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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Siger
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Geständnisse machte, und vermied den Blickkontakt mit mir.
    »Dann ist das alles, was ich von diesem Zeugen brauche«, sagte Tate.
    Auf dem Weg an meinem Platz vorbei sah L. A. mich an und flüsterte ein »Sorry!«. Ich tat, als sei ich damit beschäftigt, etwas auf meinem Block zu notieren. Ich hoffte, die Jury hatte unseren raschen Austausch nicht gesehen.
    Ich konnte praktisch den Dampf spüren, der von Mastersons Körper ausging. Deshalb hatte er mir an meinem ersten Tag im Büro die Regel Nummer eins eingebläut – keine Beziehung mit Opfern oder Mitgliedern der Ermittlungsbehörden.
    »Es ist fast fünf Uhr«, sagte Richter Brown. »Die Verhandlung ist vertagt auf Montag.«

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
82
    Masterson bat mich, ihm zurück ins Büro zu folgen, zu einem kurzen Meeting, wie er sagte. Ich erwartete eine wütende Standpauke. Doch als wir ankamen, sprach er in kontrolliertem Ton mit mir und vermittelte eher tiefe Enttäuschung als Ärger. Ich wünschte, er hätte mich einfach angeschrien.
    Er schätzte unsere Chancen auf eine Verurteilung auf »gering bis nicht existent« ein. Die Fortsetzung des Prozesses würde nur den Ruf meines Vaters aufs Spiel setzen und die Staatsanwaltschaft rachsüchtig aussehen lassen. Und selbst wenn wir gewannen, hatte Tate jetzt zu viele Gründe für die Berufung. Statt Tate für diesen Mord zu bekämpfen, sollten wir daran arbeiten, ihn mit den Bandenmorden an Ronald Powell, Rontavius Eastbrook, Jimmy Brandywine und mit der brutalen Ermordung von Latrell Hamptons Freundin und ihrem kleinen Sohn in Verbindung zu bringen. »Wir stellen das Verfahren sofort am Montagmorgen ein«, erklärte mir Masterson. »Keine Widerrede.«
    Ich sagte nichts. Aber ich fragte mich, wie viel Politik hinter dieser Entscheidung stand. Das Verfahren einzustellen, würde Masterson großmütig erscheinen lassen, als wäre ihm die Gerechtigkeit wichtiger als ein Sieg. Das Urteil der Jury, zu verlieren, würde uns beide inkompetent aussehen lassen.
    »Wir lassen Rivera frei, und er kann bekommen, was er verdient«, fuhr Masterson fort. »Ich schicke ihn nicht nach Kalifornien, und ich verschwende keinen Polizeischutz an ihn. Er hat im Zeugenstand gelogen, auch wenn das Band zu mehrdeutig ist, als dass wir ihn wegen Meineids drankriegen könnten. Aber jetzt, da er seinen Deal gemacht hat, werden wir sehen, wie lange er überlebt.«
    Selbst mir, der wohl abgebrühtesten aller Staatsanwältinnen, erschien das hartherzig. Der Mann hatte einen Meineid geschworen und uns als Dummköpfe hingestellt, aber mir gefiel der Gedanke nicht, ihn einfach auf die Straße zu setzen und sterben zu lassen. Andererseits war ich im Moment wütend auf so viele Leute – inklusive Rafael Rivera –, dass ich auch nicht für ihn eintreten wollte.
    »Und Jamie, ich hoffe, Sie haben heute ein paar Dinge gelernt. Sie sind eine verflixt gute Staatsanwältin, aber Sie müssen Ihre Gefühle außen vor lassen.« Masterson schwieg kurz und warf mir einen Blick zu, der Stahl hätte schneiden können. »Und ich meine das mit allem gebührenden Respekt.«
    »Ja, Sir«, erwiderte ich.
    Ich blieb noch einen Augenblick sitzen, während Masterson irgendwelchen Papierkram erledigte. Er blickte auf. »Das ist alles«, sagte er.

    Ich checkte meinen BlackBerry auf dem Heimweg, und ich hatte mehr als zwanzig Nachrichten. Die meisten waren von Freunden, die mich aufmuntern wollten. Außerdem waren da zwei Anrufe und eine SMS von Mace James, der mich so schnell wie möglich treffen wollte. In der Nachricht stand, es ginge um ein wichtiges Thema, das Caleb Tates Fall betreffen könnte. Aber Caleb Tates Fall war Geschichte. Ich ignorierte die Nachricht.
    Die Textnachrichten von L. A., in denen er mich fragte, ob wir uns treffen könnten, ignorierte ich nicht. Ich schrieb zurück, sich sofort zu treffen sei wahrscheinlich keine gute Idee. Ich wünschte von Herzen, ich hätte den Vorabend ungeschehen machen können. Es war nicht unbedingt L. A.s Schuld, aber ich wusste, Masterson hatte recht. Ich hatte meinen Gefühlen freien Lauf gelassen, und jetzt bezahlte ich dafür.
    Als ich nach Hause kam, stand ein Auto in der Einfahrt, und ich erkannte es sofort. Mein Bruder Chris war mir zu Hilfe geeilt. Er saß auf dem Fahrersitz und stieg aus, um mich fest zu umarmen.
    Justice begrüßte uns beide wie siegreiche Helden. Er stürzte sich auf Chris, der lachte und mit ihm spielte, denn jeder, der in unser Haus kam, musste mit Justice spielen. Sie

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