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Die steinerne Pest

Die steinerne Pest

Titel: Die steinerne Pest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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einen anderen Kurs bringen. Oder
schlimmstenfalls zerstören. Die NAUTILUS ist bewaffnet,
vergeßt das nicht. « »Nein!«
Serena hatte das Wort fast geschrien. Aller Aufmerksamkeit wandte sich ihr zu. Mike sah, daß sie leichenblaß
geworden war. Sie zitterte am ganzen Körper, und ihre
Augen waren riesig und dunkel vor Furcht. »Was meinst
du?« fragte er.
»Wir... wir dürfen es nicht angreifen«, stammelte Serena. »Auf keinen Fall!« »Wieso nicht?« wollte Trautman
wissen. »Weil wir alle sterben würden«, antwortete
Serena. »Mein Volk ist schon einmal auf diese Wesen von
den Sternen gestoßen. Es kam auch damals zum Kampf.
Keiner, der sich ihnen entgegenstellte, hat ihn überlebt,
versteht doch! Und wir hatten Waffen, von denen euer
Volk nicht einmal zu träumen wagt. « »Die NAUTILUS
ist ein Schiff deines Volkes«, erinnerte Mike sanft.
»Aber sie ist kein Kriegsschiff«, antwortete Serena aufgebracht. »Wenn wir dieses Schiff angreifen, werden wir
alle sterben!«
Das ist aber eine sehr interessante Information, dachte
Mike bei sich. Serena sprach sehr selten über ihre Vergangenheit und ihr Leben als letzte Prinzessin von Atlantis
- das ja immerhin zehntausend Jahre zurücklag. Und noch
weniger wußten sie im Grunde über ihr Volk oder auch
über dieses Schiff. Sie alle hatten dies bisher
stillschweigend akzeptiert, denn jeder konnte sich vorstellen, welchen Schmerz es bedeuten mußte, in einer Welt
aufzuwachen, die nichts, aber auch rein gar nichts mehr
mit der zu tun hatte, in der man geboren und
aufgewachsen war. Es war Serenas Art, damit fertig zu
werden, indem sie einfach nicht darüber sprach und
wahrscheinlich auch die Gedanken daran beiseite schob.
»Also hattet ihr Kriegsschiffe«, sagte Ben. Serena wich
seinem Blick aus.
»Und Waffen, von denen wir nicht einmal zu träumen
wagen«, fuhr Ben fort. »Deine Leute waren nicht ganz so
friedliebend und weise, wie du uns immer glauben machen
wolltest, habe ich recht?« »Das spielt jetzt keine Rolle«,
sagte Trautman. »Tut es doch!« fuhr Ben auf. »Ich will
nicht in einen zehntausend Jahre alten Krieg
hineingezogen werden!« Für einen Moment machte sich
betretenes Schweigen breit. Alle
- auch Trautman und
Mike - sahen Serena betroffen an, und auch sie sah für
eine oder zwei Sekunden sehr verlegen drein. Aber dann
schüttelte sie entschieden den Kopf.
»Es war kein Krieg«, sagte sie. »Mein Volk ist ein paarmal auf die Fremden von den Sternen gestoßen, aber es
gab niemals Krieg. «
»Für jemanden, der nichts weiß, weißt du aber eine
ganze Menge«, grollte Ben. »Laß sie endlich in Ruhe!«
sagte Mike scharf. Ben wandte mit einem Ruck den Kopf
in seine Richtung. In seinen Augen blitzte es auf. »Nein«,
sagte er böse. »Sie verschweigt uns etwas. Aber hier geht
es um Leben und Tod, für andere und vielleicht auch für
uns! Wir haben ein Recht zu erfahren, was es mit diesen
Fremden wirklich auf sich hat!« Aber sie sagt die
Wahrheit. Astaroth sprang mit einem eleganten Satz auf
den Tisch und machte es sich mitten auf Trautmans
Seekarte bequem. Sie weiß wirklich nicht mehr, als sie
euch gesagt hat. Mike übersetzte Astaroths Worte, worauf
sich alle dem Kater zuwandten.
»Und wieso rückt sie dann nur häppchenweise mit der
Wahrheit heraus?« fragte Ben.
Weil es ihr unangenehm ist, daran zu denken,
Blödmann, antwortete Astaroth. Mike übersetzte weiter,
wobei er den Blödmann vorsichtshalber wegließ. Es ist
nur eine alte Legende. Wie eure Märchen. Aber es ist auch
eine Legende voller Schrecken und Furcht, an die sich
niemand gerne erinnert. Den Trick habt ihr auch drauf. Bei
euch heißt es Verdrängen. Aber das Ergebnis ist dasselbe.
»Das klingt einleuchtend«, sagte Trautman, als Mike mit
der Übersetzung zu Ende war. »Ich glaube ihr. Aber wir
sind noch immer in der gleichen brenzligen Lage. Wir
müssen dieses Ding einholen, bevor es auf eine von
Menschen bewohnte Insel trifft. « »Fahren wir schon mit
Höchstgeschwindigkeit?« fragte Chris.
Trautman verneinte. »Aber schneller können wir nicht«,
fügte er hinzu. »Wir würden sonst Gefahr laufen, die Spur
zu verlieren. «
Ben deutete auf die Karte. »Und wenn wir dem Kurs
einfach folgen und versuchen, es zu überholen?«
Trautman schüttelte abermals den Kopf. »Es gibt Hunderte
von kleinen Inseln dort«, sagte er entschieden. »Die
Chance, die richtige zu erwischen, ist zu klein. Nein. Wir
können nur so weitermachen wie bisher und beten, daß wir
nicht zu spät kommen. Es

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