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Die Spur des Dschingis-Khan

Titel: Die Spur des Dschingis-Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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diese Reise guten Erfolg hat. Sie wird uns auch unserem Glück näherbringen. Am Balkaschsee treffen wir uns bestimmt wieder.«
    *

Es war eine kleine, gut bürgerliche Teestube, die Tschung Fu in der Chinatown von Frisko hielt.
    Aber diese solide Teestube war nur der Vorhang vor schlimmeren Dingen. Die gelben und weißen Gäste Tschung Fus konsumierten nicht nur den duftigen Trank der Pekkoblüte. Sie huldigten auch dem Genuß des Opiums. Diesem Zweck diente der hintere Raum des Teehauses.
    Es war um die dritte Nachmittagsstunde. Schon hatte das Lokal Tschung Fus reichlichen Zuspruch gehabt. Alle Nischen des hinteren Raumes waren belegt, alle Polster und Kissen im Raum selbst besetzt. Gelbe und auch einzelne Weiße lagen hier. Die meisten bereits im tiefen Rausch.
    Jetzt begleitete der Wirt dienernd und kriechend Collin Cameron und dessen Begleiter, ein gelbschwarzes Halbblut, in den Raum.
    »Es tut mir sehr leid, Mr. Cameron … alle Kojen sind besetzt …«
    Collin Cameron blieb zögernd mitten im Raum stehen. Sein Blick glitt über die Gäste, die hier als die willenlosen Sklaven einer Droge auf den Kissen lagen.
    »Verdammtes Pack!«
    Er machte eine Bewegung, als ob er den nächsten mit einem Fußtritt von seinem Lager hinabschleudern wolle.
    Der Wirt deutete einladend auf einen unbesetzten Tisch in der Mitte des Raumes. Collin Cameron fragte: »Wer ist hier?«
    »Nur alte Bekannte! Sie schlafen alle. Man könnte sie hinaustragen, ohne daß sie es merken.«
    Noch einmal ein kurzes Überlegen. Dann ließ sich Collin Cameron an dem Mitteltisch nieder und lud seinen Begleiter durch eine Handbewegung ein, das gleiche zu tun. Der Wirt brachte ihnen selbst den frischen Tee. Dann zog er sich zurück.
    Collin Cameron eröffnete die Unterhaltung.
    »Was Neues?«
    »Nein, Mr. Cameron. Sie haben die letzten Artikel in meinem Blatt gelesen. Waren sie nicht gut?«
    »Sie waren gut. Aber von nun ab muß ein anderer Ton angeschlagen werden.«
    »Noch schärfer? Vergessen Sie nicht, daß mein Blatt schon jetzt in Gefahr stand, verboten zu werden.«
    »Die Wahl Josua Bordens ist verschoben!«
    »Verschoben! Warum? … Ein böses Zeichen … Verrat?«
    »Es kann nicht anders sein.«
    »Was nun?«
    »Das frage ich Sie.«
    »Dann muß eben alles andere auch verschoben werden.«
    »Ausgeschlossen!«
    Der andere pfiff leise durch die Zähne und kniff die Schlitzaugen noch enger zusammen.
    »Unsere Führer werden nicht mitmachen.«
    »Dann werden andere die Führer sein! Einer davon Sie!«
    Der andere sank in seinen Sessel zurück.
    »Es wird nicht gehen, Mr. Cameron. Die Massen werden uns nicht folgen.«
    »Zugegeben! Die große Masse der Schwarzen nicht … das heißt nicht sogleich … Aber sind Sie der Hafenarbeiter sicher?«
    Ein übles Grinsen ließ die Züge des schwarzgelben Halbblutes noch abstoßender erscheinen.
    »Mit genügend … so etwas …«, seine Hände machten die Bewegung des Geldzählens, »und dem nötigen Whisky … Ja!« »Wie steht’s mit den Mortonwerken?«
    »Das kann ich nicht sagen. Aber der Führer ist empfänglich für …« Wieder vollführten die Finger des Sprechenden die Bewegung des Geldzählens.
    »Ich werde mit ihm reden. Wie steht’s mit der schwarzen Universität? Ihre Organisation ist die beste. Ihr Beispiel würde große Wirkung haben.«
    »Die jungen Hitzköpfe müßten sich bei zweckmäßigerer Behandlung wohl gebrauchen lassen … Ein geschickt inszenierter Streit mit den weißen Studenten … Alles im richtigen Moment … Das dürfte genügen.«
    »All right! Die Arbeit in Frisko lege ich in Ihre Hände.«
    Collin Cameron zog ein Scheckbuch heraus und reichte es seinem Gegenüber.
    »Wie hoch?«
    »In jeder Höhe!«
    Das Grinsen auf den Zügen des anderen verbreiterte sich. Seine Finger umklammerten das Buch.
    »Ich fahre heute nacht nach Louisiana, um dort weiterzuarbeiten.«
    Ein Nicken des anderen. Noch einmal ließ Collin Cameron einen Blick über den Raum und seine Insassen gleiten. Dann schritt er mit seinem Partner dem Ausgang zu. Ihre Schritte verklangen auf dem Flur.
    Plötzlich blieb Collin Cameron stehen und schlich leise wieder dem eben verlassenen Raum zu. Mit unendlicher Vorsicht schob er den Vorhang um wenige Millimeter zur Seite, daß sein Auge eben den Raum überblicken konnte. Alles war noch genau so, wie er es verlassen hatte. Als er sich umdrehte, stand der gelbe Wirt katzbuckelnd vor ihm.
    »Alles in Ordnung, Mr. Cameron. Die Toten haben keine tauberen Ohren als

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