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Die Steampunk-Chroniken - Aethergarn

Die Steampunk-Chroniken - Aethergarn

Titel: Die Steampunk-Chroniken - Aethergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Holzhauer (Herausgeber)
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hochexplosiven Stoff gewonnene wird, ist immens. Diese Zusammensetzung entzündet sich bei 95° F.« Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. »Diethylether ist hoch brennbar und schwerer als Luft. Man kann sich ausrechnen, dass ein Leck in einem der Versorgungstanks in Kombination mit einem Zündfunkengeber tödlich endet.«
    Hailey fuhr sich mit dem Handrücken über die schweißnasse Stirn. Nachdenklich rieb er sich den Nasenrücken. Er überlegte. Anabelle gewährte ihm die Zeit, seine eigenen Schlüsse zu ziehen. »Das ist hier passiert?«
    Sie nickte.
    »Wie gut lassen sich die Tanks manipulieren?«, fragte er nach einigen Sekunden.
    Anabelle deutete auf die Kupferzylinder auf dem Tisch. »Diese kleinen Spielzeuge hier hatten einen Zünder. Dafür dienten wahrscheinlich billige Taschenuhren. Aus dem Schutthaufen habe ich kleine Bestandteile eines Uhrwerks herausfiltern können. Ein Zeiger, ein verschmortes Uhrblatt und eingeschmolzene Rädchen. Diese zündeten das hier …« Sie hob das Kupferrohr an. »Sie dienten als bewegliches Auflager unter den Gastanks im Keller.«
    Sie wendete sich einem gewaltigen Krater im Boden zu. »Kommen Sie!«
    Mit raschen Schritten erreichte sie ihn und sprang hinein. Hailey blieb nichts anderes, als ihr zu folgen. Dicht hinter Anabelle federte er in den schlecht beleuchteten Gewölbekeller.
    »Licht kann man keines machen, nehme ich an«, murmelte der Inspektor. Anabelle nickte. »Der süße Geruch lässt auf einen Rest Äther schließen, Monsieur Hailey«, erklärte sie. »Halten Sie sich also besser ein Taschentuch vor Ihr Gesicht.«
    Der Inspektor presste beide Hände gegen Mund und Nase. Anabelle betrachtete ihn spöttisch.
    »Kommen Sie.«
    Mit gebührender Vorsicht schritt Anabelle vor ihm über Schutt und verkohlte Reste von Kisten.
    »Warum sind Sie sich so sicher, dass die Fabrik keinem neidischen Konkurrenten zum Opfer fiel?«, fragte er.
    »Die Pläne sind undurchführbar. Seit ich von dem Konzept gelesen habe, Monsieur, überlege ich mir, wie ich ein Schiff dieser Art bauen würde.«
    Sie blieb vor einem weiteren schwarz verbrannten Krater stehen.
    »Anabelle, Sie sind nicht das Maß aller Dinge!«, zischte Hailey ärgerlich.
    Sie hob den Blick. Die Beleidigung prallte an ihr ab.
    »Das weiß ich durchaus. Allerdings ist mir auch bewusst, dass die Menschen an Bord Luft zum Atmen und Wasser brauchen.« Sie hob beide Hände. »Dazu würde ich die Außenhülle vollständig schließen und eine Wasser- und Luftwiederaufbereitungsanlage einbauen.« Sie lachte auf. »Davon abgesehen, wohin sollten die Menschen fliegen? Zum Mond?«, fragte sie spöttisch.
    Hailey schwieg.
    »Wenn Sie sich den Mond in der Sternwarte betrachten, so können Sie nicht mehr erwarten, als eine Ansammlung von Staub und Steinen. Wissen wir, ob wir dort atmen oder leben können?« Sie wartete seine Antwort nicht ab. »Nein!« Nach einer Sekunde Zögerns schüttelte sie den Kopf. »Die Idee ist reizvoll, ein Traum für jeden Ingenieur, Pionier und Abenteurer, nicht für reiche Menschen, die es leid sind, um die Welt zu segeln.«
    Die Konsequenz aus Anabelles Worten erschütterte Hailey zutiefst.
    »Dann starben all diese Menschen für nichts«, flüsterte er tonlos.
    »Wahrscheinlich.« Anabelle wies auf einen deformierten, zerplatzten Tank, unter dem verkohltes Holz lag. »Alle Brennbarkeit und Explosivität wäre nicht so verheerend gewesen, wenn nicht zusätzliches Brandmaterial hier gelagert worden wäre.«
    Hailey schluckte hart. »Grauenhaft!«
    »Zaida und Masters haben hier unten den vollkommen zerfetzten Leib eines Menschen gefunden.«
    »Der Initiator?«, vermutete Hailey.
    »Oder das Opfer«, überlegte Anabelle. »Mrs. Havelock sprach von Mr. Erhardt, der offenbar starb.«
    »Laut ihrer Aussage ging er jeden Tag für mehrere Stunden in die Fertigung, um selbst die Arbeiten zu überwachen«, führte er aus »Erhardt war der leitende Ingenieur und vertraute offenbar nicht einmal seinem jüngeren Partner die Geheimnisse dieser Erfindung an.«
    »Er musste fürchten, dass Vock seine Konstruktion als Lüge enttarnt.« Anabelle räusperte sich. »Wo ist Mr. Vock über-haupt?«
    »Die Havelock konnte mir nur sagen, dass er bereits seit einer Woche auf Geschäftsreise ist … in Delhi.«
    »Sicher?«, fragte Anabelle misstrauisch nach. »Haben Ihre Männer diese Spur schon überprüfen lassen?«
    »Ja, aber sie verliert sich bereits in London«, gestand Hailey.
    »Vielleicht ist der Tote

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