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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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bereitet.“
    „Wie es in Bakhalla wohl nicht anders zu erwarten war“, meinte Cletus.
    Die beiden lachten unbekümmert, und die Falte zwischen Melissas Brauen verschwand.
    „Entschuldigen Sie“, sagte sie zu Dow. „Ich glaube, Vater möchte mir etwas mitteilen. Er hat mir soeben zugewinkt. Ich bin gleich zurück.“
    Sie ging, und die Blicke der beiden Männer trafen sich.
    „Also konnten Sie sich mit Ruhm bekleckern, indem Sie ganz allein eine ganze Guerilla-Bande erledigten“, sagte Dow.
    „Nicht ganz. Da war noch Eachan mit seiner Pistole.“ Cletus beobachtete sein Gegenüber. „Melissa hätte um ein Haar daran glauben müssen.“
    „Durchaus möglich“, meinte Dow, „und das wäre jammerschade gewesen.“
    „Das glaube ich auch“, sagte Cletus. „Sie hat etwas Besseres verdient.“
    „Die Leute bekommen stets, was sie verdienen“, versetzte deCastries. „Selbst die Melissas. Aber ich glaube nicht, daß sich ein Gelehrter mit Einzelpersonen befaßt.“
    „Mit allem und jedem“, meinte Cletus.
    „Ich verstehe“, sagte deCastries. „Mit Fingerfertigkeit ganz gewiß. Sie wissen ja, daß ich unter der mittleren Tasse schließlich doch einen Zuckerwürfel gefunden habe? Ich erwähnte es Melissa gegenüber und sie sagte mir, sie wüßte von Ihnen, daß unter jeder Tasse ein Zuckerwürfel lag.“
    „Ich fürchte, das ist richtig“, erwiderte Cletus.
    Die beiden Männer schauten sich an.
    „Der Trick ist gut“, meinte deCastries. „Aber ich glaube nicht, daß er ein zweites Mal funktioniert.“
    „Nein“, sagte Cletus. „Das nächste Mal muß man einen anderen Trick anwenden.“
    DeCastries lächelte hinterhältig.
    „Das hört sich nicht danach an, als würden Sie in einem Elfenbeinturm leben, Oberst“, sagte er. „Ich kann mir nicht helfen, ich habe das Gefühl, daß Sie eher zur Praxis als zur Theorie neigen. Ich glaube …“ – seine Augen blitzten amüsiert unter den dunklen Brauen – „… wenn es darauf ankommt, dann handeln Sie lieber statt zu beten.“
    „Zweifellos“, gab Cletus zu. „Doch das Handicap für einen Gelehrten besteht darin, daß er auch Idealist sein muß. Und auf lange Sicht, wenn diese neuen Welten ihr Schicksal ohne jedwede Beeinflussung von der Erde bestimmen können, dürfte sich die Theorie vielleicht länger und segensreicher auswirken als die Praxis.“
    „Das haben Sie bereits an Bord erwähnt“, sagte deCastries. „Sie sagten, daß weder die Allianz noch die Koalition eine Welt wie Kultis beeinflussen dürften. Wollen Sie das immer noch behaupten, wo Ihre Vorgesetzten von der Allianz hier überall herumschwirren?“
    „Oh ja, warum auch nicht?“ erwiderte Cletus. „Niemand würde es bestreiten – außer vielleicht Sie.“
    „Ich fürchte, das stimmt“, meinte deCastries. Er nahm ein Weinglas von dem Tischchen, neben dem er gerade stand, hielt es kurz gegen das Licht und drehte es langsam zwischen Daumen und Zeigefinger. Dann ließ er das Glas sinken und schaute Cletus wieder an. „Aber es würde mich interessieren zu hören, wie Sie sich die Sache vorstellen.“
    „Ich habe vor, den Dingen etwas nachzuhelfen“, sagte Cletus.
    „Wirklich?“ fragte deCastries. „Aber Sie haben nichts zu bieten, weder entsprechende Mittel noch Streitkräfte, noch politischen Einfluß. Ich zum Beispiel verfüge dagegen über all diese Dinge, was meine Position bedeutend stärkt. Wenn ich der Ansicht wäre, eine umfangreichere Veränderung sei durchführbar – selbstverständlich zu meinem Vorteil –, wäre ich durchaus daran interessiert, die Dinge zu ändern, die auf uns zukommen.“
    „Nun“, sagte Cletus, „wir können es ja beide versuchen.“
    „Ein faires Angebot.“ DeCastries hielt das Weinglas in der Hand und schaute über den Rand hinweg Cletus an. „Aber Sie haben mir immer noch nicht verraten, wie Sie sich das vorstellen. Ich habe Ihnen bereits meine Einsatzmöglichkeiten aufgezählt – Geld, Streitkräfte, politische Macht. Was können Sie dagegen setzen? Nichts als Theorien?“
    „Manchmal genügen auch Theorien“, meinte Cletus.
    DeCastries schüttelte bedächtig den Kopf. Er stellte das Weinglas wieder auf dem Tischchen ab und pustete leicht auf seine Fingerspitzen, die das Glas berührt hatten, als seien sie schmutzig geworden.
    „Oberst“, sagte er ruhig, „entweder sind Sie eine neue Art Agent, den mir die Allianz an die Fersen heften will – was ich unverzüglich erfahre, sobald ich wieder Kontakt zur Erde habe –,

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