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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Pferdes. Dann griff er nach seinem eigenen Schwert. Einer der Maclaurin-Krieger stürzte vor und führte das Pferd fort. Nicholas schenkte ihm wenig Beachtung und versuchte, die Menge, die sich nun im Hof sammelte, ebenfalls zu ignorieren. Er konzentrierte sich mit allen Sinnen auf sein Gegenüber.
    »Es war Euer Schwager, der diesen Besitz hier und die Hälfte des Maclaurin-Clans vernichtete«, grollte MacBain. »Und ich habe unter Eurer Gegenwart lange genug gelitten.«
    Die beiden Riesen maßen sich mit Blicken. Nicholas schüttelte den Kopf. »Bleibt bei den Tatsachen, MacBain. Es war Baron Raulf, der Mann meiner Schwester, der den untreuen Marshall und seine bedauernswerten Männer hier einsetzte. Doch als Raulf tot und meine Schwester aus seiner Gewalt befreit war, schickte sie mich, um das Land von den verräterischen Vasallen zu befreien. Ihr gehört das Land, MacBain. Euer König William der Löwe hat vergessen, es von Richard zurückzukaufen, als der brave Mann König von England war und das Geld dringend für seinen Kreuzzug benötigte, aber König John vergißt niemals, was ihm gehört. Er übergab das Land seinem getreuen Diener Raulf, und nun, da er tot ist, hat Johanna es geerbt. Es ist rechtmäßig ihr Land, ob es Euch gefällt oder nicht.«
    Die Erinnerung an vergangene Übergriffe brachte beide Krieger in Wut. Sie gingen wie wilde Stiere aufeinander los. Ihre gewaltigen Schwerter klirrten funkensprühend gegeneinander, und der Klang von Stahl auf Stahl schmerzte in den Ohren. Das Geräusch hallte von den Hügeln wider und übertönte das Beifallsmurmeln der Menge.
    Keiner der Krieger sagte ein Wort. Der Kampf beanspruchte jedes bißchen ihrer Kraft und Konzentration. MacBain war der Angreifer, Nicholas der Verteidiger, der jeden tödlichen Schwertschlag abblockte, ohne selbst vorzustoßen.
    Sowohl die MacBain-Krieger als auch die Maclaurin-Soldaten waren höchst zufrieden mit der Darbietung. Einige kommentierten beifällig die flinken Bewegungen des Engländers, zumal Nicholas in ihren Köpfen bereits seine hohe Kampfqualität bewiesen hatte, weil er bisher am Leben geblieben war.
    MacBain drehte sich plötzlich blitzschnell um und brachte mit einem Fuß Nicholas zu Fall. Dieser stürzte auf den Rücken, rollte sich herum und kam schnell wie eine Katze wieder auf die Füße, bevor der Clansherr die Gelegenheit ausnutzen konnte.
    »Ihr seid nicht gerade gastfreundlich«, keuchte Nicholas.
    MacBain lächelte. Er hätte den Kampf durchaus beenden können, als Nicholas auf dem Rücken lag, doch er hatte sich plötzlich eingestehen müssen, daß sein Herz nicht wirklich dabei war.
    »Meine Neugier hält Euch am Leben, Nicholas«, gab MacBain mühsam atmend zurück. Seine Stirn glänzte vor Schweiß, als er nun sein Schwert in einem weiten Bogen nach unten herabsausen ließ.
    Nicholas konterte von unten mit seinem Schwert und fing den kraftvollen Schlag ab. »Wir werden bald verwandt sein, so oder so.«
    Es bedurfte einiger Sekunden, bis der Clansherr die Bemerkung richtig verstanden hatte! Er hörte nicht einmal mit seinen Attacken auf, als er fragte: »Wie das, Baron?«
    »Ich werde Euer Schwager sein.«
    MacBain versuchte nicht, sein Erstaunen über diese empörende und ganz sicher zu widerlegende Feststellung zu verbergen. Er trat einen Schritt zurück und ließ langsam sein Schwert sinken.
    »Seid Ihr vollkommen blöd geworden, Nicholas?«
    Der Baron lachte. Dann warf er seine Waffe zur Seite.
    »Ihr seht aus, als hättet Ihr Euer Schwert verschluckt, MacBain.«
    Nach dieser Bemerkung stürzte er sich mit dem Kopf gegen die Brust des Clansherrn. Es fühlte sich an, als würde er eine steinerne Mauer rammen. Obwohl es höllisch schmerzte, erwies sich der Stoß als höchst effektiv. MacBain stieß ein Grunzen aus, und die zwei Krieger fielen hintüber. MacBain ließ sein Schwert los, und schließlich lag Nicholas quer über der Brust des Schotten. Er war zu erschöpft, um sich noch zu bewegen, und jeder Knochen in seinem Leib schmerzte. MacBain schob ihn von sich, schaffte es bis auf die Knie und wollte gerade wieder nach seinem Schwert greifen, als er seine Absicht änderte. Langsam wandte er sich dem Engländer zu.
    »Ich soll eine Engländerin heiraten?«
    Seine Stimme klang entsetzt. Auch er war außer Atem. Diese letzte Beobachtung gefiel Nicholas ungemein. Und sobald er wieder in der Lage war, selbst normal zu atmen, würde er bestimmt damit prahlen, daß seine Ausdauer der des Clansherrn

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