Die Spuren der Seele
vorhanden ist oder eher moderne Varianten des Fortschritts ihr Unwesen treiben, was Mark Twain in seinem Roman Huckleberry Finn trefflich beschreibt: »Kaum verloren wir das Ziel aus den Augen, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.«
Zum Schnellgang gesellen sich nicht selten raumgreifende Schritte. Wer in dieser Weise vorwärtsstrebt, scheint zu wissen, wo er hinwill und wo es langgeht. Er wirkt motiviert und zielorientiert. Die Gefahr liegt hier im »Huckleberry-Finn-Syndrom« und einem problematischen oder gar nicht vorhandenen (inneren) Ziel.
Eine langsame Gangart kündet von ruhigem Auftreten und bedacht gesetzten Schritten. Man lässt das Leben kommen, geht höchstens ruhig darauf zu, aber man eilt ihm keinesfalls voraus. Wer im Auto herunterschaltet oder beim Reiten oder Gehen eine langsamere Gangart wählt, kann sich damit auch besser auf Herausforderungen wie Steigungen oder schwieriges Terrain einstellen. Hinter dieser Haltung verbirgt sich ein besonnener Mensch, dem allerdings auch Dynamik, Mut und Ehrgeiz fehlen könnten. Er sollte sich fragen, ob es echte innere Ruhe ist, aus der heraus er sich bewegt und voranschreitet. Was bewegt ihn in der Tiefe, und wo will er im Leben hin, beziehungsweise wo will das Leben mit ihm hin? Idealerweise entspricht eine langsame Gangart der seelischen Gelassenheit des Betroffenen, gemäß dem Zen-Motto: »Wenn du es eilig hast, mach einen Umweg und geh langsamer.«
Oft ist der langsame Gang mit kleinen Schritten assoziiert, denen man Angst und Vorsicht ansieht. Abgesehen davon, dass kleine Schritte aus orthopädischer Sicht sinnvoller sind als große, weil sie die Ausdauer erhöhen und das Bewegungsbild verbessern, sind sie als unbewusstes Muster ein weniger günstiges Zeichen und verraten Unentschlossenheit und Unsicherheit im Hinblick auf das (Lebens-)Ziel.
Wer beim Gehen ständig vor sich auf den Boden schaut, der ist sich des Weges und seiner Schritte nicht sicher. Von der Welt wird er nicht viel zu sehen bekommen. Hans Guckindieluft im anderen Extrem wird möglicherweise in manche Grube fallen. Wer im Idealfall selbstbewusst und hoch erhobenen Hauptes seiner Wege geht, strahlt Zuversicht und Sicherheit aus. Er wird sich zu behaupten wissen und mit Vor(aus)sicht die besten Chancen haben.
[ 1 ] Siehe dazu die entsprechende Übung in Dahlke, Die Notfallapotheke für die Seele, München 2009.
[ 2 ] Siehe Dahlke, »Aller guten Dinge sind drei« – Mein Programm für mehr Gesundheit, München 2009.
Die Zeichen am Fuss
Fußgröße und Fußform
Die Größe der Füße wird auch durch ihre Fühler, unsere Zehen, bestimmt. Wenn sie sich wie Antennen hinausstrecken, spricht dies für einen freien Menschen, der sich seine eigenen Gedanken macht und sich als Freidenker erweist. Sind die Zehen eher eingezogen und zurückgenommen, dürfte es damit zusammenhängen, dass ihre Besitzer öfter eins draufbekommen haben und sich festkrallen mussten, um nicht vertrieben zu werden. Möglicherweise standen ihnen auch andere häufig auf den Zehen und behinderten ihren Fortschritt.
Besitzer großer Füße sollen auf großem Fuß leben und größere Spuren auf der Erde hinterlassen, wozu sie aber oft zu schüchtern sind. Es ist oft nicht leicht, sich der im Körper zum Ausdruck kommenden Lebensaufgabe zu stellen, und insbesondere Frauen hassen häufig ihre subjektiv als zu groß empfundenen Füße. Damit lehnen sie den in ihren Wurzeln ausgedrückten großen Anspruch ab, sich kräftig im Leben zu verwurzeln und breite Spuren zu hinterlassen. Meist wollen gerade sie – im übertragenen Sinn – auf großem Fuß leben , ohne sich dies jedoch selbst einzugestehen. Folglich wirken große Füße, die diesen Anspruch bei jedem Schuhkauf überdeutlich mittels Übergrößen einfordern, auf die Betroffenen besonders störend und werden in ihrer Ehrlichkeit diskriminiert (mehr dazu im Kapitel Das Thema Schuhe ).
Die Besitzer enger, schmaler Füße übernehmen gern das Kommando und zeigen sich nicht selten als Besserwisser, die dazu neigen, andere (für sich) arbeiten zu lassen. Weil sie so empfindlich sind, üben sie viel Kritik und stoßen sich an Kleinigkeiten, die sie aufregen. Andererseits genießen sie gern die guten Seiten des Lebens.
Breite Füße gehören meist zu harten Arbeitern, die ständig in Aktion sind und Mühe haben stillzusitzen, weil sie ständig Sinnvolles leisten wollen.
Besitzer flacher Füße ohne viel polsterndes Fleisch sind gern in Gesellschaft und brauchen
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