Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Titel: Die Sommerfrauen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
Vom Netzwerk:
wir sie nicht aufhalten.«
    »Könnte sie denn nicht pendeln?«, fragte Madison. »Ich meine, wenn man heutzutage einen Computer hat, einen Blackberry und ein Headset, kann man so gut wie alles überall machen.«
    »Nein«, sagte Julia genervt. »So funktioniert das nicht.«
    Dorie schaute Julia fragend an. »Warum kann das nicht so gehen? Der Mann von einer unserer Mathelehrerinnen an der Schule arbeitet als IT-Experte für eine Firma in Boston. Eine Woche im Monat fliegt er hin, den Rest der Zeit arbeitet er von zu Hause aus, direkt in Savannah.«
    »Siehst du.« Madison fühlte sich bestätigt.
    »Es wäre eine Möglichkeit«, sagte Julia langsam. »Aber Ellis hat ein Stellenangebot. Ihr habt sie gehört. Das ist ein Komplettpaket mit Gehalt, Beförderung, Zusatzleistungen. Ihr wisst ja, wie die Wirtschaft aussieht. So viele gute Jobs sind nicht zu haben.«
    »Weil sie sich eigentlich nur für Stellen im Bankenmarketing an der Ostküste beworben hat«, erinnerte Dorie sie. »Wenn sie sich vielleicht etwas breiter aufstellen würde, also wenn sie ihren Einsatzbereich ausweiten würde, mit der Telearbeit im Hinterkopf, dann hätte sie vielleicht größere Chancen.«
    »Kann sein«, sagte Julia. »Müsste man mal drüber nachdenken. Ellis ist super in dem, was sie macht, niemand arbeitet härter, keiner ist kreativer oder begabter als sie, das steht fest.«
    »Und was ist mit Ty?«, fragte Dorie. »Das ist schon schwieriger. Ellis hat uns erzählt, dass Ty zu ihr gesagt hat, er würde nie mehr in einem Büro arbeiten wollen. Er will nie wieder eine Krawatte anziehen oder sich in Großraumbüros quetschen müssen.«
    »Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht«, stöhnte Julia.
    Dorie hatte Ellis im Blick, die sich ein wenig rührte und einen Arm über die Augen legte, um nicht von der Sonne geblendet zu werden. »Zurück zum Thema«, flüsterte sie. »Bevor Ellis aufwacht und uns mit ihrem Handy erwischt. Was sollen wir Ty schreiben, damit er sich um zwölf mit ihr am Strand trifft?«
    »Selbst wenn ihr es schafft, dass er hingeht, wie wollt ihr Ellis dorthin befördern?«, fragte Madison.
    »Eins nach dem anderen«, sagte Julia und tippte die nächste Mitteilung.

    Ty las die SMS einmal, dann erneut, um sicher zu sein, dass er sich nicht verlesen hatte:
    Wenn du mich liebst, kommst du.
    Ohne nachzudenken, tippte er seine Antwort:
    Wir sehen uns um 12.
    Kaum leuchtete das Symbol für »Gesendet« auf, klappte er sein Handy zu und schob es in die Tasche seiner Shorts. Er machte den Computer an, fuhr ihn hoch und ging auf sein Konto. Der Börsengang des Landwirtschaftsunternehmens schien gut zu laufen. Der Preis der Aktie war auf 4,25 Dollar gestiegen. Ty klickte auf »Kaufen«, nickte und stellte den Computer wieder aus.
    Er ging nach draußen und lief die Straße hinunter zu Ebbtide. Es würde in jedem Fall ein interessanter Tag werden.

    »Super!«, quietschte Dorie, als Julia ihr Ellis’ Handy reichte. »Es hat geklappt! Es läuft! Er kommt.« Sie drückte eine Hand aufs Herz und seufzte tief. »Das ist alles so romantisch, ich könnte sterben.«
    »Du wirst bald sterben, denn Ellis bringt euch beide wahrscheinlich um, wenn sie herausfindet, was ihr hinter ihrem Rücken veranstaltet habt«, sagte Madison. »Und jetzt erklärt mir mal, ihr Intelligenzbestien, wie ihr Ellis dazu bringen wollt, um Mitternacht hier unten am Strand zu sein?«
    »Das schaffen wir schon«, sagte Julia leichthin. »Wir machen das, was wir am besten können: lügen und betrügen. Jetzt müssen wir nicht mehr tun, als Ellis bis zu dem Treffen um Mitternacht von Ty fernzuhalten. Nur für den Fall, dass er diese SMS erwähnen sollte.«
    »Das wird nicht schwer sein«, sagte Dorie voraus. »Ellis geht Konfrontationen aus dem Weg. Wenn sie Ty schon von weitem sieht, wird sie umkehren und abhauen.«
    »Trotzdem möchte ich kein Risiko eingehen«, meinte Julia. Sie nahm Dorie das Handy wieder ab und löschte sorgfältig die SMS an Ty aus dem Speicher. Dann steckte sie das Telefon zurück in die Strandtasche, stand auf und schlich zu Ellis hinüber, die sich gerade zu recken begann.
    Julia ließ sich neben ihr in den Sand fallen und stellte dabei die Tasche beiläufig neben dem Liegestuhl ab.
    »Hi«, sagte Ellis und schützte die Augen vor der grellen Sonne. »Was führst du im Schilde?«
    »Nichts«, antwortete Julia unschuldig. »Wollte dir nur sagen, dass du dich umdrehen musst. Dein Gesicht bekommt zu viel Sonne ab.«
    »Danke«, sagte Ellis

Weitere Kostenlose Bücher