh, ich weiß es nicht… Neuerdings ist er häufig auf der Erde.“ eine gewisse Schärfe würzte seine Worte „Er hat sich in einen Engel verliebt und ihn verführt.“
    „Einen Engel?“ gefiel mir der Gedanke gar nicht. Das bedeute doch nichts Gutes für mich. Ich fühlte mich so, als wäre mein Schoßhündchen gestorben.
    „Wie heißt du?“ wollte Asmodi plötzlich wissen.
    „Xaphan.“
    „Was ist das für eine Nachricht, die du mir überbringen wolltest?“ ließ Asmodi zum ersten Mal den anrüchigen Unterton in seiner Stimme fallen. Er wirkte ohne ihn viel ernster und um eine deutliche Nuance anziehender auf mich. Ich griff unter mein loses, weich fallendes Gewand und beförderte so den Brief hervor. Ehe ich mich versah, flog er aus meiner Hand und tauchte in Asmodis wieder auf. Mit desinteressiertem Ausdruck auf seinen auf groteske Art lieblichen Zügen überflog er die Zeilen und stöhnte dann unwillig auf.
    „Dein Vater ist wirklich ein fauler Hund!“ stellte er mit herablassendem Blick auf mich fest. Meine Augenbrauen hoben sich unwillkürlich spöttisch an und ein minimales Lächeln schlich über meine losen Mundwinkel: „Ach nein? Das ist seine Sünde.“
    „Mhm.“ machte Asmodi und ließ den Brief unter seine kaum vorhandene Kleidung verschwinden „Und was ist deine? Kommst du ganz nach deinem Vater, wie es den Anschein hat oder hat mein kleiner Inkubus etwas auf dich abgefärbt?“
    „Ich bin ich…“ murmelte ich nur „Wenn Ihr mir keine Antwort für meinen Vater auftragen möchtet, würde ich es vorziehen heimzugehen…“
    „Was wolltest du von Inkubus?“ wollte Asmodi wissen und war mit einem Mal nur noch eine Armlänge von mir entfernt „Meinst du nicht, dass ich dir an seiner Stelle weiterhelfen könnte?“
    Seine Krallen verfingen sich in meinen Engelslocken. Widerwillig ließ ich mich daran zu ihm ziehen. Als er das Missfallen darüber in meinen azurblauen Augen ausmachte, stahl sich ein sadistisches Lächeln auf

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