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Die Stadt der gefallenen Engel

Die Stadt der gefallenen Engel

Titel: Die Stadt der gefallenen Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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schließlich noch hinzu: »Danke für alles, was du für mich getan hast, seit ich in Berlin bin.«
    Martha gab ihrer Enkelin einen Kuss auf die Wange. »Gute Nacht, Lara. Schlaf gut.«
     
    Nachdem ihr Großmutter gegangen war, setzte sich Lara auf die Bettkante. Vorsichtig ließ sie sich aufs Bett sinken. Als sie neben Damian lag, drehte Lara sich auf die Seite und sah ihn lange an. Sie streckte ihre Hand aus und strich über seine Wange.
    »Wenn du wüsstest, wie sehr ich dich liebe«, flüsterte sie.
    Damian schlug die Augen auf. »Dann sag es mir«, antwortete er leise.
    »Du bist wach?«
    »Ja, gerade eben aufgewacht.«
    »Das solltest du nicht hören.«
    »Es war das Schönste, das ich je gehört habe.«
    »Wirklich?«
    Statt einer Antwort drehte er sich vom Rücken auf die Seite, bis er ihr genau gegenüberlag. Ihre Gesichter waren nun nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt und er sah sie ruhig an. In seinen Augen stand ein Ausdruck, der all ihre Fragen beantwortete. Lara schloss die Augen, beugte sich vor und küsste ihn sanft auf die Lippen. Ihr Kuss wurde zart erwidert.
    Als Lara ihre Augen öffnete, sah Damian sie an. In seinen Augen lag Sehnsucht, aber auch etwas anderes, das sie nicht benennen konnte.
     
    Damian sah sie an und sein Herz schien zerspringen zu wollen. Lara war so unendlich schön und so unendlich verletzbar. Er streckte seine Hand nach ihr aus und zog ihren Kopf zu sich heran. Ihre Lippen fanden sich in einem langen Kuss.
    Es kann nicht sein, was nicht sein darf, schrie es stumm in ihm. Seine Hände tasteten sich zwischen sie, sanft schob er sie von sich.
    »Lara …« Dann schwieg er.
    »Willst du mit mir schlafen?«, fragte Lara zaghaft und er konnte die Angst in ihrer Stimme hören, wenngleich in ihren Augen auch ihr Verlangen zu sehen war. Ihre Augen waren so voller Liebe.
    Damian beugte sich vor, nahm sie fest in die Arme. »Dafür ist es noch zu früh, Lara. Ich möchte dich einfach nur halten. Dich spüren und bei dir sein.«
     
    Lara ließ sich zurück auf ihr Kissen sinken. Kurz durchzuckte sie eine Woge der Enttäuschung, doch dann machte sich Erleichterung in ihr breit. Schweigend drehte sie sich wieder Damian zu, bettete ihren Kopf auf seiner Schulter und atmete tief seinen Duft ein, als er seine Arme um sie schlang. Sie sagte nichts und auch Damian schwieg. Schließlich hörte sie an seinem gleichmäßigen Atmen, dass er eingeschlafen war. Kurz darauf übermannte auch sie die Müdigkeit und geborgen ließ Lara sich in die dunkle Umar mung der Nacht sinken.

44.
    Arias lehnte mit dem Rücken gegen die kühle Wand des Hauseingangs. Eine nackte Glühbirne baumelte von der Decke herab und ihr Lichtschein zuckte im Durchzug der offenen Tür über die beiden Männer, die sich hier trafen, um miteinander zu sprechen, obwohl sie beide fühlten, dass Worte sie nicht mehr verbinden, sondern nur noch trennen konnten. Arias hielt den Kopf gesenkt, starrte auf seine gefalteten Hände und fragte leise: »Warum?«
    Gabriel ließ sich Zeit. Sein Blick wanderte hinaus in die Nacht und in seinen Gedanken war er bei dem, was kommen mochte. Schließlich sagte er: »Er ist nicht mehr unser Feind.«
    Arias’ Augen richteten sich auf ihn. »Damian ist einer von Satans treuesten Dienern. Wir müssen ihn töten und das Mädchen schützen.«
    »Ich glaube nicht, dass ihr Gefahr von ihm droht. Ganz im Gegenteil. Was heute geschehen ist, zeigt mir, dass er den Befehlen des Höllenfürsten nicht mehr gehorcht. Warum sonst sollte ihn einer seiner Jäger angreifen?«
    »Das wissen wir nicht. Niemand kann ahnen, was in den Köpfen dieser Bestien vor sich geht. Sie töten um des Tötens willen. Grausamkeit ist ihre Natur.«
    »Ja, aber die dunklen Engel sind ihre Herren. Dämonen sind nur Sklaven, die von ihren Trieben gesteuert werden. Dass einer von ihnen eine derartige Tat wagt, beweist, dass sich etwas im Reich der Schmerzen verändert hat.«
    »Es beweist gar nichts«, widersprach Arias heftig. »Und wir können es uns nicht leisten, ihr Verhalten zu deuten. Das Mädchen ist in Gefahr. Wir müssen handeln.«
    Gabriel sah ihn ruhig an. »Wie bei dem Überfall auf die Dämonen?«
    »Gavals Tod verlangte nach Sühne.«
    Mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung schüttelte Gabriel den Kopf. »Nein, es war der von dir empfundene Verlust, der nach Rache schrie. Dein Zorn und deine Wut, die du nicht kontrollieren wolltest. Du hast getötet, um den Schmerz in dir zu lindern, und hast dabei andere in

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