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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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für Bakhalla bestimmt ist, wenn Sie sich nur ein bißchen bemühen. Haben Sie eine Flußkarte?“
    „Eine Karte?“ Wefers Gesicht leuchtete auf. Er lehnte sich vor und drückte ein paar Knöpfe unter dem Bildschirm. Das Bild auf dem Schirm erlosch. Dafür erschien eine Karte, die das Flußbett und seine Nebenarme von der Hafenmündung bei Bakhalla bis etwa dreißig Meilen flußaufwärts zeigte. Ein roter Fleck, eine Draufsicht der Mark V, der das Boot darstellen sollte, bewegte sich langsam den Fluß hinauf. „Was für Guerillas? Und wo?“
    „Etwa sechs Kilometer flußaufwärts von hier“, erwiderte Cletus. Er streckte die Hand aus und wies mit dem Zeigefinger auf einen Punkt vor dem sich bewegenden roten Fleck der Mark V, wo ein Nebenarm, fast so groß wie der Hauptfluß, in diesen einmündete. Oberhalb dieser Stelle teilte sich der Nebenarm in zahlreiche kleine Ströme auf, dann kam weiter nichts als Marschland.
    „Wie Sie wissen, ist die Tide heute ungewöhnlich hoch“, sagte Cletus. „Also führt der Fluß ab dieser Stelle Hochwasser, so daß der Pegel hier im Hauptkanal etwa acht Fuß höher liegt als sonst. Diese Wassertiefe reicht aus, um zu ermöglichen, daß ein kleiner Schlepper den Hafen von Bakhalla erreicht, mit Vorräten, ja sogar Leuten auf einem Unterwasserfahrzeug im Schlepptau. Natürlich ist dies nur eine Vermutung meinerseits, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß die Guerillas eine solche Gelegenheit auslassen würden, um ihre Leute in der Stadt mit Nachschub und Verstärkung zu versorgen.“
    Wefer starrte auf die Karte und klopfte sich vergnügt auf die Schenkel. „Sie haben recht!“ brach es aus ihm hervor. „Leutnant, nehmen Sie Kurs auf die Stelle, die uns Oberst Grahame soeben gezeigt hat. Drosseln sie alle Geräusche und lassen Sie den Geschützturm klarmachen.“
    „Aye, Sir“, erwiderte der Leutnant.
    Sie erreichten die Stelle zwischen Nebenarm und Hauptbett, die Cletus bezeichnet hatte. Die Mark V kroch aus dem Kanal und glitt in das ziemlich seichte Wasser in Ufernähe gegenüber der Nebenflußmündung. Hier machten sie halt, wobei der Geschützturm kaum fünf Fuß unter der Wasseroberfläche lag. Der Schwimmsensor am Oberteil des Rumpfes wurde ausgeklinkt und tauchte über der Wasserfläche auf – ein kleiner, schwimmfähiger, rechteckiger Kasten mit einem dünnen Metallfühler, der etwa einen Meter herausragte. Das Gerät war durch einen dünnen Draht mit der Kommunikationsanlage der Mark V verbunden. Dieser Fühler hatte die Aufgabe, die Gegend nur mit Hilfe des vorhandenen Lichts abzutasten, doch seine Leistung war beachtlich. Das Bild, das auf dem halbrunden Bildschirm auf der Brücke der Mark V erschien, war fast so klar wie bei Tageslicht, obwohl die Flußmündung nur von schwachem Mondlicht erleuchtet wurde.
    „Kein Schiff in Sicht“, murmelte Wefer, während er das Bild auf dem Schirm justierte, um den ganzen Bereich von 180 Grad hereinzubekommen, den der Fühler abtastete. „Ich glaube, wir können nichts weiter tun, als hier Posten zu beziehen und auf sie zu warten.“
    „Sie könnten inzwischen ein paar Vorsichtsmaßnahmen treffen“, schlug Cletus vor.
    Wefer schaute ihn von der Seite an. „Welche Art Maßnahmen?“
    „Damit sie nicht flußabwärts fahren können, sofern es ihnen gelingen sollte, sich an uns vorbeizuschleichen“, sagte Cletus. „Gibt es etwas, was Sie davon abhält, den Kanal flußabwärts zu barrikadieren, sobald sie kommen, so daß sie genau unter uns auf Grund laufen müssen?“
    Wefer schaute ihn erstaunt an, doch dann wich sein Erstaunen einer plötzlichen Heiterkeit. „Natürlich!“ rief er aus. „Leutnant, Kurs flußabwärts!“
    Die Mark V rumpelte etwa hundert Meter flußabwärts. Die massiven Schaufeln am Bug wurden ausgefahren, und das Boot begann in großen Mengen Sand und Schlick in den Hauptkanal hineinzuschaufeln. Eine Viertelstunde später war der Kanal fast vollständig blockiert. Wefer neigte dazu, an diesem Punkt anzuhalten, doch Cletus schlug vor, einen Wall in Form einer breiten, abschüssigen Rampe aufzubauen, die allmählich etwa sechs Fuß hoch unter der Oberfläche emporragte. Dann, ebenfalls auf Cletus’ Vorschlag hin, machte die Mark V kehrt und schwamm in den Seitenarm zu einer Stelle, die etwa fünfzig Meter hinter jenem Punkt lag, wo der Seitenkanal in den Hauptfluß einmündete.
    Hier war das Wasser so seicht, daß der Geschützturm der Mark V über die Oberfläche hinausragte. Doch der

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