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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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Peachtree Road Race zugesteckt hatte. War L. A. wirklich enttäuscht oder spielte er es mir nur vor?
    Â»Der Brief von Marshall hat alles verändert. Ich habe erkannt, dass ich diese Information nicht einfach zurückhalten kann und er einfach hingerichtet wird. So bin ich nicht.«
    Â»Aber das wird sowieso passieren. Nur dass es jetzt dein Boss ist, der die Informationen zurückhält, und der Preis dafür ist, dass Caleb Tate davonkommt.«
    Â»Das liegt nicht mehr in meiner Hand«, sagte ich.
    Â»Wirklich? Ich verstehe nicht viel von der internen Politik bei der Staatsanwaltschaft, aber eines weiß ich: Du bist im Moment die größte Legende der ganzen Staatsanwaltschaft. Wenn es nach der Presse ginge, würden sie dich schlicht und einfach zur Heiligen erklären. Sogar Richter, die dir eine Strafe aufbrummen, werden von der Presse gekreuzigt. Wenn du irgendetwas durchsetzen wolltest, würde Masterson dir nicht in die Quere kommen.«
    Ich fand, L. A. überschätzte meine Popularität, aber ich verstand, was er meinte. Ich wusste auch, dass er so hart daran gearbeitet hatte, Caleb Tate festzunageln, dass er jetzt nicht einfach aufgeben konnte. Und offen gestanden konnte ich das auch nicht.
    L. A. hatte mehr als vierzig Zeugen befragt. Wir hatten gemeinsam eine schlüssige Theorie aus finanziellem Motiv, ehelichen Disputen und unheimlichen Parallelen zum Fall Kendra Van Wyck aufgebaut. Der Prozessbeginn war in nur drei Wochen. Aber alles hing immer noch von der Zeugenaussage von Rafael Rivera ab.
    Â»Wir haben immer noch eine Chance, wenn wir einen anderen Beweis für Tates Zugang zu Drogen finden«, sagte ich.
    L. A. verzog sein Gesicht. »Das ist nur ein Knochen, den dir Masterson zugeworfen hat. Das ist unmöglich, und er weiß es.«
    Ich verbrachte fast eine Stunde mit L. A. in dem Starbucks, bevor ich mich entschuldigte. Ich musste nach Hause und mich um Justice kümmern. Ich ging mit einem unbehaglichen Gefühl, und ich wusste, L. A. ging es genauso. Das Knistern unserer früheren Treffen war verschwunden. An seine Stelle war ein geistiger Wettstreit zwischen zwei Profis getreten, die einander anscheinend nicht mehr ganz und gar vertrauten.

    In dieser Nacht brachte ich mein Gehirn nicht zum Schweigen, selbst nachdem ich eine Schlaftablette genommen hatte. Mich quälte der Gedanke, dass Caleb Tate sein Strafverfahren gewann, ohne vor Gericht zu müssen, und das auch noch wahrscheinlich dadurch, dass sich mein Vater auf der Schattenseite des Gesetzes bewegt hatte. Doch diese Sorgen, so schwer sie waren, wurden von nur einem Bild in den Hintergrund gedrängt, das mich krank machte. In fünf Tagen würde ich in einem kleinen Raum im Gefängnis von Jackson stehen und zusehen, wie ein medizinischer Assistent eine tödliche Mischung aus Thiopental, Pancuronium und Kaliumchlorid in Antoine Marshalls Venen injizierte. Wie konnte ich schweigend dabei zusehen, in dem Wissen, dass es Beweise gab, die seiner Verteidigung dienen konnten? Aber wie konnte ich diese Beweise aushändigen, wenn der Bezirksstaatsanwalt es mir verboten hatte und dadurch vielleicht der Mörder meiner Mutter freikam?
    Ich hatte sowohl Donnerstag- als auch Freitagnacht Albträume von der Hinrichtung und wachte morgens schweißüberströmt auf. Auch tagsüber konnte ich meine Gedanken nicht von der bevorstehenden Hinrichtung ablenken. Es war nicht nur das Andenken an meinen Vater oder meine Pflicht gegenüber dem System, die mir Magenschmerzen bereiteten; es war mein Glaube an einen Gott, der diejenigen belohnte, die ihn ehrten, und die bestrafte, die es nicht taten. Auch wenn wir Caleb Tate nie vor Gericht stellten und die Vorwürfe gegen meinen Vater niemalsherauskamen, würde Gott wissen, dass ich diese Informationen gehabt hatte und tatenlos zugesehen hatte, wie Antoine Marshall hingerichtet worden war.
    Am späten Samstagnachmittag rief ich Masterson an und erzählte ihm von meinen Bedenken. »Ob wir Caleb Tate anklagen oder nicht – ich denke, wir haben die Pflicht, Mace James diese Informationen weiterzugeben«, sagte ich.
    Â»Sie sind zu sehr in den Fall involviert, um eine solche Entscheidung zu treffen«, sagte Masterson ruhig. »Es war richtig, dass Sie die Sache mir übergeben haben. Ich lasse gerade Ihre Ergebnisse überprüfen. Falls alles stimmt, wie Sie es herausgefunden haben, melde ich es am Montagmorgen direkt dem

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