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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Siger
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sich die Aufzeichnung auf seinem BlackBerry ein letztes Mal an. Sie kam von einem Privatdetektiv, den Mace beauftrag hatte, und die Qualität war nicht gut. Man konnte die verzerrte Stimme von Freddie Cooper ausmachen, aber selbst mit der besten digitalen Bearbeitung wären seine Worte kaum zu verstehen gewesen. Mace konnte hören, dass Freddie getrunken hatte, seine Gedanken waren zusammenhanglos. Es würde die Richter am Berufungsgericht sicher nicht überzeugen.
    Mace dehnte seine Nackenmuskeln, atmete tief aus und stieg aus seinem Truck. Es war ein warmer Märzabend bei Vollmond und einem bedrohlichen Wind von Norden. Mace trug Jeans und ein enges, schwarzes T-Shirt und sah damit aus wie ein Türsteher.
    Leute standen dicht gedrängt an der Bar und bestellten eine der achtzig Biersorten, die gut sichtbar auf einer Tafel hoch über der Bar aufgelistet waren. Mixgetränke kamen bei dieser Klientel nicht gut an. Mace drängte sich zum Billardraum durch, wo sich Gruppen von Männern und ein paar Frauen um sechs mit rotem Filz bespannte Pooltische fläzten. Barhocker standen an der Wand aufgereiht, und grüne Lampen hingen über den Tischen. Für das typische Bild fehlte nur noch der Zigarettenrauch.
    Am anderen Ende des Raumes stand ein Straßenlaternenmast von 1950. Junior Watts lehnte daran, hielt ein Billardqueue und behielt den Tisch im Auge. Junior war ein kleiner, dicklicher Mann mit Hängebacken und grauen Haaren, mit denen er kein Jahr jünger als fünfzig aussah. Im Billardraum waren die Leute jünger, und Junior stach heraus wie ein Teenager, der im Einkaufszentrum auf den Weihnachtsmann wartet. Er blickte auf und nickte Mace zu.
    Mace schob sich näher an den letzten Tisch heran, während Junior darum herumging und sich auf seinen nächsten Stoß vorbereitete, indem er die Lage der Kugeln aus verschiedenen Blickwinkeln beäugte. Während er noch überlegte, machte Junior eine Gruppe von Männern dumm an, bis sich die Lage aufheizte. Er legte seinen Queue ab und stellte sich vor den Größten und Dünnsten der Gruppe. Mehr Worte wurden gewechselt, und dann schlug Junior dem Typ das Bier aus der Hand. Flüche folgten, und der andere Mann schlug zu. Junior duckte sich weg, landete einen rechten Haken, und der Kampf begann.
    Andere im Billardraum gafften zu diesem plötzlichen Ausbruch von Gewalt hinüber und wichen vor den prügelnden Verrückten zurück. Ein Mann sprang Junior von hinten an. Die Schlägerei hätte sich auf wenige Teilnehmer beschränkt, wenn sich die drei Männer, die Junior vorher bezahlt hatte, herausgehalten hätten. Aber sie wollten sich ihre hundert Mäuse verdienen.
    Einer von ihnen zerbrach einen Queue auf den Schultern eines Mannes, der mit Junior kämpfte, und das Handgemenge eskalierte. Wilde Schläge wurden verteilt, Queues wurden zu Waffen, und ein paar Leute wurden über Billardtische geworfen.
    Wie bei den meisten Schlägereien teilte sich die Zuschauerschaft in zwei Gruppen – die, die sich davonstahlen, und die, die einer ordentlichen Rauferei nicht widerstehen konnten. Mace schaffte es, sich ins Zentrum des Geschehens zu schieben, gerade bevor die Türsteher kamen, um die Schläger zu trennen.
    Mace ging geradewegs auf den Mann zu, den Junior als Erstes angegriffen hatte – ein dürrer Mann mit gelben Zähnen, passenden schmutzigblonden Haaren und einem zotteligen Kinnbärtchen. Mace spielte die Rolle eines guten Türstehers, nahm sich den Mann vor und begann, ihn von der Menge wegzuschieben. Der Kerl fluchte und schrie in Juniors Richtung, erklärte Junior und den anderen, sie seien alle verrückt und dass er sie draußen auf dem Parkplatz erwarten werde.
    »Ganz ruhig«, warnte Mace. »Kein Grund, sich hier verhaften zu lassen.«
    Während Mace den Mann zurückdrängte, versuchte der, um Mace herumzukommen und noch ein paar Schläge anzubringen. Aber Mace hatte ihn fest im Griff und schleppte ihn auf die Tür zu. »Raus mit dir!«, befahl er. Die echten Türsteher trennten inzwischen die anderen Kämpfenden und versuchten herauszufinden, wer angefangen hatte.
    »Na komm schon, Coop.« Mace drängte den Mann auf die Ausgangstür zu. »Sie rufen die Cops, und du willst doch nicht mittendrin sein, wenn sie auftauchen.«
    Die Worte schienen Freddie Cooper zu beruhigen, und er sah Mace mit einem glasigen Blick an, als frage er sich, woher der große Mann seinen Spitznamen kannte. Mace zog ihn hinaus, und Freddie stolperte. Er fing sich wieder, schwankte ein wenig und

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