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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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hinter seinem Rücken, „wenn Sie jetzt unser Angebot ablehnen, dann tun Sie das auf eigene Gefahr. Bei dem, was Sie vorhaben, sind größere Kräfte am Werk als Sie ahnen.“
    Cletus schüttelte den Kopf. „Gute Nacht“, wiederholte er und ging hinaus.
    In der Halle stöberte er Arvid auf und sagte dem jungen Leutnant, daß sie aufbrechen würden. Als die beiden den Parkplatz erreichten und Cletus die Tür des Luftfahrzeugs öffnete, barst der Himmel über ihnen in einer gewaltigen Explosion von Blitz und Donner, und die Regentropfen prasselten hernieder wie Hagelkörner.
    Die beiden sahen zu, daß sie ins Fahrzeug kamen. Der Regen war eiskalt, und die paar Sekunden, in denen sie dem Platzregen ausgesetzt waren, genügten, um sie bis auf die Haut naß werden zu lassen, so daß ihnen die Jacken an den Schultern klebten. Arvid startete den Wagen und lenkte ihn aus der Parklücke.
    „Heute Abend ist die Hölle los“, murmelte er, während sie durch die Stadt fuhren. Dann starrte er Cletus, der neben ihm saß, verblüfft an.
    „Warum habe ich das jetzt gesagt?“ fragte er. Aber Cletus gab ihm keine Antwort, und nach wenigen Sekunden wußte Arvid selbst die Antwort auf seine Frage.
    „Egal“, sagte er vor sich hin. „Wie dem auch sei, es stimmt auffallend.“
     

 
7
     
    Cletus erwachte mit dem Gefühlt, daß jemand versuchte, sein linkes Knie langsam, aber sicher zu brechen. Der dumpfe Schmerz hatte ihn aus dem Schlaf gerissen, und für einen Augenblick war er dann ganz gefangen – der Schmerz füllte sein ganzes Bewußtsein restlos aus.
    Dann aber gewann sein praktischer Sinn wieder die Oberhand. Er rollte sich auf den Rücken und starrte zu der weißen Decke hinauf, die sich sieben Fuß über seinem Kopf befand. Er begann bei der Oberschenkelmuskulatur und befahl den großen Muskeln seiner Arme und Beine, sich zu entspannen. Dann kamen die Nacken- und Gesichtsmuskeln dran, schließlich die Bauchmuskulatur, bis er spürte, daß sich sein ganzer Körper entspannte.
    Sein Körper fühlte sich jetzt schwer und schlaff an, die Augen waren halb geschlossen. Er lag da, unberührt von den verschiedenen leisen Geräuschen, die aus anderen Räumen der Unterkunft zu ihm drangen. Er trieb leise und leicht wie über die Oberfläche eines warmen Ozeans dahin.
    Der Entspannungszustand, den er sich suggeriert hatte, löste allmählich die Schmerzen in seinem Knie. Langsam und vorsichtig, damit der Schmerz und die Spannung nicht zurückkamen, griff er nach dem Kissen in seinem Rücken und richtete sich im Bett auf. Halb sitzend streifte er die Decken ab und betrachtete sein linkes Bein.
    Das Knie war aufgedunsen, steif und geschwollen. Es hatte sich zwar nicht verfärbt, aber es war bis zur Bewegungslosigkeit geschwollen. Er konzentrierte seinen Blick auf sein geschwollenes Knie und nahm alle seine Kräfte zusammen, um es wieder einigermaßen normal und beweglich zu machen.
    Immer noch schwebend, immer noch dahintreibend in jenem fast primitiven Geisteszustand, den man allgemein als Regression bezeichnet, versuchte er, zwischen seinen Schmerzen im Knie und der Schmerzmeldung in seinem Gehirn eine Verbindung herzustellen und gleichzeitig die Meldung in ein geistiges Äquivalent jener physischen Entspannung und Ruhe umzuwandeln, die bereits seinen Körper beherrschte. Während er so dahinschwebte, merkte er, daß die Schmerzmeldung allmählich verblaßte. Sie schwand immer mehr dahin, wie eine mit unsichtbarer Tinte geschriebene Nachricht, die immer mehr verblaßte und schließlich unsichtbar wurde.
    Das, was er zuvor als Schmerz empfunden hatte, war immer noch in seinem Knie vorhanden. Doch es war lediglich eine Wahrnehmung, weder Schmerz noch Druck, dennoch mit diesem wie mit jenem Gefühl verwandt. Jetzt, nachdem er den früheren Schmerz als getrennte Wahrnehmungseinheit erkannt hatte, begann er sich auf das physische Gefühl von Druck zwischen Blut und Schenkel zu konzentrieren, wo die Blutgefäße derart geschwollen waren, daß sein Bein praktisch gelähmt war.
    Er versuchte sich seine Blutgefäße vorzustellen. Dann konzentrierte er sich auf die Venen und die Arterien und dachte an ihre Funktion und Reaktion. Er konnte buchstäblich sehen, wie sich die Gefäße entspannten, sich zusammenzogen und ihren flüssigen Inhalt zu jenem Röhrensystem im Bein lenkten, zu dem zahlreiche Anschlüsse führten.
    Etwa zehn Minuten lang konnte er keine Reaktion aus dem Kniebereich spüren. Doch dann merkte er, wie der Druck

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