Die Sprache unserer Organe

entlasten.
    Kopf nach oben gerichtet, nach hinten gebogene Halswirbelsäule
    Diese Haltung vermittelt den Eindruck, dass der Betreffende in den Himmel schaut. Es ist der Körperausdruck des sanften Träumers, des Poeten, eines Menschen, der dem Materiellen entflieht, dessen Gedanken sich in höheren Sphären bewegen. Nur leider hat diese Haltung Nachteile: Sie ist die Ursache für Arthrose und vor allem für Schwindel und mangelnde Stabilität. Wie bereits erwähnt wurde, verlaufen zwei kleine Arterien durch die Halswirbelsäule, die das Kleinhirn mit Blut versorgen. Bei der Extension des Halses, den Kopf gen Himmel gestreckt, werden sie stark gebogen. Das Blut kann nicht mehr ungehindert fließen, das Kleinhirn wird schlechter damit versorgt. Der sich daraus ergebende Schwindel ängstigt die Patienten sehr stark. Manche glauben sogar, sterben zu müssen.

    Kopf und Hals vorgestreckt
    Diesen Körperausdruck sieht man bei Menschen, die nach Unterstützung oder Hilfe von anderen suchen. Sie bitten darum, »dem Kreis hinzutreten zu dürfen«, angenommen zu werden. Diese Erwartungshaltung ist häufig ein Zeichen von Schwäche. Wer die gefühlsmäßige Anerkennung anderer im Übermaß sucht, unterwirft sich deren Entscheidungen und gibt sich selbst dabei auf. Diese Haltung kann Kopfschmerzen verursachen, die häufig am Hinterkopf beginnen und sich dann nach vorn ausbreiten. Die Halswirbelsäule beginnt im mittleren Bereich zu schmerzen.
    Die Kiefergelenke und die Halswirbelsäule
    Die Kiefergelenke arbeiten optimalerweise auf sehr präzisen Achsen, wozu sie ein sehr kräftiges Muskelsystem und solide Bänder benötigen. Alle beschriebenen Formen des Körperausdrucks können die Arbeit der Kiefergelenke beeinflussen. Diese Gelenke können bei einer Fehlbelastung ihre Funktion nicht mehr richtig wahrnehmen. Wird der Kopf beispielsweise zu stark nach vorn gehalten, verlieren die Kiefergelenke ihre optimale Position, und die Muskeln werden noch stärker beansprucht.
    Die Halswirbelsäule und die Organe des Halses
    Kinn zurückgezogen, Halswirbel gebeugt
    Diese Haltung führt dazu, dass vor allem die Schilddrüse, das wichtige Organ im Hals, sowie Speiseröhre und Luftröhre komprimiert werden. Die Schilddrüse ist ein gefäßreiches Organ. Sie benötigt eine starke und kontinuierliche Durchblutung. Ist das Kinn eingezogen, werden die Schilddrüse und die Arterien, die ihren oberen Teil versorgen, zusammengepresst. Dies ist auch
eine mögliche Ursache für einen übermäßigen Blutandrang und damit verbundene Funktionsstörungen. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Wenn jemand einen Kropf hat, kann man dafür nicht automatisch die Stellung seines Halses verantwortlich machen. Sie ist jedoch ein verstärkender Faktor.
    Eine Arthrose der Halswirbelsäule kann eine Kompression der Speiseröhre verursachen. Dies stellt eindeutig ein mechanisches Hindernis dar. Kommt es zur Bildung von Papageienschnäbeln, verhindern diese zusätzlich, dass problemlos geschluckt werden kann. Die Arthrose der Halswirbelsäule und eine Haltung mit eingezogenem Kinn wirken sich hingegen kaum auf die Luftröhre aus.
    Brustwirbelsäule und Thorax
    Der Rundrücken
    Er weist auf einen Menschen hin, der verschiedene Belastungen auszuhalten hat, durch ein gewisses Maß an Passivität aber recht gut damit fertig wird. Was zunächst nur eine Reaktion auf ein aktuelles Problem darstellt, kann auf lange Sicht zu einer dauerhaften Einstellung werden. Der Ausdruck »buckeln« ist durchaus auch sinnbildlich zu verstehen. Dieser Rundrücken zwingt die Halswirbelsäule zu einer verstärkten Lordose, also zu einer nach vorn gerichteten Krümmung. Nur in dieser Stellung ist gewährleistet, dass die sensorischen Systeme funktionieren können. Man kann aber weder gut atmen noch gut hören, sehen oder kauen, wenn die Brustwirbelsäule den Kopf nicht in der richtigen Position hält.
    Die Folgen des Rundrückens werden im Bereich der Rippen spürbar, und die Atmung verändert sich. Letztlich kommt es nicht nur zu Schmerzen in der Brustwirbelsäule, sondern auch im Bereich der Halswirbelsäule. Diese Schmerzen strahlen häufig in die Arme aus.

    Der stämmige Rundrücken
    Bestimmte Formen des Rundrückens sind Zeichen der Macht einer Person. Man findet sie bei stämmigen Männern, denen das Bild »ein Schrank von einem Mann« gerecht wird, und die alles aushalten und das auch zeigen. Ein solcher Mann weicht nicht von der Stelle. Er zeigt seine Kraft, ohne sie