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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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neuen Ausrüstung sowie Kleidung zeugten von Erfahrung. Aber sie waren schweigsamer als üblich, und Cletus kannte zweifellos den Grund für ihre Schweigsamkeit. Mitten im Urlaub zu den Waffen gerufen und in den Kampf geschickt zu werden, war für einen Soldaten nicht gerade erfreulich. Cletus’ Blick wanderte wieder zu Athyer.
    „Also wollen wir gleich mit der Verschiffung gewinnen, nicht wahr, Oberleutnant?“ sagte er freundlich. „Bitte weisen Sie mir einen Platz zu.“
    „Uns stehen für den Transport zwei Luftschiffe zur Verfügung“ knurrte Athyer. „Mein Oberfeldwebel fährt im zweiten mit. Sie sollten lieber bei mir im ersten Platz nehmen, Oberst …“
    Er brach ab und starrte auf den Flugesel, dessen Rotorblätter sich jaulend in Bewegung setzten. Arvid hatte soeben die Turbine in Gang gesetzt, und das Einmann-Fahrzeug erhob sich in die Luft, so daß es leicht mit eigener Kraft zum Schiff fliegen konnte. Offensichtlich hatte Athyer das Fahrzeug bis zu diesem Augenblick nicht mit Cletus in Verbindung gebracht. Es war aber auch ein merkwürdiges Fahrzeug für einen solchen Ausflug – ein Gefährt, ursprünglich für die Raumhafeninspektion gedacht, ein Fahrradgestell ohne Räder, von dem aus hinten und vorn Metallstäbe nach unten führten, welche zwei Paar gegenlaufende Rotoren hielten, die von einer nuklear gespeisten Turbine angetrieben wurden, die direkt unter ihnen hing. Cletus’ Gewehr und sein Gepäck waren am Querstreben vor dem Sattel befestigt.
    Das Fahrzeug sah wirklich nicht hübsch aus, aber das sollte kein Grund für Athyer sein, das Ding so finster und mißtrauisch zu betrachten.
    „Was ist das?“ wollte er wissen.
    „Das ist für mich, Oberleutnant“, sagte Cletus zuvorkommend. „Sie wissen, daß ich an meinem linken Knie eine Teilprothese trage. Ich wollte Sie und Ihre Leute nicht unnötig behindern, wenn man sich irgendwo am Boden schnell bewegen muß.“
    „Oh? Nun …“ Athyer schaute immer noch finster vor sich hin. Da er jedoch den Satz nicht vollendete, war es offensichtlich, daß er krampfhaft nach einem Grund suchte, um dieses Gerät abzulehnen. Cletus war immerhin Oberstleutnant. Athyer wandte sich um und fauchte Arvid an: „Alsdann begeben Sie sich an Bord, Leutnant! Und ein bißchen dalli.“
    Dann wandte er sich ab und sah zu, daß die ungefähr achtzig Mann starke Truppe an Bord der beiden Luftschiffe ging, die einige Meter weiter auf dem Transportgelände parkten.
    Das Beladen der Schiffe ging glatt und schnell vor sich. Innerhalb zwanzig Minuten flogen sie bereits nach Norden über die Wipfel der Urwaldbäume hinweg in Richtung Etter-Paß, während der Himmel über der fernen Bergkette in der Morgendämmerung erblaßte.
    „Was haben Sie vor, Oberleutnant?“ fragte Cletus, während er Athyer im kleinen Passagierabteil des Schiffes gegenübersaß.
    „Ich hole die Karte“, sagte Athyer, während er grollend unter Cletus’ Blick hinwegtauchte. Er wühlte in dem Metallbehälter, der zwischen seinen Stiefeln in den Boden eingelassen war, und holte eine Landkarte hervor, welche die exotische Seite der Berge zeigte, die den Etter-Paß umgaben. Er breitete die Karte über seinen und Cletus’ Knien aus.
    „Ich werde eine Postenkette aufstellen“, sagte Athyer, während er mit dem Finger einen Bogen durch den Dschungel auf den Berghängen unterhalb des Passes zog, „ungefähr dreihundert Meter weiter unten. Ebenso postiere ich ein paar Reservegruppen hoch oben hinter der Postenkette zu beiden Seiten der Paßmündung. Wenn dann die Neuländer durch den Paß kommen und weit genug über den Paß vordringen, so daß sie den unteren Kurvenast der Postenkette erreichen, können sich die Reservegruppen hinter sie schieben und sie umzingeln … Das heißt, wenn überhaupt Guerillas über den Paß kommen.“
    Cletus überhörte die Schlußfolgerung der Erläuterungen. „Was ist, wenn die Guerillas nicht geradewegs über den Pfad kommen?“ fragte er. „Was, wenn sie sofort nach rechts oder links direkt in den Dschungel abbiegen, sobald sie sich diesseits der Berge befinden?“
    Athyer starrte Cletus erst ausdruckslos, dann ärgerlich an, wie ein Student, der eine Examensfrage für unfair hielt.
    „Meine Stütztruppen könnten vor ihnen da sein“, sagte er schließlich ungnädig, „und den Rest der Postenkette alarmieren. Die übrigen könnten sich immer noch hinter ihrem Rücken zusammenschließen. In jedem Fall würden wir sie umzingeln.“
    „Wie groß ist die

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