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Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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Sicherheitsabteilung!«
    McCrickerd warf Bryson einen Blick zu und zuckte mit den Schultern. Der Ältere bedeutete ihm, das Tuch vom Gesicht ihres Gefangenen zu nehmen. Jetzt konnte er sehen, dass der Geist Ende zwanzig war und einen strähnigen Ziegenbart trug.
    »Mein Name ist FBI Special Agent Clarence Bryson. Wie heißen Sie?«
    »Ibrahim. Ibrahim Mohammed.«
    »Wo leben Sie, Ibrahim?«
    »Mombasa.«
    »Und was haben Sie in Flamingo Creek gemacht, Ibrahim?«
    »Mein Chef, er sagt, ich gehe dorthin. Spionieren englische Skipper.«
    »Verstehe. Und wer ist Ihr Chef?«
    »Mr.Roarke.«
    »Aha. Und Mr.Roarke arbeitet für Spurling Developments, stimmt’s?«
    Ein verzweifelter Hoffnungsschimmer erschien auf Ibrahim Mohammeds Gesicht. »Genau.« Er nickte eifrig.
    »Und hat er Ihnen auch gesagt, dass Sie ein Stilett mitnehmen sollen?«
    »Stilett? Ist nicht Stilett! Ist Shafra ! Arabische Messer. Ich habe immer zu meine eigene Schutz.«
    »Tatsächlich?«, meinte Bryson. »Tja, dann will ich Ihnen jetzt mal was erzählen, Kumpel: Ich habe bei Spurling Developments angerufen. Mr.Roarke sitzt hinter Gittern, und von einem Ibrahim Mohammed hat noch nie jemand gehört. Was mich zu dem Schluss bringt, dass entweder diese Leute sich irren oder Sie uns nicht die Wahrheit sagen. Sagen Sie uns die Wahrheit, Ibrahim?«
    »Ich schwöre! Ich schwöre!«
    Bryson sah dem Gefangenen lange in die Augen. Dann nickte er McCrickerd zu, der dem Mann wieder das Tuch übers Gesicht legte.
    »Wir versuchen das jetzt einfach noch einmal, okay, Ibrahim?«, sagte er, während unter dem Tuch erstickte Schreie hervordrangen.

80
    D ie Missionsstation und das Waisenhaus in Majimboni hatten noch ein paar Monate wacker weitergekämpft, nachdem Schwester Gudrun nach Jalawi aufgebrochen war. Doch mittlerweile blätterte der Putz von der kleinen Holzkapelle, die Schlafbaracke aus Beton verfiel, und das winzige, unter freiem Himmel eingerichtete Klassenzimmer verschwand unter wuchernden Pflanzen. Kaum zu glauben, dass hier einmal zwanzig Kinder zu Hause gewesen waren, dachte Mwangi. Jetzt hatten sogar die Geister diesen Ort verlassen.
    »Nachdem sie fort war, konnten wir nicht mal mehr die grundlegende Versorgung aufrechterhalten. Essen, Kleidung – nicht mal Kreide für die Tafel. Schwester Gudrun mag ihre Fehler gehabt haben, Detective Constable Mwangi, aber sie konnte wirklich Wunder wirken, wenn es darum ging, den Leuten Geld abzupressen.«
    Die Worte kamen von einer plumpen Weißen mittleren Alters namens Susan Gillen. Sie führte einen Lebensmittelladen in Majimboni, hatte aber auch auf Teilzeitbasis in der Missionsstation unterrichtet.
    »Was ist mit den Kindern passiert?«
    »Ein paar sind in andere Waisenhäuser gegangen. Die jüngeren jedenfalls. Die anderen – sind einfach verschwunden.«
    »Sie meinten, Schwester Gudrun habe ihre Fehler gehabt …?«
    Susan Gillens pausbäckiges Gesicht verzog sich widerwillig. Sie blieb stehen und starrte auf das verfallene Klassenzimmer, in dem sie einmal unterrichtet hatte. »Sie hatte einen Ruf als Zuchtmeisterin.«
    »Sie hat die Kinder ausgepeitscht, stimmt’s?«, hakte Mwangi nach.
    Die Frau nickte traurig, und in ihre Augen traten Tränen. »Die armen Kinder. Wenn Gudrun der Meinung war, dass eine junge Nonne sich schlecht benommen hatte, sagte sie, auf diese Weise solle ihnen gezeigt werden, wie Christus für unsere Sünden gelitten hat. Aber das war alles gequirlte Scheiße, Detective Constable Mwangi. Diese Frau war eine Sadistin.«
    »Schwester Gudrun ist tot«, erklärte Mwangi. »Der Pathologe hat mir erzählt, dass sie ausgepeitscht, beziehungsweise gegeißelt wurde, bis ihr Herz durch den Blutverlust und den Schock versagte. Ich glaube, die Person, die sie umgebracht hat, könnte eines der Kinder gewesen sein, die Gudrun früher selbst misshandelt hat.«
    »Eines der Kinder?«
    »Mrs.Gillen – die Person, die ich suche, hat schreckliche Verbrennungen fast am ganzen Körper.«
    Susan Gillen zwinkerte, und eine Träne lief ihr über die dicke, flaumige Wange.
    »Rose«, sagte sie. »Sie hieß Rose Oniang’o. Das arme Ding. Diese Hexe hat dem Kind das Leben zur Hölle gemacht.«

    Rose war vierzehn, als man sie ins Waisenhaus brachte.
    Dass sie noch am Leben war, war ein wahres Wunder, befand Schwester Gudrun.
    Warum hast du sie dann behandelt, als wäre sie ein Monster? , dachte Mwangi zornig, als er zurück nach Mombasa fuhr.
    »Vom ersten Tag an behandelte Gudrun das Mädchen

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