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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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allmählich nachließ und sich wohlige Wärme in seinem Knie ausbreitete. Nach weiteren fünf Minuten sah er, daß die Schwellung tatsächlich zurückging. Und zehn Minuten später war das Knie zwar immer noch geschwollen, aber er konnte es um gute sechzig Grad biegen. Das reichte vollauf. Er schwang sich mit beiden Beinen aus dem Bett, stand auf und begann sich anzukleiden.
    Er war gerade damit beschäftigt, das Koppel um seine Dschungelkleidung zu legen, als es an seine Tür klopfte. Cletus warf einen Blick auf die Uhr neben seinem Bett. Sie zeigte acht Minuten vor fünf.
    „Immer herein“, sagte er.
    Arvid trat ins Zimmer.
    „Sie sind aber früh auf den Beinen, Arv“, sagte Cletus, ließ sein Koppelschloß einschnappen und streckte die Hand nach der Pistole aus, die neben ihm auf der Kommode lag. Er ließ die Waffe in das Halfter gleiten, das an seinem Gürtel hing. „Haben Sie alles bekommen, was ich brauche?“
    „Jawohl, Sir“, sagte Arvid. „Lautsprecher und Minen sind im Gepäck verstaut. Das Gewehr konnte ich nicht unterbringen, doch es befindet sich beim Gepäck, das am Flugesel befestigt wurde.“
    „Und der Flugesel selbst?“
    „Ich habe ihn im Gepäckraum eines Kurierwagens gefunden, außerhalb …“ Arvid zögerte. „Ich wollte eigentlich mitgehen, Sir, aber die Order lautete nur auf Sie, ebenso der Befehl des kommandierenden Feldoffiziers, der die Kompanie leitet. Sie haben einen Oberleutnant für Sie abgestellt, einen gewissen Bill Athyer.“
    „Und dieser Bill Athyer ist nicht so gut, was?“ fragte Cletus freundlich, während er seinen Kommunikationshelm aufsetzte und aus dem Zimmer ging.
    „Wie soll ich das wissen?“ Arvid starrte Cletus an und folgte ihm, während er den langen Mittelgang des Offiziersquartiers entlangging.
    Cletus lächelte ihn an und humpelte weiter, doch er zögerte seine Antwort hinaus, bis sie durch den Hauptausgang in die dunstige Dunkelheit des frühen Morgens hinaustraten, wo der Kurierwagen auf Cletus wartete. Sie stiegen ein, und Arvid setzte sich hinters Steuer. Als der hochgewachsene junge Leutnant das Fahrzeug auf den Luftkissen dahingleiten ließ, fuhr Cletus fort:
    „Ich habe mir schon fast gedacht, daß mir der General so einen Burschen aufdrängen würde. Machen Sie sich nichts daraus, Arv. Sie werden nach Lage der Dinge an diesem Tag alle Hände voll zu tun haben. Sie sollen für mich einen Büroraum finden und einen kleinen Stab zusammenstellen – einen zuverlässigen Offizier als Bürovorsteher, ein paar Schreiber und einen Mann für die Ablage, alle möglichst technisch versiert und mit Interessen oder Fähigkeiten in Richtung Forschung. Können Sie das organisieren?“
    „Jawohl, Sir“, erwiderte Arvid. „Aber ich weiß nicht, ob unsere Vollmacht für solche Dinge reicht …“
    „Natürlich nicht, noch nicht“, meinte Cletus. „Aber ich werde eine solche Vollmacht für Sie einholen. Sehen Sie zu, daß Sie den entsprechenden Platz und die Leute finden, damit wir wissen, wo sie verfügbar sind, sobald wir die Vollmacht haben.“
    „Jawohl, Sir“, sagte Arvid.
    Im Transportbezirk angekommen, stieß Cletus zu seiner Kompanie unter dem Kommando von Oberleutnant William Athyer. Die Kompanie stand bereit, Gewehr bei Fuß, gerüstet und bewaffnet und offensichtlich abmarschbereit. Cletus nahm an, daß die Leute bereits gefrühstückt hatten – da er aber nicht ihr kommandierender Offizier war, war es auch nicht seine Pflicht, dies nachzuprüfen. Und Athyer danach zu fragen wäre taktlos, wenn nicht sogar beleidigend gewesen. Cletus stieg steifbeinig aus dem Kurierwagen und beobachtete, wie Arvid den Flugesel nebst Ausrüstung auslud.
    „Oberst Grahame?“ sagte eine Stimme hinter seinem Rücken. „Ich bin Oberleutnant Athyer, kommandierender Offizier dieser Kompanie. Wir sind abmarschbereit …“
    Cletus drehte sich um. Athyer war ein kleiner, dunkler, ziemlich schlanker Mann Mitte Dreißig mit einer Hakennase. Er schaute aus einem Gesicht mit säuerlichen Zügen in die Welt, als würde er permanent etwas übelnehmen. Seine Sprache war abrupt, fast aggressiv, doch seine Worte nahmen am Satzende stets einen weinerlichen Ton an.
    „Jetzt, wo Sie endlich da sind, Sir“, setzte er hinzu.
    Diese unnötige Bemerkung grenzte schon fast an Impertinenz. Aber Cletus überhörte sie und schaute über Athyers Schulter hinweg auf die Männer, die hinter dem Oberleutnant standen. Ihre sonnengebräunten Gesichter und das Gemisch ihrer alten und

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