Die Sprache unserer Organe
bewegen sie nun aber zur Schulter der Gegenseite.
▬ Ruhe
Welche Art von Ruhe ist bei Rückenschmerzen geboten? Vor einigen Jahren sollten Patienten, die an Schmerzen in der Lendenwirbelsäule oder an einem Bandscheibenvorfall litten, Bettruhe halten. Sie brauchten Monate, um sich zu erholen, denn langes, bewegungsloses Liegen ist für den Rücken nicht gut. Verweilt man zu lange in dieser Position, kommt es in den Nieren und im Venen- und Lymphsystem wegen mangelnder Beanspruchung zu Stauungen. Man muss sich bewegen, damit die Maschinerie in Gang kommt und den Kreislauf in Schwung bringt. Durch das Wechselspiel von Spannung und Entspannung verringert sich zudem der Druck in den Bandscheiben, und die Nervenwurzeln stehen weniger unter Zug. Heute wird dementsprechend eine andere Empfehlung gegeben, die lautet: so viel wie möglich bewegen!
▬ Im akuten Fall muss die Stellung häufig geändert werden, Sie sollten oft zwischen Liegen und Stehen wechseln. Sitzen ist hingegen meist sehr schmerzhaft.
▬ Sind die Schmerzen etwas abgeklungen, sollten Sie kurze Strecken gehen und unterwegs Sitzbänke oder andere Möglichkeiten ausfindig machen, auf denen Sie sich ausruhen können. Das Gehen sorgt für unterschiedliche Drücke auf die Bandscheiben und verbessert den Blut- und Lymphfluss im Bereich der Öffnungen, durch die der Ischiasnerv verläuft.
Brustwirbelsäule und Brustkorb
Der Oberkörper verrät viel darüber, wie man das Gewicht des Lebens trägt: mit Leichtigkeit oder Schwere, mit Optimismus oder Pessimismus. Der Brustkorb folgt der Bewegung von Schultern und Rücken. Im Idealfall sorgen lockere Schultern und eine aufrechte Wirbelsäule für einen freien Brustkorb und ergeben einen schwungvollen und gewinnenden Gang. Wer sich so hält, atmet tief, zeigt sich selbstsicher und vermittelt Empathie für andere.
Speziell die Brustwirbelsäule
Die Brustwirbelsäule ist der längste Teil der Wirbelsäule. Sie besteht aus zwölf Wirbeln, an die als Besonderheit je zwei Rippen ansetzen. Nur in diesem Bereich der Wirbelsäule kann ein Rundrücken entstehen. Ist die dorsal gerichtete konvexe Wölbung zu stark ausgeprägt, spricht man von Kyphose.
Diese auffällige Haltung ist recht typisch für Jugendliche in der Pubertät. Mit rundem Rücken, schlenkernden Armen und vorgestrecktem Kopf weisen sie eine schlechte Haltung auf, was dann auch die ständigen Ermahnungen der Eltern provoziert: »Halte dich gerade.«
Ein leicht gerundeter Rücken ist aber unumgänglich. Durch die leichte Wölbung der Brustwirbelsäule und die nach vorn gewölbte Hals- und Lendenwirbelregion erhält die Wirbelsäule ihre typische Doppel-S-Form. Diese Form ermöglicht es, Erschütterungen, die beim Gehen auftreten, abzufedern, und schützt somit den Kopfbereich und das Gehirn.
Speziell der Brustkorb (Thorax)
Der Thorax ist führend, was die Anzahl an Gelenken angeht, denn man zählt dort nicht weniger als 150: Man findet Gelenke an der Brustwirbelsäule, am Sternum, an den Rippen und am Schlüsselbein. Sie bewegen sich allein durch die Atmung drei Millionen Mal pro Tag. Schon eine einzige Rippe besitzt bis zu sechs gelenkige Verbindungen. All diese Gelenke verleihen dem Brustkorb eine große Beweglichkeit. So werden auch Herz und Lungen durch körperliche Aktivitäten nicht komprimiert.
Es mag sonderbar erscheinen, aber Herz und Lunge geben dem Thorax seine Festigkeit. Der Thorax braucht diese Organe, um Stößen standzuhalten, und umgekehrt schützt der Brustkorb die Organe vor Verletzungen.
Der Brustkorb als Sitz von Emotionen
Unser Groll
Der Brustkorb umschließt das Herz und beherbergt außerdem unseren Groll. Er schützt den für die Atmung nötigen Raum, ermöglicht das Ein- und das Ausatmen und somit die Sauerstoffversorgung.
Selbstschutz
Der Brustkorb ist der Tresor für unsere lebenswichtigen Organe. Er gibt uns ein Gefühl des Selbstschutzes gegenüber anderen.
Unser tiefes Ich
Der Brustkorb ist Ausdruck unseres tiefen Ichs, des wahren Ichs, das man manchmal der inquisitorischen Neugier anderer entziehen möchte. Er enthält, »was ich ganz tief in mir bewahre«. Der Mensch verrät sich durch seinen Brustkorb.
Dominanz
Wer die Brust herausstreckt, seine Lungen aufbläst und seinen Brustkorb ausdehnt, zeigt, dass es ihn gibt. Hier hat man es offensichtlich mit einem dominanten Menschen zu tun, robust und von sich selbst überzeugt, der nichts aufgibt. Beobachten Sie einmal Führungspersönlichkeiten.
Vorgebliche
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