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Die steinerne Pforte

Die steinerne Pforte

Titel: Die steinerne Pforte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prevost Andre
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entschließen. Und das, obwohl Sams Geburtstag war. Konnte ein Vater, auch wenn er noch so ein Sonderling war, den Geburtstag seines Sohnes vergessen?
    Vor dem Eisstadion stieg Sam aus. Gegenüber war eine Eisdiele, und die Sonne schien schon so warm, dass er drauf und dran war, sich eine Waffel zu gönnen. Aber zehn Minuten vor einem Wettkampf, bei dem er Gefahr lief, wie ein Pfannkuchen auf die Matte geschleudert zu werden, war das sicher keine gute Idee. Außerdem gab sein Magen sowieso schon seltsame Geräusche von sich – bei der Aussicht auf ein Kräftemessen mit den Muskelprotzen des Vereins.
    Er ließ das Skateboard zu Boden gleiten und fegte in einem rasanten Slalom zwischen den Passanten, Kinderwagen, herumtobenden Kindern und Einkaufstaschen hindurch. Es gab für ihn keinen größeren Rausch: bewegliche Hindernisse, die jeden Augenblick einen unerwarteten Schritt zur Seite machen konnten, die kleine spitze Schreie ausstießen, wenn man sie im Vorbeifahren streifte. Er schrammte ein oder zwei Blumenbeete, sprang über eine Betonbank und setzte zur letzten Kurve vor der Sporthalle an. Das war auch beim hundertsten Mal immer noch besser als jede Pipe: rechts das Gitter des Parks, ein kleiner Abhang, um Schwung zu holen, gleich darauf die fast senkrecht ansteigende Straße und . . Boing! Ein harter Schlag, ein merkwürdig blechernes Geräusch, und Sam landete auf dem Bauch. Er hatte ein Gefühl, als ob ihm ein ganzer Blechhaufen auf den Kopf gefallen wäre. Wahrscheinlich war er mit einem alten Mofa oder einem Mülleimer zusammengerasselt. . .
    »Verdammt, verdammt!«
    Sam hob benommen den Kopf. Ein sprechender Mülleimer? »Verdammt! Faulkner, dieses elende Würstchen!«
    . . . der auch noch seinen Namen kannte?
    »Lass das, Monk«, fuhr eine Frauenstimme dazwischen.
    Monk! Er hatte doch tatsächlich Monk über den Haufen gefahren!
    Einem lebensrettenden Instinkt folgend, der ihn selbst überraschte, rollte Sam in letzter Sekunde zur Seite, gerade als sich der fette Monk auf ihn stürzen wollte und dabei ein Mädchen und einen anderen Jungen, die ihn bei den Schultern gepackt hatten, einfach mitriss.
    »Nein, Monk, nein!«
    »Ich falte ihn zusammen! Ich falte ihn zusammen!«
    Sam sprang mit einem Satz auf und entging um Haaresbreite einem beeindruckenden Mattenleger, der ihn mit Sicherheit in Auslegware verwandelt hätte. Das Blut pochte in seinen Schläfen, aber immerhin hatte er offenbar nichts gebrochen – noch nicht.
    Monk machte Anstalten, sich von Neuem auf ihn zu stürzen. Glücklicherweise eilten ein paar Neugierige, die die Szene beobachtet hatten, zu Hilfe.
    »Schon gut! Schon gut!« Ein großer Bärtiger in Anzug und Krawatte trat dazwischen.
    »Das war Absicht!«, tobte Monk und schüttelte die Fäuste. »Er ist absichtlich in mich reingefahren! Sehen Sic, was er gemacht hat!«
    Er zeigte auf seine umgekippte Tasche, aus der einige Metallteile herausgefallen waren und etwas, das nach Platinen aussah. »Haben Sie das gesehen! Das hat mich ein Vermögen gekostet!«
    Während Monk weitertobte und wütend mit den Augen rollte, trat Cathie, das Mädchen, das versucht hatte, ihn zurückzuhalten, zu Sam.
    »Alles klar? Nicht zu schlimm verletzt?«
    Cathie gehörte zum Saint-Mary-Judoklub. Sie war siebzehn oder achtzehn und kümmerte sich beim Training um die Jüngsten. Ein ziemlich hübsches Mädchen, das immer lächelte. Für Sam war der Gedanke nur schwer vorstellbar, dass sie mit einem wie Monk trainierte.
    »Ich . . . nein, alles in Ordnung, danke«, stammelte er. »Ich war ein bisschen spät dran für den Wettkampf und . . .«
    »Für den Wettkampf? Weißt du denn nicht, dass er verschoben wurde?«
    Verschoben? Der Wettkampf war verschoben worden?
    »Ich habe gedacht, sie hätten allen Bescheid gesagt. Die Mannschaft aus Fontana konnte nicht kommen, weil ihr Bus seit zwei Tagen kaputt ist. Der Wettkampf ist auf nächsten Samstag verlegt worden. Hattest du keine Nachricht auf deinem Anrufbeantworter?«
    »Äh, nein . . . Allerdings vielleicht. . . mein Vater . . .«
    Die Leute vom Verein mussten im Buchladen angerufen haben, denn die Adresse hatte er bei seiner Anmeldung angegeben. Aber er hatte nicht die geringste Lust, Cathie oder wem auch immer zu erklären, dass er vorübergehend bei seinen Großeltern wohnte, dass sein Vater verschwunden war und weder ans Telefon gehen noch den Anrufbeantworter abhören konnte.
    ». . . muss es vergessen haben . . .«, murmelte er.
    Cathie bückte sich nach

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