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Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Titel: Die Sommerfrauen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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und gähnte. »Du bist ein Schatz.«
    »Immer gern«, gab Julia zurück und reichte Ellis eine Tube Sonnenblocker. »Hör mal, Booker ist heute Morgen gefahren, und ich muss noch die ganzen Sachen zurückbringen, die ich bei HomeGoods gekauft habe. Dorie hat ein Abschiedsessen mit Connor, und Madison … na, du kennst ja Madison. Jedenfalls wollte ich dich fragen, ob du mir hilfst, die ganzen Sachen ein- und wieder auszuladen. Dorie hat schon gesagt, wir können ihren Van nehmen.«
    Ellis runzelte die Stirn. »Ich hatte eigentlich vor, heute Nachmittag den Kühlschrank auszuräumen und meine Sachen zu packen.«
    »Madison hat sich freiwillig bereiterklärt, den Kühlschrank zu putzen«, log Julia. »Und zum Packen hast du heute Nachmittag noch genug Zeit, bevor wir zur Bar fahren.«
    »Ach, hör mal«, sagte Ellis langsam. »Wegen heute Abend. Ich weiß ja, dass du Geburtstag hast und so, aber ich glaube wirklich nicht, dass ich heute groß zum Feiern aufgelegt bin. Ich komme mit zum Essen, aber danach möchte ich einfach nur einen letzten ruhigen Abend im Haus verbringen. Ich möchte morgen früh aufstehen.«
    »Nichts da«, sagte Julia. »Du wirst dich nicht drücken. Es ist unser letzter gemeinsamer Abend, von meinem Geburtstag ganz zu schweigen. Bring mich nicht so weit, dass ich dir Schuldgefühle machen muss, Ellis. Entweder gehen wir alle oder keine.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schaute ihre Freundin trotzig an.
    »Muss es denn unbedingt im Caddie’s sein?«
    »Ja, muss es«, sagte Julia. »Außerdem ist Freitag. Selbst wenn Ty heute Abend dort arbeitet, wird er viel zu beschäftigt sein, um zu sehen, was du da treibst.«
    »Es geht mir nicht um Ty«, wandte Ellis ein.
    »Na klar«, entgegnete Julia. Sie stand auf und hielt Ellis die Hand hin. »Und jetzt los. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du einen neuen Dienstplan im Haus aufgestellt hast, der allen vorschreibt, was wir tun müssen, bevor wir morgen ausziehen.«

49
    »Ty«, sagte Angela am Telefon. »Ich bin mit meiner Weisheit am Ende. Patricia ist wieder nicht aufgetaucht. Heute ist die letzte Collegenacht in diesem Sommer, und der Laden ist jetzt schon zum Bersten gefüllt. Ich flehe dich an, hilf uns wenigstens bis zwölf Uhr aus. Ich sorge dafür, dass Nella zumacht, aber wenn ich nicht direkt jemanden hinter die Theke bekomme, muss ich mich umbringen.«
    Ty schob den Schreibtischstuhl vom Computer zurück. Er trat aus dem Cottage nach draußen und blickte in den Himmel. Es war nach acht, und die letzten orangefarbenen Streifen des Sonnenuntergangs waren noch gerade über den Dünen zu sehen, die Pelican Cottage vom Strand trennten. Die Aussicht war nicht so gut wie die aus der Garagenwohnung von Ebbtide. Ihm würde dieser Blick fehlen, aber Sonnenuntergänge würde es noch viele geben, und in rund neunzig Tagen wäre er wieder zurück in seinem alten Haus, und zwar für immer.
    »Tut mir leid, Angie, aber ich kann nicht«, sagte Ty. »Ich hab heute Abend schon was anderes vor.«
    »Was denn?«, wollte sie wissen. »Hör zu, ich sag doch, ich weiß mir keinen Ausweg mehr. Verrat mir einfach, wie ich dich überzeugen kann herzukommen, jetzt auf der Stelle, und ich zahle es.«
    Ty ließ sich Angies Angebot durch den Kopf gehen. Er hatte sie in der Hand.
    »Hundert Dollar die Stunde«, sagte er, wie aus der Pistole geschossen. »Bar auf die Hand. Plus Trinkgeld.«
    »Wahnsinn!«, stöhnte Angie. »Davon kann ich fünf Barkeeper zahlen.«
    »Dann tu’s doch!«
    »Verdammt! Ich brauche dich, und das weißt du genau. Komm sofort her!«
    »Alles klar«, sagte Ty. »Aber eine Sache ist da noch. Ich kann nicht bis zwölf Uhr bleiben. Um halb zwölf muss ich weg. Pünktlich.«
    »Ja, ist okay.«
    »Ich meine es ernst, Angie. Ist mir scheißegal, ob jeder verfluchte Collegestudent von den Outer Banks heute Abend im Laden rumsteht. Ich haue um Punkt halb zwölf ab. Egal, was los ist. Verstanden?«
    »Komm einfach her!«, rief Angie nur noch.

    Julia kam in Ellis’ Zimmer, als die gerade den Reißverschluss ihres rosafarbenen Kleides zuzog.
    »Sag nichts!«, warnte Ellis, als sie Julias missbilligendes Stirnrunzeln sah. »Ich habe schon alles eingepackt außer den Sachen, die ich morgen früh anziehe. Und ich leihe mir keine Klamotten mehr von dir aus. So wie ich jetzt aussehe, so bin ich. Ich bin nicht Julia Capelli. Ich laufe nicht mit Pfennigabsätzen oder schwarzen Spitzen-BHs als Oberteil rum. Ich bin Ellis Sullivan. Die langweilige,

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