Die Stahlkönige
Unvorhersehbare nennt. Der ganze Feldzug verlief ausgezeichnet und zum Schluss befiel uns das Pech mit aller Macht. Die geplante Invasion, die alle Insulaner an diesem Ort zusammenkommen ließ. Die thezardsche Armee, die Gasams Flucht nach Norden verhinderte. Die Schiffe, von denen wir nichts wussten. Das Land, das ihre Verteidigung vereinfachte. Am schlimmsten war der Sturm. Er unterstützte ihren Gegenangriff.«
»Nein, am schlimmsten ist der Verlust unseres Vaters.«
»Er war ein Krieger. Ich glaube nicht, dass er im Bett sterben wollte.«
Als sie zurückkehrten, lebte Hael noch. Man hatte ihm den kleinen Stahlspeer aus der Wunde gezogen und neben ihn gelegt. Kairn sprang aus dem Sattel und hob ihn auf.
»König Hael darf nicht durch ein solches Spielzeug sterben«, murrte er.
»Es war Larissas Zepter der Macht«, erklärte Ansa. »Die Frau tötet mit allem, was ihr in die Hände fällt. Meistens mit Worten.«
»Wie steht es um ihn?«, fragte Kairn den Medicus, einen Nevaner, der die Armee mit seinen Gehilfen begleitete. Der Mann richtete sich auf, nachdem er die Verbände des Königs überprüft hatte.
»Die Wunde ist tödlich. Es wird lange dauern. Der König ist sehr stark und er kann noch lange durchhalten. Wochen, vielleicht auch einen oder zwei Monate. Aber er wird sterben.«
Kairn zog Ansa beiseite. »In Mezpa lebt meine Freundin Sternenauge. Sie heilte meine Wunden. Es war wie ein Wunder.«
»Sie lebt in einem feindlichen Land, kleiner Bruder. Sobald Todesmond von der Schlacht hört, wird er uns angreifen. Wenn ihn weder Gasam noch Hael aufhalten, erobert er die Steppe.«
»Was sollen wir tun?«
»Meine Freundin Fyana ist eine Heilerin. Wir bringen ihn in die Schlucht. Die Menschen besitzen Kräfte, über die andere nicht verfügen. Vielleicht können sie ihn heilen.«
»Das ist ein weiter Weg!«, rief Kairn. »Wird er die Reise überleben?«
Ansa zuckte die Achseln. »Du hast gehört, was der Medicus gesagt hat.«
»Ja, wir müssen etwas unternehmen.« Kairn sah über das Schlachtfeld hinweg. »Hier gibt es nichts mehr für uns zu tun.«
»Wir sollten in die Steppe zurückkehren«, sagte Ansa. »Und dabei machen wir in der Schlucht Halt.«
Sorgfältig ließen sie die Bahre mit langen Stangen versehen, damit der König von Nusks mit Spezialgeschirren getragen werden konnte. Haels Shasinnspeer lag neben ihm. Als die Armee im Sattel saß, ritten sie schweigend nach Westen.
Hinter ihnen blieb das stille Schlachtfeld zurück und in der Luft lauerten Tausende von Aasfressern.
Weitere Kostenlose Bücher