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Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Maxine Paetro
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steckte sie in seine Hemdtasche und ging die Klippe im rechten Winkel zum Pfad hinunter. Als er den Auftragsmörder erreichte, prüfte er dessen Puls. Und fand keinen. Ein paarmal trat er dem Kerl noch in die Seite, um sicherzugehen, dass er tot war. »Hey, Bo Montgomery, du Wichser«, sagte Del Rio. »Shelby hat’s auch nicht kommen sehen.«
    Del Rio wischte sein Gewehr mit seinem Hemdzipfel ab und schleuderte es die Klippe hinab, wo es über die Steine holperte und irgendwo in den unendlichen Weiten des Gestrüpps liegen blieb. Auch die Patronenhülse polierte er und warf sie dem Gewehr hinterher.
    Ein Schuss, ein Mord.
    Job erledigt. Sehr professionell. Sehr Private.
    Und sehr persönlich, dachte Del Rio.
    Jack hatte Shelby geliebt– und er liebte Jack.

1 22
    Alle wichtigen Fälle waren im Moment abgeschlossen. Zumindest galt dies für unser Büro in Los Angeles. Die Büros in London, Frankfurt, Chicago und New York hatten kräftig zu tun, in Prestis Büro in Rom wurden Kämpfe ausgetragen, was unterm Strich gut war, auch wenn ich die Sache nicht so wichtig nahm.
    Unsere morgendliche Besprechung in der Einsatzzentrale war in eine Steh-hipp-hipp-hurra-Party ausgeartet. Mo hatte Käsekuchen mitgebracht, Sci verfeinerte den Kaffee mit Baileys aus einer riesigen Flasche, und Cruz stand so nah an Scis Laborassistentin, dass er durch ihren Ausschnitt bis zu ihren Schuhen schauen konnte.
    Unter dem Druck, ein paar Worte sagen zu müssen, betrat Justine die virtuelle Bühne. Sie kam mit drei Worten aus: »Wir haben sie.«
    Alle brachen in Jubelgeschrei und Applaus aus.
    In dem Moment öffnete meine neue Sekretärin, Cody D aw es, die Tür und kam auf mich zu. »Jack, eine gewisse Jeanette Colton ist hier, aber ohne Termin. Sie sitzt am Empfang. Was soll ich tun?«
    »Ich nehme sie mit in mein Büro«, sagte ich. »Du bleibst hier, Cody. Lerne die Leute kennen. Das ist der wichtigste Teil deiner Arbeit.«
    »Und das Telefon?«
    »Dafür haben wir hier Anrufbeantworter.«
    Jeanette Colton saß neben dem Schreibtisch am Empfang. Als ich sie das letzte Mal gesehen hatte, war sie hübsch frisiert und sehr beherrscht gewesen und hatte mir erzählt, dass sie und ihr Ehemann, ebenfalls ein Tennis-Ass, mit einem benachbarten Ehepaar die Partner tauschen wollten.
    Ich hatte sie meinem alten Freund Haywood Prentiss empfohlen, auch wenn ich es schade gefunden hatte, den Fall aus Zeitgründen nicht selbst annehmen zu können. Als ich auf sie zuging, sah ich, dass mit Jeanette Colton etwas nicht stimmte. Auf ihrer linken Wange prangte ein frischer Händeabdruck, und sie hatte zwei geschwollene, blau geschlagene Augen.
    Wie mit einem Haken umklammerte sie meinen Arm. »Jack, ich muss mit Ihnen reden. Es tut mir leid, dass ich einfach so hier aufkreuze.«
    »Meine Güte, was ist denn passiert? Gehen wir nach oben in mein Büro.«
    Ihr Gesicht zuckte, und sie begann zu weinen, sah auf einmal aus wie ein kleines Mädchen. »Ich habe was Schlimmes getan«, stotterte sie, als wir in den Fahrstuhl stiegen. »Ich habe Lars mit seinem Rolls Royce überfahren.«
    »Sie haben was getan?«
    »Ihn überfahren und sogar noch mal den Rückwärtsgang eingelegt.«
    »Sie haben ihn umgebracht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er hat mich böse beschimpft, als ich gegangen bin. Ich habe einen Krankenwagen gerufen, aber nicht gewartet, bis er da war. Ich brauche Ihre Hilfe, Jack. Einen Besseren als Sie gibt es nicht.«
    Wir verließen den Fahrstuhl und eilten wie ein geölter Blitz in mein Büro. Die Aussage mit den abgeschlossenen Fällen konnte ich wieder streichen.
    »Sie erhalten von mir alle erdenkliche Hilfe«, versprach ich, während ich die Tür öffnete und zur Seite trat, um Jeanette den Vortritt zu lassen.
    Beide, sowohl Jeanette als auch ich, erschraken wir. Mein Zwillingsbruder saß affektiert grinsend auf meinem Stuhl, seine Mokassins auf meinem Schreibtisch.
    Warum war er hier? Welchen Mülleimer wollte er jetzt wieder über mir auskippen?
    »Wie läuft’s im Heldengeschäft?«, fragte Tommy. »Bitte keine Tränen, mein Fräulein in Nöten. Jack wird alles wieder geradebiegen.«

1 23
    »Es dauert nur eine Minute, Brüderchen«, versicherte Tommy. »Dann hast du wieder Ruhe vor mir.«
    Ich bat Jeanette, neben Codys Schreibtisch Platz zu nehmen. Dreißig Sekunden, versprach ich ihr, als ich die Tür hinter ihr schloss.
    »Fang an«, verlangte ich.
    »Es geht um eine kleine Enthüllung meinerseits.« Tommy reichte mir ein Dokument aus einem

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