Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
Sicherheitsabstand zum Schiff zurückgelegt hatte, aktivierte es seinen Hauptantrieb und flog dann rasch zu der unter ihm liegenden Welt hinab - einer Welt, die Flinx erlebt und vermutlich besser kennengelernt hatte als jedes andere Mitglied seiner Spezies.
Die Ansammlung arkanen Wissens und esoterischer Erfahrungen ist eine Gewohnheit, die ich auch beibehalten will, dachte er, während er durch die vertrauten Korridore schritt.
»Willkommen zurück.« Das Schiff begrüßte ihn, als er die Brücke betrat. Sein Lieblingskaltgetränk wartete bereits auf einer Armlehne des Pilotensessels auf ihn. Er nahm das Glas, setzte sich aber nicht, sondern trank im Stehen und starrte aus dem geschwungenen Aussichtsfenster hinaus. Dahinter schimmerte Blasusarr im Licht seines Sterns. Er war an Orte gereist, die noch nie ein Mensch vor ihm betreten hatte, und das war ihm auf eine bis dato unvorstellbare Weise gelungen. Seine Leistung überstieg alles, was er sich bei seiner Ankunft vor einigen Wochen erhofft hatte. Er verließ die imperiale Heimatwelt nicht nur in einem Stück, sondern hatte überdies viele neue Freunde gefunden, sich neues Wissen angeeignet und einen Friedensvertrag zwischen den AAnn und den Menschen erwirken können - wenngleich auch nur für ein Jahr.
Das war nicht übel für einen einige Wochen andauernden geheimen und höchst illegalen Zwischenstopp, fand er.
»Es ist schön, wieder hier zu sein. Hast du mich vermisst?«
»Ich war natürlich besorgt um Ihr Wohlergehen«, erwiderte das Schiff gleichmütig. »Die Frage impliziert das Vorhandensein einer Emotion, zu der ich rein mathematisch nicht fähig bin.« Die Teacher machte eine kurze, vermutlich einprogrammierte Pause. »Ich muss zugeben, dass ich wissen will, wie es Ihnen gelungen ist, von jemandem, der gesucht und gejagt wird, zu einer Person zu werden, die von einem imperialen AAnn-Militärshuttle zurückgebracht wird. Ich spüre, dass dieser deutliche Widerspruch ein Defizit in meiner Datenbank darstellt, das dringend behoben werden muss.«
Flinx stieß einen tiefen Seufzer aus, drehte sich um und ließ sich auf den Sitz sinken. »Ich werde dir im Verlauf unserer Reise alle Einzelheiten erzählen. Bereite jetzt den Abflug vor.«
»Soll ich erneut den vorherigen Vektor eingeben?«, lautete die prompte Frage. »Damit wir die zuvor begonnene Suche fortsetzen können? Die, wie ich anmerken muss, aufgrund Ihres Umwegs und einer Verzögerung, die sich nur als bedauerlich einstufen lässt, in letzter Zeit viel zu kurz gekommen ist.«
»Ich weiß, ich weiß«, brummte Flinx gereizt. »Du benimmst dich manchmal wirklich wie eine Glucke!«
»Das ist eine wichtige Funktion meiner Programmierung, wenngleich nicht auf Vögel bezogen. Sie haben selbst wiederholt auf ihre Wichtigkeit hingewiesen.«
»Das weiß ich ebenfalls.« Flinx kippte den Rest des Getränks hinunter, um seinen Mund und seine Kehle abzukühlen. Die Kopfschmerzen, die sich in seinem Hinterkopf breitmachten, hatten nichts mit der Temperatur der Flüssigkeit zu tun, die er zu sich nahm. »Zuerst Jast, dann Visaria, danach Gestalt und jetzt hier.« Nicht zum ersten Mal wünschte er sich ein Gesicht, in das er sehen, mit dem er reden, das er einschätzen konnte. Doch hier gab es nur das Innere des Schiffes, die elegant geschwungenen Wände und die stillen, fügsamen Instrumente. Von dem Augenblick an, in dem er das Schiff von seinen Erbauern, den Ulru-Ujurrianern, erhalten hatte, war er nicht gewillt gewesen, ihm einen sichtbaren Avatar zuzuweisen.
Er sah in seinen Träumen schon mehr als genug Gesichter.
»Ich habe bei jedem dieser Besuche auf jeder dieser Welten etwas gelernt, Schiff. Und dabei ist mir klar geworden, dass ich diese Suche nicht allein durchführen kann. Ich brauche Hilfe. Unterstützung. Und nicht nur die moralische Unterstützung, wie sie Bran und Tru liefern können. Ich glaube nicht, dass ich das alleine durchziehen kann.«
»Sie sind der Einzige, der den Kontakt mit dieser umherziehenden Tar-Aiym-Waffenplattform herstellen kann, die das Objekt dieser Suche ist.« Der Tonfall des Schiffes war gleichzeitig kalt, unversöhnlich und mitfühlend. »Welche Hilfe könnten Sie denn brauchen? Welche würden Sie hilfreich finden?«
»Das versuche ich selbst noch herauszufinden.« In Flinx' Kopf flogen die Worte und Ideen wild durcheinander, und es fiel ihm schwer, das einer Maschine zu erklären. »Es ist nur ... Es ist zu viel für eine Person. Es ist einfach zu viel für
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