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Die steinerne Pest

Die steinerne Pest

Titel: Die steinerne Pest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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»Was... wo... ich
meine... «
Astaroth seufzte. Gib's auf, sagte er. Sonst machst du dir
nachher wirklich noch einen Knoten ins Gehirn. »Hör mit
dem Quatsch auf«, sagte Mike ein wenig verärgert. »Was
ist hier passiert? Wieso bin ich hier? Und wieso lebe ich
noch - und du?«
Welche von den vier Fragen soll ich zuerst beantworten?
erkundigte sich Astaroth.
Mike nahm ihm die Antwort ab, indem er eine Handvoll
Sand nach dem Kater schleuderte. Astaroth wich dem
Sandregen mit einer geschickten Bewegung aus, und Mike
glaubte so etwas wie ein gedankliches Lachen hinter
seiner Stirn zu hören. Aber in der nächsten Sekunde hörte
er ein wirkliches Lachen, nicht weit entfernt. Rasch drehte
er sich herum und sah etwas, was ihn im ersten Moment
kaum weniger überraschte, als es der Anblick Astaroths
getan hatte. Er war nicht allein auf dem Strand. Nur ein
paar Schritte entfernt hielten sich Ben, Chris, Juan und Serena auf
- doch nicht nur sie. Mindestens zwei Dutzend
der hochgewachsenen, bronzehäutigen Eingeborenen
umstanden seine Freunde, schnatterten aufgeregt und
gestikulierten dabei heftig mit den Händen, und bei ihnen
war auch Weisser, der vermeintliche deutsche Ma
rineoffizier.
Nur daß er kein Marineoffizier war. Und auch kein
Deutscher.
Vielleicht war er nicht einmal ein Mensch, im herkömmlichen Sinne.
Weisser stand direkt neben Serena. Die beiden unterhielten sich angeregt, und als Mike sie nebeneinander sah,
da fragte er sich verblüfft, wie um alles in der Welt er es
auch nur für eine Sekunde nicht hatte merken können.
Weisser ähnelte Serena wie ein älterer Bruder. Seine
Gestalt war ebenso feingliedrig wie die des Mädchens, die
Wangenknochen hatten den gleichen, exotischen Schnitt,
und das Verblüffendste überhaupt waren seine Augen, die
Mike die ganze Zeit über so irritiert hatten. Es waren
Serenas Augen. Die Augen eines Atlanters.
Ganz langsam stand Mike auf und ging zu der Gruppe
hinüber. Juan und die anderen begrüßten ihn mit großem
Hallo, und Serena unterbrach sofort ihr Gespräch mit
Weisser, eilte ihm entgegen und schloß ihn so stürmisch in
die Arme, als hätten sie sich tagelang nicht mehr gesehen.
Mike ließ ihre Begrüßung einige Sekunden lang über sich
ergehen, dann aber löste er ihre Arme von seinem Hals
und schob sie sanft von sich. »Was ist hier los?« fragte er.
»Wie... wie komme ich hierher, und was... was ist
überhaupt passiert? Was macht dieser Kerl hier?« Er
deutete auf Weisser, aber Serena hob beruhigend die
Hand. »Langsam, Mike«, sagte sie. »Ich erkläre dir alles,
aber bitte beruhige dich erst einmal. Weisser ist nicht
unser Feind. Das war er niemals, weißt du?« »Nein«,
maulte Mike. »Das weiß ich nicht! Wo
-« Er brach
verblüfft ab, als sein Blick in das Gesicht eines der
Eingeborenen hinter Serena fiel. Es war das Gesicht des
Mannes mit der Narbe, den Singh und er in der Hütte des
Medizinmannes gesehen hatten. Aber er war jetzt wieder
vollkommen gesund. Sein Arm, der sich in Stein
verwandelt gehabt hatte, bestand wieder aus Fleisch und
Blut. Als er Mikes Verblüffung bemerkte, grinste er breit
und sagte ein einzelnes Wort in seiner Muttersprache, das
Mike zwar nicht verstand, auf das die anderen
Eingeborenen aber mit grölendem Gelächter reagierten.
»Wo sind Trautman und Singh?« fragte Mike. »Und wo
sind die Fremden?«
Serena wollte antworten, doch Weisser machte eine rasche Handbewegung. »Kapitän Trautman und Singh sind
noch an Bord der NAUTILUS. Mach dir keine Sorgen um
sie. «
»Keine Sorgen?« keuchte Mike. »Aber die NAUTILUS
ist gesunken. Sie werden ertrinken, wenn wir sie nicht
herausholen. « »So wie du?« fragte Weisser. Mike
blinzelte verwirrt. Er sagte nichts. »Und... die anderen?«
murmelte er nach einer Weile. »Die Fremden?«
»Sie sind fort«, antwortete Serena. »Nachdem sie die
NAUTILUS versenkt hatten, hatten sie es plötzlich sehr
eilig. Das Schiff ist noch am gleichen Abend verschwunden. « Ihre Stimme wurde etwas leiser, und ein
bedauernder Ton klang darin mit. »Sie haben die Flugscheibe mitgenommen. «
»Sind wir... deshalb wieder aufgewacht?« fragte Mike
stockend.
Serena verneinte und deutete auf Weisser. »Nein. Er hat
Astaroth und dich aufgeweckt. Und er wird auch
Trautman und Sing wieder wecken, sobald wir sie aus dem
Schiff geholt haben. « »Du meinst, sie sind auch...
versteinert?« »Ein interessantes Wort«, sagte Weisser. »Es
trifft es nicht ganz, aber... ja, ich denke, das sind sie. Sie
waren dem

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