Die Spur Des Feuers
rumzukommandieren«, raunzte er.
»Ich habe es satt, mir dauernd sagen zu lassen, was ich zu tun habe.«
Sie hörte ihm kaum zu. Sie hatten die Kurve schon fast hinter sich, sie konnte das Feuer bereits sehen.
Eine große Scheune, die lichterloh brannte.
Blanke Panik ergriff sie. Jason! »Lassen Sie mich aussteigen.«
»Wie Sie wünschen.« Dickens hatte vor dem Farmhaus gehalten. »Ich habe meine Aufgabe erledigt.«
Sie riss die Tür auf und sprang aus dem Wagen. Intensive Hitze schlug ihr entgegen, als sie auf die Scheune zurannte.
»Da ist er nicht, Kerry.«
Sie wirbelte zu dem Mann hinter ihr herum.
Trask war aus dem Haus gekommen und stand auf der Veranda. Er war unverkennbar. Die kindlichen blauen Augen, die sie anschauten, waren dieselben, die sie von dem Foto kannte. Der Feuerschein erhellte sein lächelndes Gesicht, als er die Stufen herunterkam. »Sie glauben anscheinend tatsächlich, ich würde mich selbst um mein Vergnügen bringen, indem ich die Geduld verliere. Aber nachdem ich so lange gewartet habe, möchte ich jeden Augenblick voll auskosten.«
Sie ignorierte sein Geschwätz, reagierte nur auf die erste Aussage.
»Jason ist nicht in der Scheune?«, fragte Kerry.
»Nein. Ich habe sogar das Vieh aus seinem warmen, gemütlichen Stall getrieben. Das ist nur ein Freudenfeuer, um Sie willkommen zu heißen.«
Und um ihr einen Schrecken einzujagen, dachte sie frustriert.
»Wo ist er?«
Mit einer Kopfbewegung deutete Trask auf das Haus.
»In einem Zimmer im ersten Stock, zusammen mit seinem Vater. Die beiden sind wirklich ein Herz und eine Seele. Ich wusste, dass sie gern zusammen sein würden.«
»Ich fahre jetzt«, sagte Dickens und ließ den Motor kurz aufheulen. »Ki Yong erwartet mich ein Stück die Straße hinunter, um mir den Rest meiner Bezahlung zu geben.«
»Aber gern, fahren Sie«, sagte Trask, ohne seinen Blick von Kerry abzuwenden. »Es könnte allerdings sein, dass auch ihn eine Überraschung erwartet«, murmelte er. »Ich bezweifle, dass Ki Yong ihm Geld geben wird. Wahrscheinlich wird er es vorziehen, sich eines potenziellen Zeugen auf endgültigere Art zu entledigen.«
»Sehr gut. Dickens interessiert mich nicht. Ich will Jason sehen.«
»Das werden Sie.« Er schaute zu der brennenden Scheune hinüber. »Aber zuerst möchte ich, dass Sie sich mein Feuer ansehen. Ich habe mir sehr große Mühe damit gegeben und möchte das Ergebnis mit Ihnen gemeinsam genießen.«
Sie folgte seinem Blick zu den lodernden Flammen.
»Erwarten Sie etwa von mir, dass ich dieser Zerstörungswut irgendetwas abgewinne?«
»Vielleicht nicht. Was Sie sehen, ist eine Hülle ohne größere Bedeutung.« Er lächelte. »Aber die Hülle ist nicht so leer, wie Sie glauben.«
Sie erstarrte. »Sie haben mir doch gesagt, Jason wäre nicht da drin. Sie haben gesagt, er wäre im Farmhaus, in einem Zimmer im ersten Stock. Und dass Sie das Vieh hinausgetrieben hätten.«
»Ja, das habe ich allerdings. Aber ich wollte Firestorm nicht beleidigen, indem ich ihm seine Lieblingsnahrung vorenthielt.«
»Was haben Sie getan, Sie verdammter Dreckskerl? Wer ist da drin?«
Er lachte in sich hinein. »Der Besitzer dieser Farm und dessen Frau. Aber keine Sorge, sie haben nicht gelitten. Ich war gezwungen, sie gestern Abend schon zu töten, um nicht zu riskieren, dass sie mir Probleme bereiten.«
Er schüttelte den Kopf. »Schade. Der Gesamteindruck wäre viel intensiver für Sie gewesen, wenn ich Ihnen vor dem eigentlichen Festmahl ein kleines Horsd’œuvre hätte servieren können.«
Eiskalter Schrecken fuhr ihr in die Glieder. Sie schloss die Augen. Sie musste sich dagegen wehren. Sie musste sich gegen ihn wehren, gegen ihn ankämpfen. Solange sie solche Angst hatte, würde sie keine Chance haben, ihn zu beeinflussen.
Sie öffnete die Augen. »Ich habe keine Lust, mir anzusehen, wie Sie diese armen Leute verbrennen. Das ist genauso pervers, wie Sie selbst es sind. Bringen Sie mich zu Jason.«
Trask runzelte die Stirn. »Sie enttäuschen mich.«
Dann erhellte sich sein Gesicht wieder. »Aber ich sollte mich eigentlich nicht wundern. Ich hätte damit rechnen müssen, dass Sie sich mit mir anlegen würden. Erkennen Sie dieses Haus wieder?«
»Warum sollte ich? Ich bin noch nie hier gewesen.«
»Richtig. Aber was ist mit den Birnbäumen? Was ist mit dem Fluss?«
Der Fluss hinter der Scheune war ihr noch gar nicht aufgefallen. Irgendetwas regte sich in ihrer Erinnerung.
»Was versuchen Sie mir zu
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