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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Siger
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John-Deere-Kappe!
    Beflügelt beschloss Mace, einen subtilen Hinweis auf Jamie Brocks Bemerkungen zum Thema Lynchen einzuflechten: »Die Staatsanwaltschaft hat es auf Caleb Tate abgesehen, weil er die Kühnheit besaß, Angeklagte so zu vertreten, wie es sich die Urheber unserer Verfassung vorstellten. Er hatte den Mumm, sich für seine Mandanten abzukämpfen, und jetzt bezahlt er dafür. Aber zu Mr Tates Glück wurden Lynchmobs inzwischen durch Jurys ersetzt. Und je schneller wir diesen Fall vor eine bringen, desto schneller können wir den Ruf meines Mandanten wiederherstellen und ihm ermöglichen, in Ruhe zu trauern.«
    Das schien ihm ein gutes Schlusswort zu sein, also dankte Mace allen, machte eine 180-Grad-Drehung und ging zurück ins Gebäude. Er ritt zwar nicht in den Sonnenuntergang, aber es war die bestmögliche Alternative.
    Was habe ich mir da nur angetan? , fragte er sich.

    Um 18 Uhr verließ ich das Bürogebäude der Staatsanwaltschaft und fand L. A. an seinen Sportwagen gelehnt in der Auffahrt vor. Es war entweder ein großer Zufall, oder er hatte die Empfangsdame dafür bezahlt, ihm Bescheid zu sagen, wenn ich ging. Er öffnete die Beifahrertür.
    »Steig ein«, sagte er. Er machte ein ernstes Gesicht, und ich spürte: Etwas stimmte nicht. Meine Euphorie über Tates Anklage wurde zu einem komischen Gefühl.
    »Was ist los?«
    »Steig einfach ein.« Er sah sich nervös um. »Ich will nicht hier draußen darüber reden.«
    Ich warf die Aktentasche meines Vaters hinter den Sitz und stieg ein. Dann schloss ich die Tür und sah zu, wie L. A. sich auf den Fahrersitz setzte und losfuhr.
    »Was ist los?«
    »Kannst du die Nachbarn anrufen und sie bitten, Justice rauszulassen?«, fragte L. A. »Wir haben ein ernsthaftes Problem, und ich brauche für ein paar Stunden deine Hilfe.«
    Ich warf ihm einen neugierigen Blick zu. Er schaltete wie ein Verrückter und sah ernster aus, als ich ihn je gesehen hatte. »Was für ein Problem?«
    »Ruf einfach die Nachbarn an.«
    Ich tat es und verlangte dann eine Erklärung von ihm. Wir waren jetzt auf der Auffahrt zur Interstate 400 nach Süden in Richtung Atlanta.
    »Du verlierst viel zu viel Gewicht«, sagte L. A. »Ich fürchte, in dem Tempo hältst du nicht bis zum Prozess durch. Wir gehen zu Ruth's Chris , und ich werde dich zwingen, ein Steak zu essen.«
    Das gefiel mir gar nicht. »Soll das ein Witz sein? Nach allem, was ich heute schon durchgemacht habe, lässt du mich in dem Glauben, wir hätten eine Krise, nur um mich in dein Auto zu locken und zum Essen zu fahren? Was, wenn ich schon etwas vorgehabt hätte?«
    »Hattest du?«
    »Darum geht es nicht! Ich werde nicht gern in die Irre geführt. Und gekidnappt.«
    »Ist notiert.« L. A. lächelte, und mir war klar, dass er meine Proteste nicht ernst nahm. Was okay war, denn Abendessen bei Ruth's Chris klang gar nicht schlecht. Und es war schwer, sauer auf einen Kerl zu bleiben, der behauptete, ich nähme ab, wenn ich in Wahrheit zunahm.
    Eine halbe Stunde vorher hatte ich mich auf einen Abend zu Hause und ohne Druck gefreut. Aber zu Hause war es einsam, und es war nicht abzusehen, wann der Schatten meines Vaters, der immer noch in den Zimmern spürbar war, mich zusammenbrechen ließ. Ich hatte Hunger, und es gab Männer, die schlimmer aussahen als dieser gerissene Detective mit den struppigen Haaren. Außerdem hatte er sich im Zeugenstand gut geschlagen. Er verdiente eine Belohnung.
    »Ich komme unter einer Bedingung mit«, sagte ich.
    »Ich glaube nicht, dass du in der Position für Verhandlungen bist.«
    »Ich bezahle mein Essen selbst.«
    Das brachte mir ein breites Grinsen ein.
    »Ich habe nie das Gegenteil behauptet.« Er warf mir einen schelmischen Seitenblick aus blauen Augen zu. »Du hast doch nicht gedacht, das sei ein Date, oder?«
    »Schau auf die Straße.«

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
34
    Am Mittwochmorgen wachte ich zum ersten Mal seit Wochen erholt auf. Am späten Dienstagabend hatte ich wider besseres Wissen eine Schlaftablette genommen, die mir Dr. Gillespie verschrieben hatte. Er war besorgt, dass ich mit meiner Trauer noch nicht fertig gewesen war, bevor ich mich so schnell in die Strafverfolgung von Tate gestürzt hatte. »Du musst auf dich aufpassen«, hatte er gesagt. »Das fängt bei Ruhe und Erholung, Sport und Ernährung an.«
    »Du hältst mir Vorträge über Ernährung?«, erwiderte ich.
    Er kicherte. »Na gut. Aber ich verstehe ein bisschen was von Ruhe und Erholung. Und deine

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