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Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Titel: Die Sommerfrauen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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vorhersagbare Sicherheitsfanatikerin Ellis Sullivan. Find dich damit ab!«
    »Ich wollte eigentlich nur fragen, ob ich mir deine silbernen Kreolen leihen kann«, sagte Julia und setzte sich auf die Bettkante. »Aber wenn du mich lieber anmotzen möchtest, auch gut.«
    »Ohrringe? Mehr willst du nicht?«
    »Nein. Was hast du denn gedacht?«
    Ellis griff in ihr Schmucktäschen, das auf der Kommode lag, und nahm die silbernen Kreolen heraus. »Du bist nicht hergekommen, um mich wieder herauszuputzen, bevor wir heute Abend ins Caddie’s fahren?«
    »Nee«, sagte Julia.
    »Und du versuchst auch nicht, mir auszureden, dass ich morgen fahre? Und redest mir nicht ein, dass ich hierbleiben soll, bei Ty?«
    »Nee«, wiederholte Julia. Sie streckte die Hand aus. »Nur die Ohrringe. Mehr brauche ich nicht. Ach, ja. Ich soll dir von Dorie ausrichten, dass sie dich unten in der Wäschekammer braucht. Sie weiß nicht, welche Handtücher dir gehören und welche hier im Haus bleiben.«
    »Die hässlichen grauen und braunen bleiben hier«, sagte Ellis und schaute in den Spiegel.
    »Ja, aber sie meint, da wäre noch mehr Wäsche, und sie weiß nicht, wem sie gehört, Bett- und Kopfkissenbezüge. Du kennst doch Dorie, sie verliert schon bei den einfachsten Dingen die Fassung.«
    »O Mann.« Ellis fuhr sich mit einer Bürste durch ihr dunkles Haar. »Ich geh schon.«
    »Super.«
    Julia folgte Ellis bis zur Treppe. Sie wartete, bis Ellis die Hälfte der Stufen zurückgelegt hatte, dann hastete sie in deren Zimmer zurück. Sie griff zu der Handtasche, holte Ellis’ Handy und ihre Wagenschlüssel heraus und verstaute sie schnell in ihrer eigenen Tasche, dann verschwand sie in ihrem Zimmer.

    Er stand mit dem Rücken zur Theke und goss Tequila in den Mixer, doch Ellis kannte diesen Rücken. Sie kannte diese breiten sonnengebräunten Schultern, die Muskeln, die schmalen Hüften. Ellis hielt die Luft an und machte einen Schritt zurück, doch Dorie hielt sie am Arm fest.
    »Komm, Ellis. Du musst doch nicht mit ihm reden. Wir suchen uns einen Tisch ganz weit hinten.«
    »Mädels«, flehte Ellis. »Zwingt mich nicht dazu.«
    »Wozu?«, fragte Madison und hakte sich bei ihr ein. »Komm, Ellis! Es ist Lady’s Night. Unser letzter Abend. Du willst Julia doch nicht ihren Geburtstag verderben, oder?
    »Hier ist es sowieso total voll«, sagte Julia, während sie sich ihren Weg durch die Menge bahnten. »Der bekommt gar nicht mit, dass du hier bist.«
    »Es reicht, dass ich es weiß«, sagte Ellis düster, ließ jedoch zu, zu einem Tisch in der hinteren Ecke geschleppt zu werden, dann ließ sie sich widerwillig zu einem Lemontini einladen. Und zum nächsten. Irgendwann sah Ty zu ihnen herüber. Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke. Er nickte, grinste, so als wäre nichts passiert. Ellis spürte, dass sie rot anlief, und sah zur Seite.
    Zwei Lieder später stand Dorie auf und verkündete: »Ich mache jetzt eine Pinkelpause. Soll ich irgendwem was mitbringen?«
    »Pinkelpause oder Connor-Pause?«, neckte Julia sie. »Meinst du, wir haben nicht gemerkt, dass du die ganze Zeit zur Tür guckst, weil du wissen willst, ob er heute Abend arbeitet?«
    »Ich muss alle halbe Stunde pinkeln«, sagte Dorie. »Ich kann auch nichts dafür, wenn die Damentoilette direkt neben der Ecke der Security ist.«
    Zwanzig Minuten später war sie mit einem Tablett Gläser zurück.
    »Das hier ist von Ty«, verkündete sie und teilte die Gläser aus. »Er hat gesehen, wie ich mit Connor geredet habe, und bestand darauf, uns eine Runde auszugeben, da wir ja morgen abreisen. Er meint, wir wären die besten Mieter, die er je gehabt hätte. Ist das nicht total süß?«
    »Entzückend!«, rief Julia und sah Ellis an, die stumm nickte und ihr Glas in einem langen Zug leerte.
    Dorie und Julia tauschten einen besorgten Blick aus.
    »He, nicht so schnell«, sagte Julia. »Du willst doch morgen nicht mit einem dicken Kopf nach Hause fahren, oder?«
    Ellis warf ihr Haar nach hinten. »Ich weiß schon, was ich tue.«
    »Los, lasst uns tanzen!«, rief Julia schnell und zog Ellis auf die Tanzfläche.

    Dank des verblichenen Schildes mit der Aufschrift Ebbtide neben dem Briefkasten hatte er keine großen Schwierigkeiten, das Haus zu finden. Tagsüber war er fünf, sechs Mal daran vorbeigefahren. Es war erstaunlich viel los, irgendeine Baumaßnahme lief dort, Wagen und Laster kamen und fuhren wieder ab. Irgendwann hatte er sich sogar bis zur Auffahrt vorgewagt, war einer

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