Die Spuren der Seele
neptunischen Flossen, sind uns Lebensbasis und verkörpern persönliche Standpunkte.
Hohe Gewölbe sind häufig bei Menschen mit großer innerer Stärke zu finden, die sich hohe Ziele setzen und sowohl gern mit sich allein als auch gesellig sein können, wenn es an der Zeit für sie ist. Doch brauchen sie immer wieder viel Ruhe, um sich zu regenerieren. Oft erleben sie sich als Einzelkämpfer und können nur schwer Hilfe von außen annehmen.
Die Art des doppelten oder des einfachen Fußgewölbes verrät aber auch die Standpunkte und den Halt, die wir im Leben finden – oder ob wir in selbigem schwimmen, weil unsere Flossen sich in Bezug auf die Erde tatsächlich zu Plattfüßen gewandelt und beide Gewölbe verloren haben.
Jedem einzelnen Fuß lässt sich ansehen, wie sicher sein Besitzer dasteht. Der beste Stand ist natürlich der auf drei Punkten bei intaktem Längs- und Quergewölbe. Die meisten stehen nach Einbuße ihres vorderen Gewölbes pro Fuß nur noch auf zwei Punkten. Immerhin ergibt das bei zwei Füßen noch vier feste Punkte und damit eine relativ gute Stabilität, wenn auch nicht mehr die Sicherheit der ursprünglichen sechs festen Punkte – und vor allem nicht mehr stabile Standfestigkeit des einzelnen Beines. Idealerweise wäre gute Balance auch auf einem Bein möglich. Der moderne Mensch aber braucht in der Regel schon beide Beine, um sich noch auf denselben halten zu können, weil er an jedem Fuß einen Standpunkt eingebüßt hat.
Wer beide Gewölbe verloren hat, steht sehr platt da und auch etwas rutschig bis haltlos. Er riskiert bei insgesamt nur zwei festen Punkten auf seinen Plattfüßen eine Rutschpartie und schlittert mehr dahin, als sicher zu stehen. Bewegung ist in diesem Fall die einzige Sicherheit. Im Ruhezustand wird der Betreffende sogleich (stand-)unsicher und kippelig. Das heißt, er kann sich Ruhe gar nicht mehr leisten und wird auch nur schwer innere Ruhe finden, sondern muss ständig in Aktion bleiben, um wenigstens einen Anflug von Stabilität zu fühlen. Dies ist geradezu eine Metapher für das moderne Leben.
Analog zu Problemen des äußeren Halts – des guten Stehens – ist es wenig erstaunlich, wenn immer mehr Menschen den (inneren) Halt verlieren. Tatsächlich kommen sie einfach nicht mehr zum Innehalten in einem Leben, in dem zum Beispiel mit Hilfe von Firmenberatern jede Minute Leerlauf wegrationalisiert wird. Wer aber den inneren Halt verliert, wird rasch haltlos und verliert den In halt im Leben, wodurch Letzteres zu einer Art Rutschpartie wird. Dramatischerweise ist der Verlust von Inhalt eine Vorstufe zur Depression, die moderne Menschen immer häufiger ereilt. Die haltloser werdenden (Platt-)Füße sind ein konkreter körperlicher Hinweis auf diese verunsichernde Problematik.
Am Stehen lässt sich sogar der Stand (beziehungsweise Gemütszustand) bis hin zum Status eines Menschen ablesen. Steht er auf den Fersen und somit vertrauensvoll zurückgelehnt, weil er erreicht hat, was er wollte? Oder ist er mit dem Gewicht auf dem Vorderfuß und ständig auf dem Sprung (zu neuen Gelegenheiten), um doch noch zu verwirklichen, was ihn innerlich bewegt und anspornt? Aber auch Hinweise auf die Verlässlichkeit eigener Standpunkte und auch die Fähigkeit, Schwierigkeiten durchzu stehen , sind in den Füßen und ihrem konkreten Stand zu finden. Wer kippelig und unsicher steht, um den steht es meist auch nicht so gut; er hat sich und seinen Platz noch nicht gefunden und verbreitet entsprechende Unsicherheit, wenn er seine Standpunkte ver tritt .
Die Füße vermitteln aber nicht nur deut liche Botschaften, sondern helfen auch, schwere Situationen konkret durchzustehen. [1] Im Sitzen oder Liegen ist dies viel weniger leicht zu schaffen, gerade weil man dann zu ablenkenden Beschäftigungen neigt, die in wirklich schweren seelischen Situationen meist wenig hilfreich sind.
Der Auftritt und die Art des Gehens als Ausdruck persönlichen Fortschritts
Der buchstäbliche Eindruck , den jemand hinterlässt, sein Auftritt , lässt sich gut an seiner Fußspur im Sand ablesen. Allerdings könnte sich darin auch nur der Anspruch ausdrücken, während die Realität dahinter (noch) zurückbleibt. Die Art des Gehens ist stets auch ein Spiegel unseres Fortschritts und zeigt, wie wir mit der Erde und der Materie umgehen. Trampelt jemand durchs Leben, heißt dies, dass er mehr Beachtung möchte und dafür zu kämpfen bereit ist. Jedenfalls erregt er mit jedem seiner polternden Schritte
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