Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
weiblichen Käfer neben ihr. Dann folgen deine senilen Freunde, und als Letztes töte ich dich, Bruder. Ich werde es tun, weil ich es, anders als du, tun kann. Was willst du dagegen unternehmen?
Das, erwiderte er. Und ich werde es tun, weil ich es, anders als du, tun kann.
Er griff mit allem, was er war, nach ihr, mit allem, zu dem er in seinen langen sechsundzwanzig Jahren anstrengender Existenz geworden war. Mit allem, was in ihm war, mit allem, was ihn darstellte. Er spürte, wie sich ihr Geist verhärtete, als sie ihren Widerstand verstärkte.
Und er spürte, wie sie vor seinem Mitleid zurückzuckte.
Das war das Letzte, was sie von ihm erwartet hatte.
Doch er tat das nicht allein. Die Cetacea waren bei ihm. Sie wickelten sich um sie wie ein Kokon aus solcher Wärme, solchem Mitgefühl, solchem Verständnis, dass es ihr trotz ihres mentalen Protestgeheuls nicht gelang, sie zu ignorieren. Das Krang machte sich ebenfalls bemerkbar, es sättigte ihren Geist mit mehreren hunderttausend Jahren verlorener Geschichte. Es zeigte ihr die Zerstörung ganzer Welten, den nicht enden wollenden Krieg zwischen den Tar-Aiym und ihrem Erzfeind, den Hur'rikku, sowie die Verwüstung und die absolute Sinnlosigkeit, die aus diesem schaurig kolossalen Konflikt resultierten. Und zu guter Letzt brachte sich auch noch der Gruppenverstand von Midworld ein, eine alles umfassende Grünheit, die gleichzeitig eine Projektion als auch eine Repräsentation eines gesamten Planeten war, dessen den Globus umfassende Organismen miteinander verbunden waren durch das universelle Bedürfnis, einfach nur überleben zu wollen. Indem sie Flinx als Vektor nutzten, streckten sie sich aus und umhüllten sie.
Die unerbittliche Kraft dieses kollektiven Mitleids schlug den grenzenlosen Zorn in die Flucht, ließ die blinde Wut schmelzen und erstickte die Bitterkeit, die Flinx' Halbschwester antrieb und stärkte. Sie wehrte sich erbittert, schlug blind um sich und auf das Verständnis ein, das sie zu ersticken drohte.
Nichts konnte der Macht dieser kollektiven Empathie widerstehen. Nicht einmal all der Hass in der Galaxie. Nicht einmal die verbitterte, geschrumpfte Seele einer Person, die so getrieben und besessen war wie Mahnahmi. Zu guter Letzt gab ihr Zorn nach.
Sie stieß einen letzten trotzigen, hasserfüllten Schrei aus und begann zu zittern. Langsam sank sie zu Boden, legte die Waffe vorsichtig beiseite, zog die Beine an die Brust, legte die Arme um ihre Knie und begann zu wimmern. Kurz darauf begann sie, sich hin und her zu wiegen. Tief in ihr war etwas freigelegt worden, und sobald es enthüllt war, konnte man es nicht einfach wieder beiseiteschieben oder dahin zurückstecken, wo es gewesen war.
Als der Schmerz hinter ihren Augen endlich nachließ, stellte die schwer atmende Clarity fest, dass sie die teuflische Frau anstarrte. In ihrer Nähe schien die lädierte und angeschlagene Sylzenzuzex auch langsam wieder ihr Bewusstsein zurückzuerlangen. Nach einigen Augenblicken krabbelte Clarity zögerlich auf Händen und Knien nach vorn. Sie streckte die Hand aus und stieß die Thranx-Waffe beiseite. Diese glitt polternd über das Deck. Die umwerfend gut aussehende blonde Frau versuchte nicht, danach zu greifen.
Rabenschwarze Augen sahen Clarity an. Ihr Blick war ausdruckslos, absolut leer. Darin befand sich keine Böswilligkeit mehr, kein abgrundtiefer Hass, keine Mordlust. Da war einfach ... nichts.
Die Frau beugte sich näher zu ihr. Clarity wollte erst zurückweichen, zögerte dann jedoch und blieb, wo sie war. Auf Händen und Knien kam die Frau näher und immer näher. Dann hielt sie an, ließ den Kopf sinken und legte sich auf die Seite. Mit dem Kopf in Claritys Schoß zog sie die Knie hoch bis an die Brust und lag schweigend da, während sie ins Nichts starrte. All der Hass in ihr schien erstickt worden zu sein, und er hatte nichts als ein Rätsel zurückgelassen.
Innerhalb der purpurroten Sphäre gab es keine Zeit und keinen Raum, doch Flinx erkannte in seinem fast schon komatösen Zustand, dass Clarity in Sicherheit war. Eine Woge der Erleichterung erfasste ihn, einer Erleichterung, die nur unter verzweifelten Umständen entstehen kann. Dabei hielten ihn die Cetacea zusammen, das Krang hielt ihn aufrecht, und das Grün wurde eins mit ihm. Auf seiner Brust zuckte Pip, die emotionale Linse, als all die Sorge und das Mitgefühl durch jenen unnachahmlichen Teil des Verstandes ihres Herrn flossen, der ihn als einzigartigen und nicht
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