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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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dürfen wir ihnen die Wahl des Schlachtfeldes nicht auch noch überlassen.« Der König und die Königin eilten die Stufen des Podests hinunter. Überall erklangen laute Befehle. Die Krieger waren verwirrt, aber das war unwichtig, denn Dank der erstklassigen Disziplin gehorchten sie sogleich, stellten sich Einheit für Einheit auf, drehten sich nach Osten und liefen in schnellem Trab davon.
    Larissas berittene Leibwache erschien; der Anführer führte ihr Lieblingscabo am Zügel. Gasam hob sie in den Sattel.
    »Halte dich unbedingt im Hintergrund, meine Königin. Schlimmstenfalls ist das Ganze ein Ärgernis, ein Rückschlag. Wir löschen Hael aus und unser Reich gehört wieder uns.«
    Sie beugte sich herab und küsste ihn leidenschaftlich. Larissa peitschte ihr Cabo voran und ritt so schnell sie konnte nach Osten. Sie würde nicht abwarten und im Hintergrund bleiben, sondern ein paar Worte mit dem Piratenadmiral wechseln.

 
KAPITEL NEUNZEHN
     
    W as für ein Pech«, sagte Hael. Sie standen mit den Cabos auf dem Hügel und sahen auf das riesige feindliche Lager, das sich unter ihnen ausbreitete. »Sie sind alle zusammen. Ich hatte gehofft, sie einzeln zu erwischen, aber in Kriegszeiten entwickelt sich nicht alles so, wie man es gerne hätte.«
    »Bedenke, was wir schon alles erreicht haben«, sagte Jochim.
    »Du kannst dich nicht beschweren.«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Kairn, der neben seinem Vater geritten war.
    »Jeder holt sich ein frisches Cabo und dann greifen wir an. Durch Warten werden wir nichts erreichen, aber viel verlieren. Beeilt euch!«
    Kurz darauf saßen alle Krieger auf frischen Cabos.
    »Es bleibt noch lange genug hell, um die Schlacht zu schlagen. Jochim, du führst das erste Korps in den Kampf.«
    Der Matwakommandeur brüllte seine Befehle, und die Reiter ritten vorsichtig den Abhang hinab, denn jetzt durfte sich keines der Tiere verletzen.
    »Was haben sie vor?«, fragte Ansa. Sie sahen, dass die schwarzen Schilde ihre Aufstellung änderten. Dann stieg eine hohe Staubwolke auf. »Sie fliehen!«
    »Sie fliehen nicht«, sagte Hael, der den Feind durch sein Fernrohr beobachtete. »Das heißt, sie rennen nicht weg. Gasam sucht nur nach einem günstigeren Schlachtfeld. Ich vermute, er will zur Küste. Wenn es eine Halbinsel gibt, wo er die Armee aufstellen kann, um eine kürzere Front zu erhalten, haben wir unter Umständen einen langen harten Kampf vor uns.«
    »Und du hast uns versprochen, wir würden viel Spaß haben«, murmelte Kairn und rieb sich das wunde Hinterteil. Nicht einmal zwei Monate im Sattel hatten ihn völlig unempfindlich gemacht.
    »Du leidest jetzt, damit du später angeben kannst«, sagte ein narbengesichtiger Amsihäuptling und schwang einen Kriegshammer mit langem Griff und steinernem Kopf. Manche Krieger bevorzugten immer noch die traditionellen Waffen.
    »Zweites Korps!«, rief Hael. Mit einem Jubelruf machte sich die nächste Gruppe auf den Weg. Das erste Korps ritt bereits nach Norden. Als das zweite Korps ebenen Boden erreichte und etwa eine Viertelmeile zurückgelegt hatte, änderte es ebenfalls die Richtung und ritt nach Süden.
    »Drittes Korps zu mir!«, brüllte Hael. »Bogen bereithalten!«
    Die letzten Reiter ritten den Abhang hinab. Die Truppen rückten in schnellem Schritt vor. Hael hatte strengen Befehl erteilt, dass vor Beginn der Schlacht nicht galoppiert werden durfte. Er ging nicht davon aus, dass der Kampf nach einem einzigen Angriff vorüber sein würde, und er wollte verhindern, dass sich seine Männer verausgabten. Das dritte Korps füllte die große Lücke zwischen dem ersten und dem zweiten. Sekundenlang blieben sie stehen. Dann hob Hael den Speer, beschrieb einen Bogen und senkte die Waffe. Als er innehielt, wies die Spitze genau auf den Ort, an dem Gasams Armee nach Osten verschwunden war. In Hufeisenform ritt die gewaltige Armee König Haels in die letzte Schlacht.
     
    Wütend stürmte Gasam die Front auf und ab. Er ritt nur selten auf einem Cabo, aber diesmal hatte er keine Zeit gehabt, alles zu Fuß zu erledigen. Seinen Männern gefiel die Kampfordnung nicht, aber sie gehorchten. Er hasste es, sich verteidigen zu müssen. Nie zuvor hatten seine Krieger so kämpfen müssen, aber sie hatten sich auch noch nie in einer solchen Lage befunden.
    Das Schlachtfeld war gut gewählt. Der nördliche Rand verlief entlang eines Wäldchens, und zwischen den Bäumen lagen so hohe Felsbrocken, dass nur Wahnsinnige versucht hätten, darüber

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